Jugend forsch(t) wie selten zuvor

Félix Auger-Aliassime pirscht sich an die Top 100 heran
© Jürgen Hasenkopf

Der Angriff der nächsten Generation auf die arrivierten Spieler auf der ATP-Tour war selten so stark ausgeprägt wie in der abgelaufenen Saison auf der Challenger-Tour. Dabei haben dort auch einige Legenden Punkte gesammelt.

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Maximilian Marterer gehört noch keineswegs zum alten Eisen im Welttennis, im Gegenteil: der 22-jährige Deutsche hat eben erst den Sprung unter die Top 100 der Welt geschafft, dank zahlreicher Erfolge auf der ATP-Challenger-Tour wie etwa zuletzt in Eckental. Verglichen mit einigen anderen Siegern auf der zweiten Profi-Ebene geht Marterer allerdings schon fast als Senior durch.

So hat etwa Félix Auger-Aliassime im Alter von 16 Jahren und zehn Monaten den Sieg in Lyon geholt. Mit dem zweiten Titel drei Monate später in Sevilla hat sich der Kanadier in der ewigen Bestenliste auf Platz zwei gesetzt: Lediglich Richard Gasquet war noch jünger, als er 2003 sein zweites Challenger-Turnier gewann. Auger-Aliassime hat sich mit seinen Erfolgen um 439 Plätze auf nun Position 162 verbessert.

Auch Kuhn gewinnt

Etwas älter - und in der Weltrangliste auch deutlich besser klassiert - ist Denis Shapovalov, Landsmann, gelegentlicher Doppelpartner und dauerhafter Kumpel von Auger-Aliassime. Auch Shapovalov war 2017 auf der Challenger-Tour zweimal erfolgreich, beide Male in seiner Heimat Kanada (in Drummondville und Gatineau). Den ganz großen Durchbruch hat Shapovalov, im vergangenen Jahr noch Sieger des Junioren-Wettbewerbs in Wimbledon, im Sommer beim ATP-Masters-1000-Turnier in Montréal geschafft, wo er nach Siegen über Juan Martin del Potro und Rafael Nadal bis ins Halbfinale gekommen war.

Davon ist ein Spanier mit deutschen Wurzeln noch ein kleines Stück entfernt. Aber Nicola Kuhn hat mit seinem Erfolg beim ATP-Challenger in Braunschweig vor allem gezeigt, welche Kämpfernatur in ihm steckt. Zumal Kuhn zum Zeitpunkt des Titelgewinns erst 17 Jahre und drei Monate alt war. Auf Junioren-Ebene hatte Kuhn in Roland garros 2017 das Endspiel erreicht.

Gegen Ende des Jahres haben dann auch noch der Chinese Wu Yibing, aktueller US-Open-Junioren-Champ, und der Serbe Miomir Kecmanovic erstmals zugeschlagen.

Dass sich indes auch erfahrene Profis nicht zu schade sind, um auf der Challenger-Tour Punkte zu sammeln, haben unter anderem Jürgen Melzer, Florian Mayer und Richard Gasquet gezeigt: Die österreichische Legende hat sich im Frühjahr die Titel in Budapest und Wroclaw geholt, Mayer das Finale in Stettin erreicht. Wo er Gasquet unterlegen ist - 14 Jahre nach dessen zweitem Sieg auf der Challenger-Tour.

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