Prüger nach 1:6, 0:4 Rückstand zum zweiten Mal in Serie HTT-Tour-Finals-Champion

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Der im HTT-Entry-Ranking überlegen Führende und das Jahr zum zweiten Mal in Folge als Nummer 1 absch...

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Der im HTT-Entry-Ranking überlegen Führende und das Jahr zum zweiten Mal in Folge als Nummer 1 abschließende HTT-Branchen-Primus Lukas Prüger, hat sich so wie im Vorjahr den Titel bei den HTT-Tour-Finals gesichert, und die 29. Auflage des prestigeträchtigen Saisonfinales der Top 8 Singlespieler im UTC La Ville neuerlich ungeschlagen gewonnen. Der 20jährige setzte sich am Samstag vergangener Woche in einem großartig besuchten, 2:18 Stunden dauernden und am Ende kurios verlaufenden 129. Saisonfinale gegen den dreifachen serbischen HTT-Wimbledon-Champion Vladimir Vukicevic mit 1:6, 7:5, 6:4 durch, und avancierte damit zum ersten erfolgreichen Tour-Finals-Titelverteidiger seit Philipp Schneider, der als bislang letzter Akteur 2013/2014 die silberne Champions-Trophäe im Doppelpack eroberte. Aus dem UTC La Ville berichtet für hobbytennistour.at C.L

Stimmungsvolle Siegerehrung zum Abschluss einer grandiosen Tennis-Woche im UTC La Ville

Es war eine von Emotionen getragene, höchst stimmungsvolle und von HTT-Moderator Mathias Wagner perfekt inszenierte Siegerehrung, die einen Schlusspunkt hinter eine grandiose Tenniswoche und einen phantastischen Finaltag setzte. Aus einer voll besetzten Fan- und Players-Zone direkt neben dem Centercourt beklatschten die Zuseher den Auftritt des 2fachen Masterssiegers Philipp Schneider, der die Trophäe des neuen Tour-Finals-Champions präsentierte und in die Halle trug, sie lauschten den Worten der mit ÖTV-Vizepräsident Raimund Stefanits und WTV-Präsident Christian Barkmann erschienen höchsten Funktionärs-Ebene, und sie hudligten am Ende zwei Spielern, die sich 181 Punkte und 2:18 Stunden lang in einem kurios verlaufenden Endspiel um den wichtigsten Titel des Jahres duelliert hatten.

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Lukas Prüger baut nach 1:6, 0:4 Rückstand seine Erfolgsbilanzen auf HTT-Ebene doch noch weiter aus

Gleich vorweg die statistischen Eckdaten eines letztlich sehenswerten Finales, das gut und gerne auch im totalen Flop hätte enden können. Denn gerade einmal 47 Minuten waren gespielt, da hatte der amtierende serbische HTT-US-Open-Sieger Vladimir Vukicevic bei 6:1, 4:0, mehr als nur eine Hand am Pokal, ehe Prüger mit dem größten sportlichen Comeback der Masters-Geschichte seiner Favoritenrolle doch noch gerecht wurde, und seine Erfolgsbilanz weiter auffrisierte. Für den Ranglistenersten war es der 17. Turniersieg seiner Karriere, und der achte Titelgewinn der heurigen Saison, womit er sein Erfolgsjahr 2017 mit 7 Erfolgen sogar noch toppen konnte. Der mühevoll errungene Dreisatzerfolg über Vukicevic bedeutete für den 20jährigen den 53 Einzelsieg im Jahr 2018, womit er in der ewigen Bestenliste hinter Damian Roman (61 Siege(2016) Platz 2 einnimmt. Prüger ist bei den HTT-Tour-Finals mit 10:0 Siegen noch immer ungeschlagen, und in der Bestenliste aller Spieler mit Einzelsiegen beim Masters mit seinem zehnten Erfolg auf Platz 10 zu Harald Minarik (ebenfalls 10 Siege) vorgestoßen. Mittlerweile ist Prüger auch schon wieder 16 Spiele ungeschlagen, und als erster Spieler seit Andreas Harbarth in den Saisonen 2009 und 2010 wird Prüger zum zweiten Mal in Folge das Jahr als Nummer 1 abschließen.

