Thiem-Aus gegen Goffin

Dominic Thiem
© getty

Dominic Thiem hat den Einzug ins Halbfinale bei den ATP Finals in London verpasst. Im entscheidenden Gruppenspiel unterlag er David Goffin in zwei Sätzen.

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Von Florian Goosmann aus London

Er hatte sich im Laufe der Woche gesteigert, im Match gegen Goffin brach Dominic Thiem nach starkem Beginn ein. 4:6, 1:6 hieß es nach 1 Stunde und 11 Minuten für den Belgier, der damit zum ersten Mal im Halbfinale in London steht.

Thiem startete gut, nahm Goffin zu null den Aufschlag ab und ging 3:0 in Führung - dann riss ihm komplett der Faden. Goffin machte 20 der folgenden 23 Punkte und drehte auf 5:3, vor allem, weil Thiem immer wieder verzog. Zwölf unerzwungene Fehler standen nach dem 4:6 auf dem Zettel.

Thiem startete zu null in Satz zwei, bekam jedoch die Breaks zum 1:2 und 1:4. Zwar steckte er nicht auf und verwickelte Goffin im folgenden Spiel sieben Mal über Einstand, nutzte aber keine seiner drei Breakchancen. Goffin hingegen holte sich die Entscheidung mit einem erneuten Break und dem zweiten Matchball.

27 unerzwungene Fehler waren es am Ende bei Thiem, dazu 25 erzwungene. Während Goffin fünf seiner sieben Breakchancen nutzte, war Thiem nur ein Mal bei sechs Möglichkeiten erfolgreich. Kritisch wiederum die Erste-Aufschlag-Quote, die diesmal bei nur 43 Prozent lag.

"Einfach schlecht gespielt"

Dominic Thiem wartet somit weiterhin auf sein erstes Halbfinale bei den ATP Finals. Auch im Vorjahr war er mit nur einem Sieg in der Gruppenphase aus London abgereist.

"Natürlich mag ich seinen Spielstil nicht, aber heute war ich einfach zu schlecht. Er hat ein solides Match gespielt, aber ich habe viel zu viele Fehler gemacht. Darum habe ich verloren", sagte Thiem nach dem Match. Ein möglicher Grund für seine schwache Endphase der Saison: die vielen knappen Niederlagen im Rahmen der US-Hartplatzsaison. "Das ist vielleicht immer noch in meinem Hinterkopf. Es war eine harte Zeit, all diese wichtigen Matches zu verlieren. Aber heute war es einfach zu glatt. Ich habe schlecht gespielt, das hatte nichts mit einem mentalen Problem zu tun."

Goffin nun gegen Roger Federer

Gegner Goffin zeigte hingegen eine souveräne Leistung, vor allem nach der 0:6, 2:6-Klatsche gegen Grigor Dimotriv vor zwei Tagen. Es sei nie einfach, gegen einen Freund zu spielen", so Goffin über Kumpel Thiem, "ich war etwas nervös, aber von Angang an sehr fokussiert." Nach dem Match gegen Nadal sei er nicht erholt ins Dimitrov-Match gegangen, jetzt aber wieder fit gewesen.

Goffin trifft am Samstag als Zweiter der Gruppe "Pete Sampras" auf den Ersten der Gruppe "Boris Becker" - Roger Federer. Im direkten Vergleich führt der Schweizer mit 6:0. "Ich habe durch das Match in Basel eine ungefähre Ahnung, wie gut er auf diesem Belag spielt", so Goffin. Einen wirklichen Plan habe er jedoch noch nicht, es besser zu machen als vor wenigen Wochen, Federer hatte in Basel mit 6:1, 6:2 gewonnen. "Ich habe gegen Roger noch nie den Schlüssel gefunden. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich morgen tun werde. Aber ich werde etwas anderes versuchen als in der Vergangenheit."

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