Mayer mit gelungenem Tour-Finals-Debüt gegen Bernhard Scheidl

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Nach dem Auftaktsieg von Masters-Neuling Philipp Jahn, hat sich im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe...

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Nach dem Auftaktsieg von Masters-Neuling Philipp Jahn, hat sich im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe B mit Martin Mayer auch der zweite Debütant am Eröffnungstag der HTT Tour Finals erfolgreich in Szene gesetzt. Der 36jährige Niederösterreicher behielt in der Abendpartie zum gestrigen Samstag gegen den amtierenden HTT-Wimbledonsieger Bernhard Scheidl nach solider Leistung und 1:34 Stunden Spielzeit mit 6:4, 6:4 die Oberhand, und schuf sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition im Aufstiegsrennen der so ausgeglichenen Vorrundengruppe B. Für hobbytennistour.at berichtet aus dem UTC La Ville C.L

Martin Mayer gewinnt aufgrund seiner Return-Stärke erste Night-Session der heurigen Tour-Finals gegen HTT-Volley-König Bernhard Scheidl

Vor den Augen seiner Eltern und seiner Freundin, hat September-Masters-Series-1000-Champion Martin Mayer am Samstag Abend in der ersten Night Session der heurigen HTT-Tour-Finals einen erfolgreichen Start in das letzte HTT Saison-Event abgelegt. Der zweitälteste Spieler im Feld, bezwang im Treffen der Routiniers den aktuellen HTT-Wimbledon-Champion Bernhard Scheidl mit 6:4, 6:4, und feierte damit im bereits fünften direkten Duell den vierten Sieg und eine gelungene Revanche für die zuletzt im Viertelfinale des November-Masters-Series-1000-Turniers erlittene Zweisatz-Niederlage. Gleich vorweg der Blick auf die Statistik, die deutlich zeigt, warum Mayer in seinem 96. HTT-Karriere-Single zum bereits 72. Mal als Sieger vom Platz ging. 41 Winner knallte Mayer dem in gewohnter Manier ans Netz stürmenden Scheidl beim Return und beim Versuch seine Passierbälle anzubringen vor die Beine und den Schläger. So war am Ende auch die traurige Netz-Quote des HTT-Volley-Königs zu erklären, der bei 28 von 52 Netzangriffen erfolglos blieb.

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Bernhard Scheidl nach Traumstart mit verlorenem ersten Satz und am Ende mit der sechsten Niederlage in sieben HTT-Tour-Finals-Vorrunden-Matches seiner Karriere

Und während Mayer also eine vielversprechende Tour-Finals-Premiere auf den Centercourt des UTC La Ville zauberte, war die Rückkehr des Bernhard Scheidl zu den HTT-Tour-Finals nach zwei Jahren Pause nicht von Erfolg gekrönt. Der 33jährige vom Neusiedler See kassierte in seinem insgesamt siebenten Single-Match auf Tour-Finals-Ebene seine insgesamt bereits sechste Niederlage, und steht damit schon nach dem Auftakt unter Zugzwang. Dabei begann aus Sicht des Ranglisten-Dritten alles rosig in dieser von Mathias Wagner als DJ und Moderator exzellent begleiteten Partie. Dem HTT-Wimbledon-Sieger gelang das erhoffte schnelle Break gleich im Eröffnungsgame, und er blieb auch am Drücker, als sich Mayer mit dem postwendend geschafften Re-Break zurückmeldete. Ja mehr noch, schuf sich Scheidl mit seinem zweiten Break zum 3:2 und einem zu Null gewonnenen Aufschlagspiel zum 4:2 doch eine richtig gute Ausgangsposition für das Finish des ersten Satzes. In dem Scheidl zunächst nochmals dicht vor der möglichen Vorentscheidung stand, als er bei 4:3 und 40:15 einen Doppelfehler einstreute, und kurz darauf das Break zum 4:4 kassierte. In dieser Phase begann Mayer auch besser zu returnieren, sich erfolgreicher auf die Netz-Attacken seines Gegners einzustellen, und der Partie die entscheidende Wende zu geben. Am Ende hatte sich Mayer mit vier Games en suite den ersten Satz nach 40 Minuten mit 6:4 geholt, und den Druck auf seinen Gegner weiter erhöht.

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Mächtig am Return – Martin Mayers Erfolgsrezept gegen Volley-König Bernhard Scheidl

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs vernebelte Bernhard Scheidl zunächst insgesamt fünf Break-Chancen in seinen ersten beiden Games als Rückschläger, purer Luxus, den sich der 33jährige an diesem Abend des 24. November nicht leisten konnte. Effizienter präsentierte sich da schon Martin Mayer, der die zweite seiner Break-Möglichkeiten zum 3:1 nützte, und trotzdem noch nicht “durch” war. Weil Scheidl noch einmal mit einem Re-Break konterte und danach mit eigenem Aufschlag zum 3:3 ausgleichen konnte. Die Entscheidung fiel dann im zehnten und letzten Game des zweiten Satzes, als Scheidl beim Versuch gegen den Matchverlust zu servieren mit Doppelfehler Nr. 4 “glänzte”, und Mayer seinem Ruf als exzellenter Returnspieler mehr als gerecht wurde. Mit drei phantastischen Returns demolierte der Routinier vom TK Big Point Muckendorf die Hoffnungen Scheidls auf eine Verlängerung der Partie, und jubelte nach weiteren 54 Minuten über den nicht unverdienten 6:4, 6:4 Auftakterfolg bei den “Finals” im UTC La Ville.

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Die Pressekonferenz zur ersten Night Session der HTT-Tour-Finals 2018 im UTC La Ville

Die Gründe für seinen nächsten Ausrutscher in einem Tour-Finals-Vorrunden-Match wollte der unterlegene Bernhard Scheidl bei der anschließenden Pressekonferenz ausschließlich beim Gegner suchen. “Es war ein enges Match, und den ersten Satz hätte ich natürlich auch gewinnen können, aber insgesamt kann ich mir heute nicht so viel vorwerfen. Der Martin hat heute in den entscheidenden Phasen ausgezeichnet gespielt, und das muss man ganz einfach akzeptieren. Bei unseren Matches gibt es oft viele Breaks, auch weil er richtig stark returniert. Man kann ihm kaum auf die Vorhand servieren, weil er von dieser Seite einfach unfassbar gut returniert. Auf Dauer ist es gegen Mayer echt schwer vorne am Netz zu punkten”, so Scheidl, der dann auch schon einen Blick in Richtung zweiter Partie gegen Maximilian Wild richtete. “‘Umsonst steht der Junge nicht auf Nummer 2 in der Rangliste. Er hat vielleicht heute schlecht gespielt, aber so junge Spieler können schon im nächsten Match wieder einen Lauf schieben. Ich muss mich auf mich konzentrieren, so spielen wie heute, und vielleicht habe ich am Montag auch mehr Glück als heute”, so der HTT-Wimbledonsieger. “Ich fühle mich wie in London”, so eröffnete dann Martin Mayer seine Pressekonferenz. “Ich habe heute Gott sei Dank sehr gut returniert. Mein Ziel gegen den Bernhard ist es immer, dass er soviele Volleys wie möglich spielen muss. Er kann nicht alle Punkte am Netz machen, darum schaue ich eben, dass er soviele Returns wie möglich bekommt”. ‘Und angesprochen auf die Wichtigkeit seines Auftakterfolges meinte der HTT-Olympiasieger von 2014: “Extrem wichtig war dieser Sieg. Sicher die unangenehmst zu spielende Partie in unserer Gruppe, und die habe ich gleich gewonnen”, strahlte der 33jährige.

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