Bachinger: „Ich brauche vor keinem Spieler mehr Angst haben!“

Von Florian Heer
Bachinger durfte in Metz oft die Faust ballen
© getty

"Im Moment bin ich traurig, aber auch stolz," lautete das Fazit von Matthias Bachinger nach einer ereignisreichen Woche bei den Moselle Open im französischen Metz. Durch die Qualifikation kämpfte sich der 31-jährige Deutsche in sein erstes Finale auf der ATP-World-Tour, welches er am Sonntag gegen den Lokalmatador Gilles Simon in zwei Sätzen mit 7:6 (2) und 6:1 verlor.

Von Florian Heer aus Metz

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Ein wenig geknickt sah Bachinger nach der Siegerehrung aus. Nach sieben Matches in den letzten neun Tage in der Region Grand-Est war dies aber vorwiegend der Erschöpfung geschuldet.

"Ich fühlte mich nach einigen intensiven Spielen während der Woche heute ein wenig müde," gestand Bachinger nach dem Finale. "Trotzdem hatte ich meine Chancen. Der erste Satz verlief auch ein wenig unglücklich. Im zweiten Satz hat Gilles dann sehr gut gespielt, oft die Linie getroffen und ich wusste, dass es für mich sehr tough werden würde. Am Ende hat er verdient gewonnen."

Rückblickend auf das Erreichte kam das Lächeln dann aber doch wieder schnell zurück in das Gesicht des Blondschopf aus München, der viel Positives nach Hause mitnehmen konnte. "Klar überwiegt heute die Enttäuschung. Aber wenn mir jemand zu Beginn des Turniers gesagt hätte, dass ich hier im Finale stehen würde, hätte ich das nie geglaubt."

Selbstvertrauen durch Siege

Insbesondere der Erfolg im Halbfinale gegen die ehemalige Nummer 4 der Welt, Kei Nishikori, zeigte dem Deutschen vielleicht bisher nicht geahnte Stärken auf.

"Ich habe gelernt, dass ich vor keinem Spieler Angst haben muss. Ich kann mit vielen Gegnern mithalten. Gegen Nishikori zu gewinnen, ist etwas Besonderes. Wenn ich heute ein wenig frischer gewesen wäre, kann ich das Ding auch gewinnen und das gibt mir extremes Selbstvertrauen."

Die gewonnenen 150 Punkte werden Bachinger rund um Platz 135 in der ATP-Weltrangliste hochspülen. Dadurch ist der Turnierplan in den nächsten Wochen auch noch nicht endgültig fixiert.

"Ich bin zwar beim ATP-Challenger in Orléans gemeldet, muss aber schauen, wie es mir körperlich geht. Danach steht vielleicht das ATP-Turnier in Stockholm an. Zunächst geht es aber erstmal zurück nach Hause," so Bachinger. Mit dabei sein Coach Tobias Summerer, der trotz Blinddarmentzündung und Krankenhausaufenthalt die Woche an der Seite Bachingers in Metz verbrachte.

"Dafür möchte ich ihm auch ausdrücklich danken. Er hat es mit mir hier durchgezogen und davor ziehe ich meinen Hut," gab der sympathische Münchner zu Protokoll.

Triple für Simon

Anerkennung gab es auch vom Sieger. "Matthias hat es mir nicht leicht gemacht," so der frisch gebackene Moselle Open-Champion Gilles Simon. "Ich musste im ersten Satz drei Satzbälle abwehren. In dieses Spiel habe ich viel Energie gesteckt, um das Momentum auf meiner Seite zu behalten."

Simon gewann seinen insgesamt 14. ATP-Turniertitel, den dritten auf heimischen Geläuf in Metz.

"Meine Familie war heute beim Finale. Es ist ein tolles Turnier und ich fühle mich sehr wohl hier. Da kommt man immer wieder gerne zurück," gab sich die Nummer 39 der Welt zufrieden.

Mahut/Roger-Vasselin mit viertem Doppeltitel in Metz

Auch der Doppeltitel ging an gute alte Bekannte. Die Franzosen Nicolas Mahut and Edouard Roger-Vasselin gewannen ihren insgesamt fünften Team-Titel auf der ATP-World Tour mit einem 6:1, 7:5 Erfolg gegen das britische Brüderpaar Ken und Neal Skupski. Für Mahut als auch Roger-Vasselin war es bereits der vierte Erfolg bei den Moselle Open.

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