Unfassbare Wochen für Johannes Strolz: Gesichter, die Olympia prägten

SID
Johannes Strolz
© getty

Die Olympischen Spiele 2022 sind vorbei, alle Entscheidungen sind nach 109 Wettbewerben gefallen. Mit Johannes Strolz war ein Österreicher recht überraschend eines der prägenden Gesichter der Olympischen Spiele.

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Kamilia Wlijewa

Die personifizierte Tragödie der Spiele. 15 Jahre alt, mit einem Jahrhunderttalent gesegnet, zerbrochen und allein gelassen in eisiger Kälte. Die zierliche Russin scheitert an den Umständen und dem unmenschlichen Druck. Fraglich, ob die Eisläuferin Kamila Walijewa ihre wunderschöne Kunst je wieder zeigen darf.

Mikaela Shiffrin

Die Amerikanerin, beste Skirennläuferin der Gegenwart startet in allen sechs Wettbewerben - und erlebt einen nicht enden wollenden Albtraum: dreimal ausgeschieden, keine Medaille. Ernennt sich selbst zur "Witzfigur". Zeigt aber in der Niederlage zu jeder Zeit menschliche Größe - und ist in dieser Disziplin Olympiasiegerin.

Ireen Wüst

Oranjes Beste ist eine Eisschnellläuferin - was auch sonst? Doch selbst in der Nation der Kufenflitzer sticht die erfolgreichste Olympionikin der Niederlande heraus. Insgesamt sechsmal Gold bei fünf verschiedenen Winterspielen hat vor ihr noch niemand gewonnen. Im März beendet Wüst ihre Karriere.

Eric Frenzel

Eine Geschichte, an der sich Netflix wahrscheinlich schon die Rechte gesichert hat: Der beste Kombinierer der Geschichte landet bei seinen letzten Winterspielen elf Tage in Quarantäne, kommt zur Staffel raus, bricht zusammen, gewinnt Silber, verpasst die Siegerehrung. Und: Nein, er hat kein Blut gespuckt.

Johannes Thingnes Bö

Mit viermal Gold und einmal Bronze in sechs Rennen wird der norwegische Biathlon-Star in Peking zum ultimativen Medaillenhamster. Besonders emotional: In der Staffel und der Mixed-Staffel teilt er sich das oberste Podest mit seinem älteren Bruder Tarjei. Geschwisterliebe halt.

Eileen Gu

Welch eine kuriose Show: Die Ski-Freestylerin ist in Kalifornien geboren, startet aber für China - und wird prompt zum Postergirl und Propaganda-Vehikel im Heimatland ihrer Mutter. Holt zweimal Gold und einmal Silber - gilt in den USA, wo sie demnächst studieren will, nun aber als Verräterin.

Therese Johaug

Drei Goldmedaillen im Langlauf, zwei davon derart überlegen, dass die Teilnahme am Wettkampf für den Rest des Feldes eher unverbindlich war: Dass die Norwegerin zuvor zwei Jahre lang wegen eines vermeintliches Missverständnisses gesperrt war, mag jeder einordnen, wie er möchte.

Victoria Carl/Katharina Hennig

Der deutsche Skilanglauf war ein Jahrzehnt lang bemitleidenswert schlecht, dann kommen eine Thüringerin und eine Sächsin daher und heben mit Staffel-Silber und Teamsprint-Gold die Loipen-Welt aus den Angeln. Wenn das so weitergeht, wird Langlauf bald wieder live im Fernsehen übertragen.

Johannes Strolz

Vor diesem Winter steht der Österreicher in keinem Kader, arbeitet als Hilfspolizist, präpariert seine Ski selbst, trainiert mit den Deutschen. Dann diese unfassbaren fünf Wochen: Sensationssieg in Adelboden, bei Olympia zweimal Gold (Kombination, Team) und einmal Silber (Slalom), mehr als Vater Hubert 1988 (einmal Gold, einmal Silber).

Und da war doch noch was .... Ach ja:

Bing Dwen Dwen

Die knuffige Pandabärin auf Schlittschuhen ist der Star der Spiele. Wie viele Maskottchen auch immer produziert wurden - es sind zu wenige. "Lieferprobleme wegen des Frühlingsfestes", heißt es. Dass Bäcker in die Bresche springen und das Maskottchen zum Vernaschen verkaufen, rief dann die Behörden auf den Plan. Ein Raubkopierer muss gar ins Gefängnis.