Drei oder fünf Sätze? Djokovic, Federer und Murray sind sich nicht einig

Von tennisnet
Novak Djokovic und Roger Federer sind Experten für jede Matchlänge
© Jürgen Hasenkopf

Längere oder kürzere Matches? In dieser Frage kommen nicht einmal die Spitzenkräfte der ATP-Tour wie Roger Federer, Novak Djokovic oder Andy Murray auf einen Nenner.

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Roger Federer ist ein Mann mit einem fotografischen Tennisgedächtnis - und wird sich sicherlich an das Finale der Italian Open im Jahre 2006 erinnern. Eine schmerzhafte Erinnerung, denn Federer unterlag dereinst Rafael Nadal nach einem epischen Match mit 7:6 (0), 6:7 (5), 4:6, 6:2 und 6:7 (5). Best-of-Five in einem "regulären" Turnier auf der ATP-Tour? Vor einem Dutzend Jahren zumindest in den Finals der Masters-Events gang und gebe.

Und der Maestro hätte nichts dagegen, diese Regelung wieder einzuführen."Auf der ATP-Tour haben wir keine Best-of-Five-Matches. Die gibt es nur bei den Grand Slams, im Davis Cup und bei Olympia", erklärte Federer in einem Interview mit dem Tennis Channel. "Für mich ist das ein wenig eine vergebene Möglichkeit. Ich weiß, dass es zum Schutz der Spieler ist, gegen Verletzung. Ich finde es allerdings schade, obwohl ich die Gründe verstehe."

Djokovic sorgt sich um Aufmerksamkeit

Offene Türen rennt der Schweizer bei den Kollegen damit allerdings nicht ein. Novak Djokovic sieht die Sache nämlich komplett konträr. "Ganz ehrlich, ich würde sogar bei den Grand Slams nur Best-of-Three spielen", sagte der Serbe. "Diese neuen Tennisfans haben keine große Aufmerksamkeitsspanne. Sie wollen, dass die Dinge schnell passieren."

Was Djokovic gleich auch zu einem feinen Seitenhieb auf die Einführung der Shot Clock veranlasste. "Für die Spieler und auch um mehr Fans zu begeistern, mehr Zuschauer aus einem jüngeren Publikum, sollten wir die Tennismatches dynamischer und kürzer halten. Und das ohne Shot Clock."

Murray schätzt Best-of-Five als Spieler

Zwischen den Stühlen findet sich Andy Murray wieder. Der Schotte hatte sein Comeback für die Dauer des Wimbledon-Turniers unterbrochen. Mit dem Hineis, dass Best-of-Five-Matches noch zu früh für ihn kämen. Andererseits: "Als Spieler mag ich das Format sehr", so Murray gegenüber der New York Times. "Ich habe davon profitiert. Für mich wird dadurch hartes Training und alles, was man in seinen Sport legt, belohnt."

Seine Erfahrungen als TV-Experte waren indes andere. "Als ich in der Kommentatoren-Box gesessen bin und mir das Nadal-del-Potro-Match angesehen habe - das war ein ein großartiges, ein brillantes Match. Aber es war eine sehr, sehr lange Zeit, in der ich da als Zuschauer zum ersten Mal gesessen habe." Und die Halbfinals, vor allem der Marathon zwischen John Isner und Kevin Anderson, seien keine Werbung für den Tennissport gewesen.

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