Damir Canadi: "Trainer von Rapid zu sein, tut etwas mit einem Menschen"

Von SPOX Österreich
Dietmar Kühbauer beim TV-Interview
© getty

Nach einer erfolgreichen Zeit beim SCR Altach wechselte Damir Canadi zum SK Rapid - sein Engagement sollte nur 17 Spiele andauern. Nun spricht Canadi über seine Zeit in Hütteldorf und fühlt mit Rapid-Coach Dietmar Kühbauer.

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Nur drei Siege in 17 Spielen konnte Damir Canadi als Rapid-Coach einfahren. Freilich viel zu wenig für die Erwartungshaltung in Hütteldorf. Dünn wird die Luft auch langsam für Dietmar Kühbauer. Die letzten vier Spiele konnten nicht gewonnen werden, in der Tabelle liegt Rapid auf Rang neun.

Eine Situation, die Canadi aus eigener Erfahrung kennt. "Ich weiß wie schwer es ist, in einer schwierigen Phase beim SK Rapid Wien zu arbeiten. Trainer von Rapid zu sein, tut etwas mit einem Menschen. Es verändert einen. Die Fans haben einen riesen Druck auf den Verein. Die Erwartungshaltung ist groß, vielleicht manchmal zu groß. Man wird dem nicht gerecht und kommt an Red Bull Salzburg nicht heran. Intern schiebt man dann viel Druck auf den Trainer ab", erklärt Canadi bei Sky.

"Aber man muss es lernen. Es war etwas, was ich damals hätte lernen müssen. Der Druck war dann schon immens. Aber es ist eine riesen Erfahrung. Daher denke ich schon, dass ich weiß, wie sich der Didi gerade fühlt."

Insgesamt sei Rapid aber "ein toller Klub". Canadi: "Wenn Fans im Stadion sind, dann ist es wahrscheinlich der beste Klub nicht nur in Österreich, sondern vielleicht auch in Europa. Es hat schon eine unheimliche Emotion da drinnen, in diesem Stadion. Es wird ein Kessel."

Damir Canadi: "Das wird in Österreich falsch gesehen"

Fantastischer Support lässt sich aber nicht in Punkte ummünzen - und so hechelt Rapid hinterher. Red Bull Salzburg marschiert vorne weg, Sturm etablierte sich als zweite Kraft und dann kommt lange wenig. "Red Bull wird seinen Weg gehen. Sturm Graz hat eine idente Mannschaft aus der letzten Saison und kann stabil weiterspielen. Ansonsten kann jeder jeden schlagen. Diese Dichte hat auch etwas mit den Transfers zu tun", weiß der Altach-Trainer.

"Das ist das, was in Österreich noch ein wenig falsch gesehen wird. Wenn Rapid oder Austria Wien einen Transfer um eine Million oder 800.000 Euro tätigt, dann denkt man, man holt einen Superstar. In Wahrheit ist es heute so, wenn du einen Spieler um null oder um drei Millionen holst, dann greifst du in die gleiche Kategorie rein", so Canadis Transfer-Philosophie.

"Da ist keiner besser oder schlechter. Das verkennen die Leute und dann ist die Erwartungshaltung größer, als sie in Wirklichkeit ist. Deswegen ist auch die Tabelle so eng. Weil wir greifen alle in dieselbe Kategorie, mittlerweile auch Rapid und Austria. Es wird erst spannend bei 20, 30, 50 Millionen."

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