"Neues Kapitel" nach Krisenjahr

Von SID
Angelique Kerber
© getty

Angelique Kerber hat nach den Enttäuschungen von 2017 Konsequenzen gezogen und geht mit Wim Fissette als neuem Trainer in die Saison 2018. Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin erhofft sich von dem Belgier neuen Input und die Rückkehr in die Weltspitze.

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Angelique Kerber schlägt nach ihrem Krisenjahr ein neues Kapitel auf: Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin setzt künftig auf Wim Fissette als Coach und hat sich von ihrem bisherigen Trainer Torben Beltz getrennt.

Die Verpflichtung des 37-jährigen Fissette gab Kerber am Donnerstag bekannt. Der erfahrene Belgier hatte 2013 Sabine Lisicki ins Wimbledon-Finale geführt und unter anderem schon Kim Clijsters (Belgien), Simona Halep (Rumänien), Wiktoria Asarenka (Weißrussland) sowie bis vor wenigen Wochen noch Johanna Konta (Großbritannien) betreut.

"Mit Wim fängt ein neues Kapitel an und ich freue mich darauf, nächste Woche mit ihm zum ersten Mal auf dem Platz zu stehen", sagte Kerber und meinte: "Er hat schon oft bewiesen, wie gut er als Trainer ist. Ich bin gespannt, was wir zusammen erreichen können."

Auf Facebook bedankte sich Ex-Coach Beltz mit einer Nachricht für die gemeinsame Zeit und schrieb unter anderem: "Es war toll, nicht nur mit einer Spitzenathletin, sondern auch einer tollen Persönlichkeit zusammenzuarbeiten. Ich wünsche dir und Wim alles gute für die kommenden Aufgaben."

Trainerwechsel fast schon angekündigt

Derzeit befindet sich Kerber noch im Urlaub auf den Seychellen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte sie in einem emotionalen Brief an ihre Fans angekündigt, "neue Wege" gehen zu wollen.

"Für euch, aber ebenso für mich, denn Tennis ist meine Leidenschaft", hatte die 29-Jährige geschrieben, die nach ihrem Traumjahr 2016 mit den Sternstunden in Melbourne und New York in ihrer bislang größten sportlichen Krise steckt.

Sechs ihrer letzten sieben Matches hatte Kerber zum Abschluss einer ganz schwachen Saison verloren, in dem es nur wenige Lichtblicke gab. Wie zum Beispiel das hochklassige Achtelfinale in Wimbledon gegen die spätere Turniersiegerin Garbine Muguruza (Spanien).

Mit dem neuen Impulsgeber, der als strikter, aber ruhiger Typ gilt, will die introvertierte Kerber nun die Wende schaffen. "Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Angie. Ich war in den letzten paar Jahren oft auf der anderen Trainerbank und konnte so ihren Weg gut verfolgen", meinte Fissette.

Ihr bisheriger Trainer Torben Beltz gehört damit nicht mehr zum Team. Der 40-Jährige hatte Kerber bis auf eine gut zweijährige Unterbrechung (Ende 2012 bis Anfang 2015), in der sie von Benjamin Ebrahimzadeh betreut wurde, während ihrer bisherigen Profikarriere gecoacht.

Kerber hat 2017 kein Turnier gewonnen und stand nur in einem Finale (Monterrey). Im vergangenen Jahr hatte die Linkshänderin bei den Australian Open sowie den US Open triumphiert und als zweite Deutsche nach Steffi Graf den Sprung an die Spitze des WTA-Rankings geschafft.

Saisonstart beim Hopman Cup in Perth

Bezeichnend war in den vergangenen elf Monaten aber besonders eine Statistik: Während Kerber im Vorjahr 24 Matches gegen Top-20-Konkurrentinnen gewann, gelang ihr diesmal nur ein Sieg (bei zwölf Niederlagen) gegen diese Kategorie von Spielerinnen. 2017 hatte sie eine Gesamt-Bilanz von 29:24 Siegen - in ihrer Traumsaison waren es 64:19 Erfolge.

Das erste Turnier für Kerber in der nächsten Saison ist der Hopman Cup in Perth vom 30. Dezember 2017 bis 6. Januar 2018, bei dem sie mit Alexander Zverev (Hamburg) das deutsche Team bildet.

In einem Facebook-Post an ihre Fans hatte sie Anfang der Woche tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gegeben: Der eigene Wert als Person sollte nicht über berufliche Erfolge definiert werden, "sondern unabhängig davon sein. Das muss man sich als Sportler immer mal wieder vergegenwärtigen", hatte Kerber geschrieben.

Es seien auch "diese wichtigen Erfahrungen, die beruflichen Rückschläge", bei denen man "sehr viel" über sich selbst lerne, meinte sie.

Und hier geht es zum Spot der Generali Deutschland AG mit Angelique Kerber!