Nach Knöchelbruch! Hirscher dachte an Karriereende

Von SPOX Österreich
Marcel Hirscher hat alles gewonnen was es zu gewinnen git
© getty

Zwei Mal Olympia-Gold, Slalom- und Riesentorlauf-Kristallkugel, siebenter Gesamtweltcupsieg! Marcel Hirscher blickt auf die erfolgreichste Saison seiner Karriere zurück. Dabei begann diese denkbar schlecht mit einem Knöchelbruch. Und scheinbar schwirrten nach der Verletzung sogar Gedanken über ein mögliches Karriereende im Kopf des Ausnahmekönners herum.

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"Der Sommer heuer war nicht ganz ohne - da mit dem Haxen herumhupfen, teilweise vom Karriereende bis hin zur besten Saison. Unfassbar", erklärte der Salzburger im ORF-Interview unmittelbar nach seinem Sieg beim Slalom von Kranjska Gora, der ihm schließlich neben der kleinen Disziplinen-Kugel auch zum siebenten Mal in Folge die große Kugel für den Gesamt-Weltcup bescherte.

"Es ist nicht zum Packen. Es ist so schräg", fehlten dem 29-Jährigen, der nun bei 57 Weltcupsiegen hält, etwas die Worte. Auch beim Blick in die Zukunft gibt sich Hirscher noch etwas zurückhaltend: "Ehrlich gesagt freue ich mich, dass ich jetzt einmal nach Hause fahren kann. Ich muss mir selber Gedanken machen, wo die Reise hingeht. Ich verstehe es selber nicht, dass es so geht." Ob er auch nächstes Jahr wieder am Start sein wird, konnte er nicht beantworten: "Ich weiß es nicht."

Kristoffersen: Der ewige Zweite

Klar ist für Hirscher indes, wer einmal in seine Fußstapfen treten wird: Dauer-Rivale Henrik Kristoffersen. "Der lässt ja auch nicht locker. Hut ab - die Zukunft gehört diesem Mann. Der performt, performt, performt und macht einfach keinen Fehler. Es ist sehr mühsam mit dem Herrn Henrik", zollt der Österreicher dem 23-Jährigen Respekt.

Bevor der Machtwechsel jedoch über die Bühne geht, muss der Norweger einmal mehr dem Annaberger den Vortritt lassen. "Ich bin wirklich motiviert, das ist sicher. Aber er ist der beste Skifahrer, also ist es ganz okay, dass ich Zweiter bin. Im Moment ist er besser, dann ist es auch okay, wenn er die Kugeln gewinnt", weiß Kristoffersen, dass gegen diesen Hirscher zur Zeit kein Kraut gewachsen ist.

Puelacher: Das treibt Marcel Hirscher noch an

Wo das alles noch hinführen könnte, weiß auch Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher nicht. So glaubt auch die schwedische Ski-Legende Ingemar Stenmark, dass Hirscher seinen Weltcupsieg-Rekord von 86 Erfolgen verbessern wird, wenn er nur lange genug weitermacht. "Die Marke ist brutal, aber wenn ich es wirklich einem zutraue, dann diesem Marcel. Kommt drauf an, wie lange er noch fährt", sagte Puelacher. 29 Siege fehlen aber noch. "Das heißt drei mal zehn. Und dann muss er aber dreimal so eine Saison haben wie heuer", rechnete der Chef vor.

Um Ziele gehe es bei Hirscher nicht mehr, glaubt Puelacher. "Er hat Freude am Wettkampf und Freude am Skifahren. Wenn ich Freude daran habe, mich mit anderen zu messen, wenn ich gesund bleibe, dann macht das Spaß, dann brauche ich mir kein großes Ziel mehr aussuchen." Hirscher sei keiner, der im Zielraum Purzelbäume schlage, aber einer, der einen Riesenspaß habe, wenn er gut Ski gefahren ist.

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