Sturm Graz vor Champions-League-Duell mit Dynamo Kiew: "…dann können wir die Hürde packen"

Von SPOX Österreich
Rasmus Höjlund vom SK Sturm
© imago images

Am Mittwoch um 20:00 Uhr trifft der SK Sturm in Polen in der Champions-League-Qualifikation auf Dynamo Kiew. Vor dem Hinspiel teilt Sportchef Andreas Schicker seine Einschätzung zum Kräfteverhältnis und hofft bald wieder die Hymne der Königsklasse in Liebenau zu hören.

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Mit dem starken 2:1-Heimsieg (Stürmer Rasmus Höjlund traf doppelt) gegen Serienmeister Red Bull Salzburg ist dem SK Sturm die Generalprobe für den Champions-League-Quali-Schlager gegen Dynamo Kiew gelungen.

Leichter wird die Aufgabe im Hinspiel im polnischen Łódź am Mittwoch um 20:00 Uhr gegen den vom Krieg gebeutelten Traditionsverein tendenziell nicht. Die Ukrainer, die beinahe nur mehr mit heimischen Akteuren agieren, setzten sich unter widrigen Bedingungen gegen Fenerbahce in der Vorrunde in Istanbul in der Verlängerung nach einem 0:0 im Hinspiel im Rückspiel mit 2:1 knapp durch.

In Graz weiß man ob der schwierigen Aufgabe Bescheid. Dass es schließlich Dynamo und nicht die Türken wurden, sorgt dennoch für Erleichterung, wie Sportchef Andreas Schicker bei Sky festhält. „Am Ende bin ich über Kiew froh, aber nicht, weil sie die schlechtere Mannschaft sind. Im Gegenteil. Ich glaube, dass uns der Hexenkessel in Istanbul erspart bleibt. Bei der Stimmung wäre ich mir nicht sicher, wie unsere Jungs darauf reagieren“, so Schicker.

Schicker: „Wir brauchen zwei richtig gute Tage“

Die Stärken des Gegners sind für Schicker klar: Große physische Qualitäten und Dynamik - „obwohl sie seit einem halben Jahr keinen Meisterschaftsbetrieb haben“, so Schicker. Die Favoritenrolle ist klar verteilt: „ Sie haben technisch super ausgebildete Spieler und das wird richtig schwer. Kiew ist klar über uns zu stellen. Wir brauchen zwei richtig gute Tage.“

In puncto Kontinuität liegt der Vorteil aber klar in der Steiermark. Dynamo hat kaum Spiele in den Beinen, während der SK Sturm voll im Spielbetrieb steht und seine Mannschaft um Leistungsträger wie Manprit Sarkaria, Jon Gorenc Stankovic und Co. bereits seit über einem Jahr erfolgreich beisammenhält.

Kiew hatte sich seit Kriegsbeginn und dem damit verbundenen Abbruch der Liga mit einigen Test- und Benefizspielen - wie beispielsweise im April bei Borussia Dortmund oder vor rund zwei Wochen gegen Olympique Lyon - fit gehalten. Die Pflichtspiel-Premiere gegen Fener gilt als der Anfang des Wiederbeginns im ukrainischen Fußball. Plänen zufolge soll die Liga trotz der anhaltenden Kriegsattacken am 23. August wieder starten.

Sturm Graz will wieder „die Champions-League-Hymne hören“

Bitter für die Grazer: Der SK Sturm muss im Hinspiel auf den Bundesliga-Spieler der Saison 21/22, Jakob Jantscher, verzichten. "Leider geht es sich nicht aus. Die medizinische Abteilung hat alles probiert, aber leider hat er einen Schritt zurückgehen müssen und wird nicht rechtzeitig fit für das Spiel am Mittwoch", seufzt Chefcoach Christian Ilzer.

Ilzer weiter: „Wir müssen uns körperlich und im Kopf regenerieren, dass wir unser volles Potenzial abrufen können. Wenn wir unser volles Potenzial abrufen, dann sind wir in der Champions League-Quali ein Gegner, der diese Hürde packen kann. Es muss alles passen, um solche Mannschaften zu schlagen.“

Sollten sich die Schwarz-Weißen durchsetzen, trifft die Ilzer-Truppe auf den Sieger des Duells Benfica Lissabon vs. Midtjylland. Das Playoff ist das große Ziel für die Grazer, wie Schicker verrät: „Wir wollen schon die Champions-League-Hymne wieder in Graz hören, was ja schon im Playoff der Fall wäre. Wir haben die Europa-League-Gruppenphase als Anker. Aber wenn wir die Möglichkeit auf die Champions League haben, wollen wir natürlich auch alles versuchen.“

Im europäischen „B-Bewerb“ wäre Sturm sogar mit einem Ausscheiden gegen Dynamo - ein Umstand, der massiv Druck vom Kessel nimmt.