Misshandlungen? – Tennisvater vor Gericht

John De'Vianna steht vor Gericht - er soll seine beiden Töchter misshandelt haben
© facebook

John De'Viana, britischer Tennistrainer und Vater zweier Töchter steht vor Gericht - und sollten sich die ihm angelasteten Vorwürfe als wahr erweisen, darf sich der 55-Jährige zu Recht auf ein deutliches Urteil gefasst machen. Dem möglicherweise schwer überambitionierten Elternteil wird die physische und emotionale Misshandlung seiner Töchter Monaei und Nephe zur Last gelegt.

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Die Schilderungen der ehemaligen, jungen Tennishoffnungen sind detailliert und erschreckend zugleich. So soll der Vater seine beiden Mädchen, wenn sie nicht gut genug trainiert hatten, als "faule Fo**** und faule Schlampen" beschimpft haben. Monaei De'Viana, derzeit 21 Jahre alt, sagte im Polizeiverhör aus, dass sie nur fernsehen durfte, wenn sie sich Tennismatches anschaute. "Du wirst mir danken, wenn Du reich bist", soll der Vater dabei gesagt haben.

Private Freundschaften waren für beide junge Damen sowieso verpönt und erst möglich geworden, als sie mit dem Tennissport aufgehört hatten. "Er war eigentlich immer nur ein Trainer und nie ein Vater für mich, er hat mir nie gefehlt", sagte Monaei aus, die einen Zwischenfall nach einem Turnier so beschrieb: "Er hat mir auf den Kopf geschlagen, meinen Kopf gerüttelt und mich angeschrien."

Prügel und hungern

Auch Nephe, heute 19-jährig, beschreibt ihre Kinder- und Jugendjahre als wahre Reise durch die Hölle. So habe ihr Vater sie nach einer Trainingseinheit geschlagen und getreten und ihr den Mund zugehalten, damit man ihre Schreie nicht hören konnte. Monaei sagte aus, dass sie sich an eine Szene erinnern könne, als ihre Schwester etwa 12 Jahre alt war. Der Vater zerrte das kleine Mädchen in einer Sporthalle hinter einen Vorhang, bevor sie ihre erstickten Schreie aus dem Hintergrund hörte.

Mit etwa 17 Jahren erlitt Monaei eine Panikattacke, nachdem ihr Vater wutentbrannt ein Match verlassen hatte, dass die Nachwuchsspielerin verloren geben musste. Danach soll er mit Fish & Chips zum Abendessen nach Hause gekommen sein, nur um ihre Portion schlussendlich in den Mistkübel zu werfen - sie soll an diesem Abend kein Essen mehr bekommen haben.

"L for Loser" auf der Stirn

Eine besonders grauenhafte Episode sei ihr im Alter von neun oder zehn Jahren zugestoßen, als ihr Vater ihr mit einem Permanentmarker "L for Loser" auf ihre Stirn schrieb und sie in den Wohnwagen einsperrte, weil sie im Training nicht genug Einsatz gezeigt hatte. Die Mutter der beiden Mädchen, Michelle Horne, sagte aus, dass sie den ersten Gewaltausbruch von John De'Viana beobachtete, als er die damals fünfjährige Monaei nach einer Trainingseinheit schlug.

De'Viana plädiert auf Unschuldig und hält daran fest, dass seine beiden Kinder alles nur erfunden hätten. Das Gerichtsverfahren läuft noch.

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