Maximilian Wild wahrt Chance auf einen Platz im HTT-Tour-Finals-Semifinale

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Jungstar Maximilian Wild hat sein zuletzt anhaltendes Formtief scheinbar überwunden, und am Montag A...

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Jungstar Maximilian Wild hat sein zuletzt anhaltendes Formtief scheinbar überwunden, und am Montag Abend im letzten Match des dritten Spieltages bei den HTT-Tour-Finals im UTC La Ville gegen HTT-Wimbledonsieger Bernhard Scheidl mit einem in 75 Minuten errungenen 6:4, 6:4 Erfolg seine Chancen auf das Semifinale beim großen Saisonfinale der HTT gewahrt. Für Bernhard Scheidl hingegen ist nach seiner zweiten Vorrunden-Pleite der Halbfinal-Zug als erster Spieler abgefahren. Aus dem UTC La Ville berichtet für hobbytennistour.at C.L

Wild wieder fokussiert auf Tennis, und Scheidls Paradeschlag funktioniert zum zweiten Mal in Folge nicht

Shootingstar Maximilian Wild ist zurück im Aufstiegsrennen um einen der vier Halbfinalplätze bei den HTT-Tour-Finals 2018 im UTC La Ville. Der 18jährige vom UTC Stockerau darf bei dem mit 1500 Siegpunkten dotierten Event am Altmannsdorfer Ast nach dem ersten Tour-Finals-Einzelsieg seiner Karriere wieder vom 6. Titel in dieser Saison träumen, und hat mit einem Zweisatzerfolg über Serve & Volley König Bernhard Scheidl ein Entscheidungsspiel am kommenden Mittwoch gegen Martin Mayer erzwungen. Der jüngste Spieler im Feld, der zuletzt mit einer hartnäckigen und zugleich unerklärlichen Formkrise zu kämpfen hatte, fand im Duell mit dem amtierenden HTT-Wimbledon-Champion wieder zu seinen Stärken. Anders als bei seinem Erstrunden-Match gegen Jahn oder seinen vorwöchigen Auftritten beim November-HTT-500-Turnier, wirkte Wild wieder auf die Sache fokussiert, sich auf seine Stärken besinnend und mit einem klar strukturierten Matchplan unterwegs, und so voll dabei, als es in einem von den beiden Aufschlägern dominierten ersten Durchgang zur Sache ging. Bei 3:3 und im ominösen siebenten Game des ersten Satzes, wurde Scheidls größte Schwäche an diesem Abend erstmals ersichtlich. Beim Volley, seinem Paradeschlag, waren zum zweiten Mal im Verlauf der Tour-Finals die Quoten nicht jene, mit denen Scheidl schon die großen Stars bezwungen, und die großen Titel der Tour gewonnen hat.

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Was ist mit dem Flugball des Serve & Volley Königs los?

Nur 19 Punkte bei 41 Netzangriffen, die entscheidenden Parameter in Scheidls Spiel standen wieder auf “Niederlage”, als die große Anzeigetafel am Centercourt des UTC La Ville knapp zehn Minuten vor 1 Uhr nachts und nach Ende der Night Session sämtliche Statistikdaten noch einmal zum Besten gab. An der Grundlinie und aus dem Spiel heraus, wird Scheidl im Konzert der Großen keine Matches gewinnen, und wenn dann sein Paradeschlag nicht mit der nötigen Häufigkeit und Effektivität funktioniert, dann wird es für den 33jährigen vom Neusiedler See richtig schwer. Zu allem Überdruß verließ Scheidl in der entscheidenden Phase des ersten Satzes dann auch noch sein Service, und mit zwei Doppelfehlern stolperte der Ranglisten-Dritte in das erste und einzige Break des Eröffnungssatzeszum 3:4. Wild servierte im Stile eines Routiniers und nach Abwehr zwei weiterer Breakchancen seines Gegners bei 5:4 aus, und durfte nach zuletzt drei verlorenen Sätzen in Folge endlich wieder ein kleines Erfolgserlebnis bejubeln.

