Die Hintergründe zu Adrian Grbic' Transfer zum FC Lorient: "Einige Vereine sollten sich Gedanken machen"

Adrian Grbic jubelt
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Die Zukunft des österreichischen Stürmers Adrian Grbic ist geklärt. Der 23-Jährige verlässt Clermont Foot und unterschreibt langfristig bei Football Club Lorient-Bretagne Sud, kurz FC Lorient. Die Ablösesumme beträgt zehn Millionen Euro plus etwaige Bonuszahlungen. Im Gespräch mit SPOX erklärt Berater Emre Öztürk die Hintergründe des Transfers.

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17 Tore erzielte Adrian Grbic in seiner Ligue-2-Debütsaison. Nur ein Jahr nach seinem Wechsel zu Clermont Foot wechselt der Österreicher zu Aufsteiger Lorient. Der Klub aus der Bretagne soll für Grbic den nächsten Karriereschritt darstellen.

"Vier Klubs hätten beinahe dasselbe für ihn bezahlt und letztlich haben wir uns für Lorient entschieden - Sportdirektor Christophe Le Roux hat sich extrem um Adrian bemüht und auch das Bauchgefühl von Adrian hat für einen Wechsel nach Lorient gesprochen", sagt Grbic' Berater Emre Öztürk nach seiner Landung am Wiener Flughafen im Gespräch mit SPOX.

Für hochgezogene Augenbrauen sorgte Gregory Lorenzi, Sportdirektor bei Stade Brest. Auf Nachfrage von Ouest-France fühlte sich Lorenzi von Grbic hintergangen. "Der Spieler hatte uns sein Wort gegeben. Am Samstag rief uns der Spieler an, um uns mitzuteilen, dass er nach Brest kommen würde", monierte Lorenzi.

Öztürk wiegelt die Kritik aus Brest ab und entgegnet nur: "Adrian und ich stehen zu unserem Wort. Wenn wir eine Zusage geben, dann halten wir das auch ein."

Für Lorient sprach schließlich die Ambition und die Liste zahlreicher Top-Kicker, die in den vergangenen Jahren aus der 57.149-Einwohner-Stadt den Sprung zu Großklubs schafften. Wie etwa Matteo Guendouzi, Raphael Guerreiro, Laurent Koscielny oder Kevin Gameiro. "Wer Lorient kennt, weiß, dass sie viele gute Spieler entwickelt haben. Das haben wir im Hinterkopf", sagt Öztürk.

Emre Öztürk: "Was wir in Österreich durchgemacht haben, war ja nicht normal"

Bevor Grbic den Schritt vom SCR Altach nach Clermont ging, zeigten auch österreichische Bundesliga-Vereine Interesse an dem 23-Jährigen. Zu einer Vertragsvorlage konnte sich aber kein Klub durchringen. Heute fühlt sich Öztürk bestätigt: "Jeder Verein in Österreich hätte gerne so eine Ablöse kassiert. Man sollte ab und zu auch an österreichische Spieler glauben und sie nicht wegschicken, weil sie Ecken und Kanten haben."

"Die letzten vier Jahre, die wir in Österreich durchgemacht haben, waren ja nicht normal. Da wirst du abgestempelt, weil du kein Ministrant bist, der zu allem Ja und Amen sagt. Wir sind zu Clermont gegangen, da war Adrian nur Ersatz in Altach. Zwei Bundesliga-Vereine haben zugesagt, dass sie ihn wollen und dann wieder abgesagt und ein Jahr später ist Adrian ein vereinsinterner Rekord-Transfer. Da frage ich mich, wer falsch gehandelt hat. Vielleicht sollten sich einige Vereine Gedanken machen", legt Öztürk nach.

Die Vereinsfrage ist für Grbic nun geklärt. Bleibt offen, für welche Nation der Mittelstürmer künftig auflaufen wird. Noch ist nichts entschieden, wie Öztürk bestätigt: "Fakt ist, dass im September die Nations League beginnt. Kroatien und Österreich sind an ihm dran. Davor Suker (Präsident des kroatischen Verbands, Anm.) ruft Adrian regelmäßig an. Wenn beide Nationen ihn einberufen, muss Adrian selbst entscheiden. Aber ich bin mir sicher, dass es im September zu einer Einberufung kommt."

Adrian Grbic: Tore in der Saison 19/20

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