Kyrgios-Show: "Ich werde die nächsten drei Spiele dermaßen abschenken..."

Nick Kyrgios
© getty

Nick Kyrgios hat in seinem Match gegen Borna Coric erneut alle Register gezogen - und steht wundersamerweise im Achtelfinale von Cincinnati.

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Langweilig wird's mit Nick Kyrgios ja nie - in diesem Jahr in Cincinnati scheint er zur Höchstform aufzulaufen. Kurze Erinnerung an vorgestern? Zum Erstrundenauftritt gegen Denis Kudla hatte er zunächst seine Schuhe in der Umkleide vergessen. In Durchgang drei brachte er ein Aufschlagspiel in schlanken 37 Sekunden erfolgreich hinter sich. Und im Tiebreak des Entscheidungssatzes wehrte er einen Matchball mit einem zweiten Aufschlag bei 220 km/h ab, bevor er seine sechste Chance zum Sieg nutzte.

Nick verliert die Fassung in Satz zwei

Einen Tag später war der Australier wieder jeden Cent wert. Sein Match gegen Borna Coric startete Kyrgios kämpferisch, Satz eins gewann er mit 7:1 im Tiebreak - trotz Knieproblemen (Kyrgios war an beiden Knie getapt). Diese schienen in Durchgang zwei schlimmer zu werden, und als er in einem Zwist um einen Ballabdruck mit dem Schiedsrichter nur zweiter Sieger wurde, verlor der 23-Jährige die Fassung. Mangels Hawk-Eye auf Platz 10 in Cincinnati hatte sein Protest jedoch keine Chance.

Nachdem er einen Ball in die Prärie geschlagen und sich eine Verwarnung sowie Punktabzug eingefangen hatte, kündigte Kyrgios beim 0:3 gegenüber seiner Box an: "Ich werde mich nicht anstrengen, wenn ich von einem Schiedsrichter betrogen werde." Und: "Die nächsten drei Spiele werde ich dermaßen abschenken... so was habt ihr noch nicht gesehen."

In Satz drei wieder voll da!

Kyrgios verlor Satz zwei tatsächlich mit 0:6, war im Entscheidungssatz jedoch wieder auf vollen Touren. Nach einem Break zum 3:1 ballte er entschlossen die Faust, 6:3 hieß es schließlich am Ende.

Die Kyrgios-Logik

"Ich wusste die ganze Zeit, dass ich in Durchgang drei kämpfen werde. Dafür habe ich in Satz eins zu viel gegeben, als dass ich einfach abschenken würde", sagte er im Anschluss. Und erklärte sogar eine gewisse Logik hinter seinem Tun in Satz zwei: "Als ich 0:4 zurücklag, habe ich keinen Sinn dahinter gesehen, um gegen so einen Typen meine Energie zu verschwenden. Ich wusste: Wenn ich den Satz 0:6 verliere, kann ich als Erster in Satz drei aufschlagen. Und vom ersten Aufschlagspiel habe ich ein großes Momentum mitgenommen. Also war es ein schlauer Schachzug."

Wie die Website sport360.com berichtet, sei Kyrgios mit Eispackungen an beiden Knien in die Pressekonferenz gekommen. Er wisse, dass er zur Not dank seines Aufschlags mithalten könne - dies sei letztlich der Punkt, wieso er auch im restlichen Turnier trotz Verletzung kämpfen und dranbleiben wolle.

Im Achtelfinale trifft Kyrgios nun auf Juan Martin del Potro oder Hyeon Chung und könnte hierbei einen Vorteil haben: Das Match ist für den späten Abend angesetzt - del Potro und Chung müssen ihr Duell jedoch am Vormittag erst noch austragen, da es wegen Regens am Mittwoch nicht mehr stattfinden konnte.

Das Einzel-Tableau der Herren

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