Davis Cup, Österreich - Weißrussland: Gerald Melzer kämpft sich zum ersten Punkt

Von Lukas Zahrer
Gerald Melzer
© getty

Gerald Melzer hat Österreich im Davis-Cup-Duell gegen Weißrussland in Führung gebracht. Im ersten Match der Begegnung ringte die derzeitige Nummer zwei Österreichs Ilya Ivashka nach großen Anfangsschwierigkeiten mit 2:6, 7:5 und 6:4 nieder.

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"Ich habe nicht wirklich gut gespielt. Ich war nervös, es war ja auf dem Papier die wahrscheinlich schwierigste Partie, denn ich wusste vom Duell im Vorjahr, was auf mich zukommt", sagte Melzer nach der Partie. Im Vorjahr traf Österreich in Minsk ebenfalls auf Weißrussland, damals war Melzer Ivashka unterlegen.

Letzerer erwischte einen nervösen Start und servierte im ersten Game der Partie drei Doppelfehler, doch Melzer konnte keinen seiner zwei Breakchancen nutzen. Dieser versuchte von Beginn an, mit einer druckvollen Vorhand Ivashka in Bedrängnis zu bringen, allerdings klappte beim Niederösterreicher zunächst nur wenig.

Während Ivashka eine gute Länge in seinen Bällen hatte, landeten Melzers Grundschläge häufig knapp im Aus. Der 23 Jahre alte Ivashka spielte einige Bälle mit bewusst gering gewähltem Tempo zurück und wartete auf einen Fehler seines Gegners. Dadurch sah sich Melzer gezwungen, das Spiel zu machen, riskierte dabei aber häufig zu viel.

Mit drei einfachen Fehlern in Folge musste Melzer seinen Aufschlag zum 0:2 abgeben. Bei den Returns kam der 27-Jährige zunächst nie wirklich ins Spiel, was großteils der guten Aufschlagleistung Ivashkas zuzuschreiben war.

Denn der Weißrusse wusste mit einer guten Variation zu überzeugen. Er servierte einerseits schnelle Bälle auf den Körper, schlug aber auch immer wieder gut platzierte Asse mit gerade einmal 160 Kilometern pro Stunde. Zusätzlich sorgten Kick-Aufschläge dafür, dass Melzer zunächst überhaupt nicht in die Partie kam und den ersten Satz mit 2:6 abgab.

Umkämpfter zweiter Satz bringt die Wende

Im zweiten Satz wurde der Frust bei Melzer immer größer. Während Ivashka eine gute Länge in seinen Bällen hatte, landeten Melzers Grundschläge häufig knapp im Aus, ein Mal flog sogar der Schläger. "Speziell im Davis Cup, wo man nicht nur für sich selbst spielt, kann so etwas vorkommen", sagte Melzer.

Beim Stand von 4:5 servierte Melzer sogar gegen den Matchverlust, doch wie in den neun Games zuvor kam es zu keiner Breakmöglichkeit. Im elften Game dann zwei Chancen zum Break, die er zum späten Aufschlagverlust Ivashkas verwandelte. Nach gut 90 Minuten servierte Melzer zum Satzausgleich aus, und brachte die rund 2.500 Zuschauer zum toben.

Gerald Melzer: "Für solche Partien spielt man Tennis"

Ivashka verließ nach dem verlorenen zweiten Durchgang den Platz, und sollte sich im Entscheidungssatz schnell einem 0:3 Rückstand mit Doppelbreak wiederfinden. Ivashka nahm Melzer zwar noch einmal den Aufschlag ab und verkürzte auf 2:3, doch letzterer ließ sich das zweite Break mit konzentrierten Aufschlagspielen nicht mehr nehmen.

Nach zwei Stunden und 19 Minuten verwertete Melzer seinen ersten Matchball und stellte somit auf 1:0 für Österreich. "Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich gleich zu Beginn das Break gemacht hätte. Dann wäre die Partie sicher anders gelaufen. Aber für solche Partien spielt man Tennis", sagte ein sichtlich erleichterter Melzer nach der Partie.

"Ich muss mich bei den Fans, meinen Betreuern und der Familie bedanken. Ich habe leider jedes enge Game verloren, aber versucht dranzubleiben. Am Ende ist es gut ausgegangen und ich bin richtig glücklich."

Im zweiten Einzel trifft am Freitag der Weltranglistensechste Dominic Thiem als haushoher Favorit auf Dzimitri Zhyrmont (ATP-Nr. 389).

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