EM

Österreich jubelt und hofft auf mehr: "Sieg für die Geschichte"

SID
Österreich gewann sein erstes EM-Spiel der Geschichte.
© getty

Im siebten Spiel feierte Österreich den ersten Sieg bei einer EM-Endrunde. David Alaba überragte in einer "neuen" Rolle, der deutsche Teamchef Franco Foda überraschte Gegner und Fans.

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Eine rot-weiß-rote Party starteten Österreichs Helden um David Alaba und Marko Arnautovic wohl erst nachts im Flugzeug. Denn nach dem "Sieg für die Geschichte" (Kronen Zeitung) ging es für die Mannschaft um Teamchef Franco Foda am Sonntagabend direkt wieder zurück in die Heimat, Ankunft im Basecamp in Seefeld/Tirol erst weit nach Mitternacht.

Trotz aller Reisestrapazen dürften die Österreicher mit einem Lächeln im Gesicht eingeschlafen sein. "Gratulation an die Spieler", lobte Foda seine Mannschaft nach dem mühsamen 3:1 (1:1) zum EM-Auftakt gegen Neuling Nordmazedonien in Bukarest. "Sie haben Geschichte geschrieben." In der Tat: Im siebten Spiel gelang Team Austria endlich der erste Sieg bei einer EM-Endrunde, es war zudem der erste Erfolg bei einem großen Turnier seit 31 Jahren.

Für die größte Überraschung des Abends sorgte Foda bereits vor dem Anpfiff. Der Deutsche stellte Alaba als zentralen Verteidiger einer Dreierkette auf und überraschte damit Gegner, Fans und Experten. Denn im Nationalteam bedeutete das eine völlig neue Rolle für den langjährigen Star von Bayern München, der sich in den vergangenen Jahren meist glücklos im Mittelfeld versuchte.

Alaba: "Mit drei Punkten nicht zufrieden"

Die spanische Tageszeitung As nannte Foda gar einen "Erfinder", der Trainer selbst war sichtlich erleichtert, dass dieses Experiment nicht in die Hose ging. "Wir wollen flexibel sein. Ob wir dann gegen Holland genauso spielen, das wird man sehen", ergänzte Foda vor dem Topspiel der Gruppe C in Amsterdam am Donnerstag (21 Uhr).

Gegen die aufmüpfigen Nordmazedonier bewies Foda gleich mehrfach ein goldenes Händchen. In der zweiten Hälfte brachte der Coach den Augsburger Michael Gregoritsch und den früheren Bremer Marko Arnautovic - beide dankten es ihm mit Treffern. Der überragende Gladbacher Stefan Lainer hatte zuvor die bis dahin 334 Minuten andauernde Torflaute beendet. Am Ende war den Österreichern ein Treffer mehr gelungen als in den sechs bisherigen EM-Spielen zusammen.

Doch die Leistung war lange nicht perfekt. Das Offensivspiel war oft geprägt von Fehlern und fehlenden Ideen. Erst nachdem der überragende Alaba nach dem Seitenwechsel wieder als Linksverteidiger agierte, verdiente sich "Team Deutschland II" mit neun Bundesligaspielern in der Startelf den Sieg.

Alaba gab auch die Marschroute für das weitere Turnier vor: "Wir geben uns mit diesen drei Punkten nicht zufrieden", sagte der Wiener, "jetzt sind wir bereit für mehr", tönte sogleich Arnautovic. Bei aller Freude: Foda will schnellstmöglich den "kompletten Fokus auf Holland" legen, denn: "Eines ist klar: Wir brauchen schon noch Punkte, um uns für das Achtelfinale zu qualifizieren."