Murray zum reformierten Davis Cup: "Spieler werden wegen abartiger Preisgelder mitmachen"

Von tennisnet
Murray übte vorsichtige Kritik am neuen Davis Cup.
© getty

Jamie Murray hat sich am Rande der US Open 2018 zur Davis-Cup-Reform geäußert. Das Mitglied des ATP-Spielerrates hofft auf eine langfristige Finanzierung des Kosmos-Konglomerats und ist sich sicher, dass sich der Großteil der Spieler durch das Geld anlocken lassen wird.

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"Das ganze kann nachhaltig sein, wenn alle Spieler dort aufkreuzen. Wir haben jetzt zwei brandneue Events mit abartigen Preisgeldern", sagte Murray gegenüber Sky. Neben dem Davis Cup im Turniermodus wird es auch einen World Team Cup geben, der von der ATP veranstaltet wird.

Für Murray ist klar: "Warum sollten die Spieler nicht mitmachen, wenn sie die Chance bekommen, viel Mehr Geld zu verdienen als bei jedem anderen Turnier?"

Die ITF arbeitet künftig mit Gerard Piques Kosmos Investment Group zusammen, in den kommenden 25 Jahren rund drei Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen will. Pro Jahr sollen damit rund 25 Millionen Euro an Preisgelder für den Davis Cup zusammenkommen.

Jamie Murray über Davis Cup: "Große Möglichkeit, gutes Geld zu machen"

Murray rechnet vor: "Im neuen Modus bekommt jeder Verband für seine Spieler für einen Aufstieg im Februar dann rund 600.000 US-Dollar Antrittsgeld." Der Brite, selbst als Doppel-Spieler auf der Tour erfolgreich, rechnet mit einem Betrag von rund 200.000 US-Dollar für die zwei Top-Einzel-Spieler, die restliche Summe geht an die anderen Teammitglieder.

"Wird ein Novak Djokovic oder ein Roger Federer auftauchen? Ich bin mir nicht so sicher, weil sie davon nicht wirklich abhängig sind", sagte Murray. "Aber die restlichen 95 Prozent der Spieler werden sich denken: 'Das ist eine große Möglichkeit, gutes Geld zu machen'."

Ursprünglich war für den neuen Davis Cup ein Termin nach den ATP Finals im November angedacht, Pique und Kosmos wollen aber einen Slot im September bekommen. "Die Turniere werden nicht erfreut sein, was ich voll und ganz verstehe", sagte Murray.

Mit dem früheren Termin würde der Davis Cup mit dem Laver Cup und anderen ATP-Turnieren konkurrieren. Pique und Federer lieferten sich bereits einen Schlagabtausch über die Medien.

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