Die Serie des Kapitäns

Yannick Noah war als Kapitän schon 1991 und 1996 erfolgreich
© getty

Das Davis-Cup-Finale zwischen Frankreich und Belgien sollte eine ausgeglichene Angelegenheit werden. Lediglich im Doppel sind die Rollen klar verteilt.

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Auf der Bucket List beinahe jeden großen Tennisspielers findet sich wohl der Gewinn des Titels im Davis Cup - wenn der ganz große Traum vom Triumph bei einem Grand-Slam-Turnier erst einmal Realität geworden ist. In den vergangenen drei Jahren haben erfolgreich abgehakt: Roger Federer und Stan Wawrinka mit dem Sieg in Frankreich gegen die Franzosen 2014. Zwölf Monate später Andy Murray mit dem Erfolg in Belgien. Und vor Jahresfrist Juan Martin del Potro mit dem epischen Comeback gegen Marin Cilic in Zagreb.

Die anstehende Partie zwischen Belgien und Frankreich, die am Freitag in Lille vor mehr als 27.000 Zuschauern ihren Anfang nehmen wird, ermangelt zwar eines Major-Champions im Einzel, mit David Goffin bringen die Gäste aber immerhin einen Mann mit, der am Samstag mit dem Erfolg gegen Roger Federer im Halbfinale der ATP Finals in London den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert hat. Und der im Endspiel gegen Grigor Dimitrov keineswegs chancenlos war.

Vorteil Mahut/Herbert

Ganz auf Grand-Slam-Glamour müssen die Fans am kommenden Wochenende dennoch nicht verzichten: Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut sind ausgewiesene Doppel-Experten, haben schon in Wimbledon und bei den US Open reüssiert. Im Paarlaufen sollte der Vorteil also auf Seiten der Hausherren liegen - Ruben Bemelmans und Arthur de Greef, so der belgische Kapitän Johan van Herck diese beiden für das Doppel denn aufstellt, verbreiten qua Erfolgen keinen großen Schrecken.

Im Einzel geht Jo-Wilfried Tsonga mit einer 4:2-Bilanz gegen David Goffin in das Finalduell, 2017 gab es lediglich ein Treffen: der Franzose konnte dies in Rotterdam auf seinem Weg zum Turniersieg im Endspiel gewinnen. Für Lucas Pouille sieht es gegen Goffin sogar noch besser aus: drei Matches, drei Siege, allesamt 2016.

Steve Darcis wiederum ist für alle Franzosen ein unbeschriebenes Blatt. Und dass, obwohl der belgische Routinier seit mehr als einem Jahrzehnt auf der ATP-Tour unterwegs ist.

Die USA besiegt

Ein Mann weist vor dem Endspiel jedenfalls eine makellose Bilanz auf: Yannick Noah. Der letzte französische Grand-Slam-Champion (in Paris 1983) hat die L´Équipe Tricolore zweimal als Kapitän in ein Finale geführt - und sowohl 1991 mit Henri Leconte und Guy Forget gegen die favorisierten US-Amerikaner Pete Sampras und Andre Agassi als auch fünf Jahre später in Schweden das Wochenende mit dem Titel abgeschlossen.

"Das versuche ich zu erreichen", erklärte Noah. "Wir versuchen, unsere eigene Geschichte zu schreiben. Als französisches Team haben wir schon gewonnen - aber das war vor einer langen Zeit." 16 Jahre, um genau zu sein. Damals gewann Frankreich in Australien mit 3:2. Für die Belgier andererseits wäre ein Triumph der allererste.

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