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Vukicevic mit historischen 23 Minuten – der Serbe schafft es als erster Spieler überhaupt, Prüger bei den HTT-Tour-Finals einen Satz abzuknöpfen

Sensationelle Zahlen und Fakten, die heute knapp eine Woche später Schall & Rauch wären, wenn Vladimir Vukicevic am frühen Abend des 1. Dezember 2018 eine Partie “heim gebracht hätte”, die eigentlich gar nicht zu verlieren war. “Damit sind wir wieder bei der 6:1, 4:0 Führung des serbischen Altmeisters, der bei seinem doppelten Jubiläumsauftritt vor den Augen seiner Frau und seiner Freunde eine Stunde lang Kurs in Richtung zweitem HTT-Tour-Finals-Titel nach 2016 hielt. Sein Gegenüber hatte in der ersten Stunde dieses 29. Mastersfinales der Open Ära genau drei helle Minuten zu Beginn. Seinen Aufschlag zum 1:0 durchgebracht, eine Break-Chance zum 2:0 vor der Brust, ging es fortan mit dem favorisierten Vorjahressieger steil bergab. Drei Breaks hatte sich Prüger eingehandelt, das Publikum und sich selbst mit nur 4 Winnern bei 14 unerzungenen Fehlern frustriert, während Vukicevic solide spielend ohne zu glänzen sein 30. HTT-Karriere-Finale und sein 250. HTT-Einzelmatch startete, und nach nur 23 Minuten einen historischen Satzgewinn zu verbuchen hatte. Erstnals überhaupt musste Prüger bei den HTT-Tour-Finals einen Satz abgeben.

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Vukicevic lässt 4:0 Führung im zweiten Satz aus, und patzt auch beim Versuch, bei 5:3 mit eigenem Aufschlag den zweiten HTT-Tour-Finals Titel nach 2016 zu gewinnen

Und es kam noch schlimmer: Der Ranglisten-Leader agierte längst mit der Brechstange, setzte eine grauenhafte Fehlerlawine in Gang, und sah sich nach zwei weiteren Aufschlagverlusten plötzlich einem 0:4 gegenüber. Nach 10 in Serie gewonnenen Games fühlte sich Vukicevic in der Folge aber nicht selbstbewusst, sondern verunsichert, wann denn dieser unglaubliche Erfolgsrun sein Ende finden würde. Und das tat er: Zunächst nur ergebniskosmetisch, mit dem ersten kassierten Break zum 1:4, und dem erst zweiten durchgebrachten Aufschlagspiel der Nummer 1 zum 2:4. Die Partie kippte schließlich endgültig, als die beiden HTT-Superstars sich eine unschöne Diskussion am Centercourt lieferten, und zwischenzeitliche Anti-Werbung für eine eigentlich gelungene Veranstaltung betrieben. Noch einmal keimte bei den Vukicevic-Fans in der Halle danach Hoffnug auf, als sich der Ranglisten-Vierte das Break zum 5:3 sicherte, und auf den Gewinn seines 17. HTT-Karriere-Titels servieren konnte. Es blieb freilich beim letztlich misslungenen Versuch, denn Prüger holte vier Games in Serie, und glich nach 0:4 Rückstand und 63 gespielten Minuten zum 1:1 in Sätzen aus.

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Breakorgie im allesentscheidenden dritten Satz, und Verlierer Vladimir Vukicevic mit 91:90 und damit einem Punkt mehr als Sieger Lukas Prüger

Der dritte und allesentscheidende Durchgang artete dann in einer wahren Break-Orgie aus. Nachdem Vukicevic mit einem erfolgreich durchgebrachten Service-Game in die Entscheidung startete, gaben die beiden Tour-Finals-Gewinner der letzten zwei Jahre fünf Mal in Folge ihr Service ab, ehe Prüger im achten Game erstmals als Aufschläger glänzen und zum 4:4 ausgleichen konnte. Vukicevic hatte längst nicht mehr die körperlichen Voraussetzungen, um sich dem HTT-Branchen-Besten entgegenzustellen. Es war nur mehr der Wille, der Serbiens 5fachen HTT-Grand-Slam-Champion durch die Partie trug. Mit Fehlern am laufenden Band manövrierte sich der 37jährige Routinier am Ende selbst und ohne das Zutun seines Gegners in eine Niederlage, die nie und nimmer hätte passieren dürfen, und die am Ende auch nach einem Blick auf die Statistik noch bitterer ausfiel. Um 19:33 Uhr hatte Vukicevic seinen zweiundfünzigsten und letzten Fehler begangen, und beim Gang ans Netz seine 6:1, 5:7, 4:6 Niederlage zu akzeptieren. Besonders bitterer Nebeneffekt: Insgesamt hatte Vukicevic mit 91:90 sogar einen Punkt mehr als der Sieger gemacht.

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