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Maxi Wild mit genialem Lob-Tweener als Punktschlag zum 48. Einzelsieg seiner ersten vollen HTT-Saison

Nach Break & Rebreak gleich zu Beginn des zweiten Satzes, knackte Wild den Aufschlag seines Gegners dann ein zweites und letztlich entscheidendes Mal zum 3:2. Ansonsten ging es mit dem Aufschlag in einem zweiten Satz, der kaum mehr Höhepunkte zu bieten hatte. Mit einer Ausnahme, als Wild nämlich im ersten Ballwechsel des achten Games mit einem sensationellen Lob-Tweener als Punktschlag für Aufmerksamkeit und standing ovations in der Halle sorgte. Verkehrt zum Netz stehend, durch die Beine über den Gegner hinweg ins Feld, Wild ist damit wohl der Schlag des Turniers gelungen. Viel wichtiger als dieser spektakuläre Schlag wird für Wild aber der Umstand gewesen sein, dass er im Finish bei eigenem Service nichts mehr anbrennen ließ, und sich mit seinem insgesamt bereits 48. Saisoneinzelsieg endlich wieder einmal über einen vollen Erfolg freuen konnte.

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Wild erleichtert, und Scheidl erklärt, warum er in acht Matches auf Tour-Finals-Ebene schon 7 Mal als Verlierer vom Platz musste

“Nach diesem Sieg geht es mir natürlich sehr gut, weil ich die Chance habe noch ins Halbfinale zu kommen. Auch die Erleichterung ist riesig. Im Vorfeld habe ich natürlich gehört, wie schwierig der Bernhard Scheidl wegen seines Serve & Volleys zu spielen ist. Ich bin froh, diese Situation gemeistert zu haben”, so der Jungstar. “Ich habe mich heute besser konzentriert als in den letzten Matches. Es war ein Alles oder Nichts Spiel, und darum war ich diesmal auch voll fokussiert”, bilanzierte Wild, der nun am Mittwoch gegen Martin Mayer in einem direkten Duell um Rang 2 in der Gruppe hinter Philipp Jahn und einen Platz im Semifinale spielen wird. Weniger zu lachen hatte am gestrigen Montag Abend indes Bernhard Scheidl, der mit dem großen Saisonfinale am Altmannsdorfer Ast scheinbar nicht wirklich Frieden schließen kann. Mittlerweile hält der HTT-Wimbledonsieger bei acht Einsätzen auf Tour-Finals-Ebene schon bei 7 Niederlagen. “Das ist damit erklärt, dass bei diesem Turnier eben die besten der Besten spielen, und jede Partie schwer zu gewinnen ist. Heute habe ich mich zu keinem Zeitpunkt gut gefühlt, und die paar Chancen die ich bekommen habe, nicht nutzen konnte. Speziell anfangs, als er noch verunsichert war, hätte ich vorlegen müssen”, so der 33jährige.

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Bernhard Scheidl gibt sich vor Neuauflage des HTT-Wimbledonfinales im letzten Vorrundenmatch gegen Gruppensieger Philipp Jahn zuversichtlich und kämpferisch

“Hier noch keinen Satz gewonnen zu haben, und jetzt auch definitiv aus dem Aufstiegsrennen zu sein, ist natürlich sehr enttäuschend für mich. Trotzdem sind die beiden Niederlagen differenziert zu sehen. Im ersten Match habe ich eine gute Partie gespielt, da kann man gegen einen wie Mayer schon verlieren. Über meine heutige Leistung bin ich aber ratlos”, so Scheidl, der trotz vorzeitigem Ausscheidens seine letzte Partie am Mittwoch mit vollem Elan angehen wird. “Dieses Turnier verdient viel zu viel Respekt, um hier ein Match abzuschenken. Mit der ganzen Aufmachung hier macht das riesen Spaß, und ich möchte mich schon jetzt dafür beim Veranstalter bedanken. Es geht ja auch noch um Punkte für die Rangliste, und vielleicht geht ja ohne Druck und Erwartung noch ein gutes Match meinerseits. ‘Ich möchte mich noch einmal verbessern, einfach eine geile Partie spielen, und ich möchte gewinnen”, so Scheidl vor der Neuauflage des HTT-Wimbledonfinales gegen Philipp Jahn.

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