Kerber scheitert trotz guter starker Vorstellung an Wozniacki

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber
© getty

Angelique Kerber hat trotz einer starken Vorstellung das Halbfinale des Premier-5-Turniers in Doha verpasst. Die Kielerin verlor mit 6:7 (4:7), 6:1, 3:6 gegen Branchenführerin und Caroline Wozniacki und kassierte erst die zweite Niederlage im 18. Saisonmatch der Saison.

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Von Ulrike Weinrich aus Doha

Bei der Players Party am vergangenen Montagabend im Four-Seasons-Hotel verbrachten die gut befreundeten Kerber und Wozniacki noch einen netten Abend. Eine "schöne Girls Night", wie es die Dänin nannte. Doch vier Tage später schenkten sie sich auf dem Centre Court im Khalifa International Tennis Complex nichts. Nach 2:20 Stunden verwandelte die Australian-Open-Gewinnerin ihren ersten Matchball gegen die an Position acht gesetzte Kerber.

"Ich bin natürlich enttäuscht. Es war ein gutes Match, ich habe alles gegeben. Aber in den entscheidenden Momenten hat sie ihr bestes Tennis gespielt", sagte die 30-Jährige und kündigte an: "Morgen werde ich darüber nachdenken, was bei diesem Turnier gut für mich gelaufen ist - und was nicht." Damit ist bei den Qatar Total Open auch der Traum von einem deutschen Halbfinale geplatzt. Julia Görges trifft am späten Freitagabend in ihrem Viertelfinale noch auf die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova (Tschechien/Nr. 16) .

Kerber und Wozniacki, die vor fast genau drei Wochen in Melbourne ihren ersten Grand-Slam-Titel holte, lieferten sich von Beginn an eine intensive Partie mit langen Ballwechseln. "Ich gehe da raus und gucke gar nicht, wer auf der anderen Seite steht. Ich versuche einfach, auf mich zu schauen und mein Spiel durchzuziehen. So wie ich es in den letzten Wochen auch gemacht habe", hatte "Angie" im tennisnet-Gespräch erklärt.

Enges Duell der Freundinnen - erster Satz dauerte alleine 72 Minuten

Die Linkshänderin wirkte dann auch hochkonzentriert und nutzte gleich ihren ersten Breakball zur 2:1-Führung. Doch bei eigenem Aufschlag verpasste es Kerber, den Satz zuzumachen. Stattdessen glich Wozniacki im 14. Duell der Beiden zum 5:5 aus. Im Tiebreak dann wirkte die Weltranglistenerste etwas zielstrebiger und profitierte bei ihrem zweiten Satzball von einem Vorhandfehler der zweimaligen Major-Gewinnerin. Dass der Auftaktdurchgang alleine 1:12 Stunden dauerte, sagt alles über die Ausgeglichenheit der Begegnung aus.

Ungeachtet des kleinen Rückschlages konnte Kerber ihr Niveau noch steigern und ließ die Topgesetzte zunächst nicht mehr zur Entfaltung kommen. Wozniacki machte im zweiten Satz nur elf von insgesamt 37 Punkten. Im entscheidenden Durchgang stand die Partie dann wieder auf des Messers Schneide. Kerber, Doha-Finalistin von 2014, gelang gleich im ersten Spiel ein Break, doch postwendend verlor sie ihr Service wieder, obwohl sie bereits mit 40:0 geführt hatte. Beide wackelten danach bei ihren Aufschlagspielen zunächst nicht, ehe Wozniacki mit 5:3 in Führung ging und auch danach kühlen Kopf behielt.

Halep zieht zurück - Muguruza bereits im Endspiel

Da die an Position zwei gesetzte Rumänin Simona Halep nach ihrem 6:0, 6:4 im Viertelfinale gegen die 18 Jahre alte Qualifikantin Catherine Bellis (USA) wegen ihrer seit Wochen akuten Sehnenscheidenentzündung im Fuß zurückzog, steht Wimbledonsiegerin Garbine Muguruza (Nr. 4) automatisch im Endspiel von Doha. Die Spanierin hatte am Freitag in der Runde der letzten acht mit 3:6, 6:1, 6:4 gegen Caroline Garcia (Nr. 7) aus Frankreich gewonnen. Melbourne-Finalistin Halep sagte auch ihre Teilnahme für das Tournament in Dubai in der nächsten Woche ab und wird erst wieder in Indian Wells/Kalifornien (ab 7. März) spielen.

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