Franz Wohlfahrt über Krise des FK Austria Wien: "Dinge, die nicht auf meinem Mist gewachsen sind"

Von SPOX Österreich
Franz Wohlfahrt weist die Schuld an der Austria-Krise von sich.
© GEPA

Die Wiener Austria steckt derzeit in einer handfesten Krise, die sich über viele Bereiche des Vereins erstreckt. Einigen davon gehen in der öffentlichen Wahrnehmung bereits auf die Zeit von Franz Wohlfahrt zurück. Dieser setzt sich nun zur Wehr und spricht offen über die Fehler, die laut ihm im Verein gemacht wurden.

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Die aufgeführten Punkte des ehemaligen Austria-Sportdirektors wiegen schwer. Schon direkt nach der Übernahme von Vorgänger Thomas Parits wurde das Budget jährlich um beinahe zehn Prozent gesenkt - schlussendlich blieben nur magere 8,2 Millionen Euro für Wohlfahrt über.

Und das, obwohl dieser nach eigenen Angaben gegenüber Peter Linden Live brutto 18 Millionen Euro mit Transfers eingenommen hatte. Verantwortlich dafür waren unter anderem die Verkäufe von Larry Kayode (Manchester City), Jens Stryger Larsen (Udinese) und Petar Filipovic (Konyaspor) - Letzterer kam zuletzt beim LASK unter. Dabei hätte die Austria sogar noch mehr lukrieren können, jedoch segnete der Austria-Vorstand einen Verkauf von Tarkan Serbest für zwei Millionen Euro nicht ab. Man wollte das Doppelte - gegen den Wunsch von Franz Wohlfahrt.

"Ich lass' mich nicht für Dinge verantwortlich machen, die nicht auf meinem Mist gewachsen sind. Da muss ich mich entschieden verteidigen, da geht's um meinen Ruf!", so der 55-Jährige. Zudem wurden Spieler geholt, die der damaligen sportlich Verantwortliche nicht holen wollte. Allen voran Ibrahim Alhassan, der bei der Austria nicht zuletzt deshalb floppte, weil die Wiener nicht genau wussten, wo der Nigerianer am Feld Zuhause ist. Auch Alon Turgeman, der noch bei den Veilchen aktiv ist, und Mohamed Kadiri umgingen die Verantwortung Wohlfahrts. Letzterer brachte nach seiner Leihe in Russland immerhin einen Transfergewinn.

Franz Wohlfahrt: "Wir konnten keinen von ihnen finanziell stemmen"

Bei den Trainerentscheidungen nach Thorsten Fink hatte die Austria-Legende auch nicht mehr viel mitzureden. Mögliche Transfers, welche der Wiener Austria hätten helfen und das Image des damaligen Sportdirektors aufpolieren können, waren aufgrund der finanziellen Schieflage nicht zu realisieren. So war man laut Wohlfahrt an Patrick Farkas (heute Red Bull Salzburg), Karim Onisiwo (heute Mainz 05), Stefan Lainer (Heute Gladbach) oder Zlatko Junuzovic (heute Salzburg) dran. Beim Ex-Austrianer bemühte man sich intensiv um eine Rückkehr: "Ich war bei ihm in Bremen. Aber wir konnten keinen von ihnen finanziell stemmen. Schon damals."

Die prekäre Lage Austria Wiens zieht also bereits länger ihre Fäden, was sich auch durch die stetigen Aussagen von Neo-Sportvorstand Peter Stöger untermauern lässt. Inwiefern wer an der Misere Schuld trägt, ist wohl nicht endgültig nachzuvollziehen. Eines ist allerdings offensichtlich: Die Austria badet derzeit eine lange Liste an sportlichen Fehlentscheidungen aus.

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