Boris Becker begleitet ersten Talent-Lehrgang, DTB stellt Nachwuchsteams neu auf

Von Presseaussendung
Boris Becker beim DTB-Talent-Lehrgang
© Oliver Hardt

In den vergangenen zwei Tagen hat Boris Becker, "Head of Men's Tennis" des Deutschen Tennis Bundes, am DTB-Bundesstützpunkt in Hannover einen Lehrgang für eine Gruppe männlicher Nachwuchsspieler begleitet.

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An der Seite der DTB-Bundestrainer Peter Pfannkoch und Jan Velthuis arbeitete der 50-Jährige täglich von morgens bis abends mit Toptalenten zwischen 15 und 19 Jahren auf zwei Courts. "Man kann in zwei, drei Tagen nicht die Technik ändern, aber man kann jungen Spielern neue Philosophien über das Welttennis erklären", sagte Becker am Donnerstagmittag im Rahmen eines Pressegesprächs in der Zentrale des Dachverbandes in Hamburg. Becker weiter: "Es findet jetzt das statt, was wir angekündigt hatten: Besuche in den DTB-Bundesstützpunkten, ein enger Austausch mit den Bundestrainern - die Arbeit bereitet mir großen Spaß."

Sein Schwerpunkt in den Tagen von Hannover lag insbesondere im taktischen Bereich. "Tennisspieler in der Weltklasse verändern sich alle 18 Monate. Sie lernen neue Spielweisen, damit sich die Gegner nicht so schnell an sie anpassen können. Deshalb versuche ich, den jungen Talenten beizubringen, dass man neben einem Plan A auch einen Plan B und einen Plan C benötigt. Das ist meine wichtigste Botschaft." Am Ende des Lehrgangs zog Becker ein positives Fazit: "Ich bin guter Dinge, dass wir einige talentierte Nachwuchsspieler haben. Es gibt eine Reihe von Jungs, die sich sehen lassen können und die mit viel Engagement spielen." Becker hatte bereits Ende November die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Essen besucht und sich dort einen ersten Eindruck über die jungen Talente verschafft.

"International wieder konkurrenzfähig"

Eine positive Entwicklung im deutschen Nachwuchstennis sieht auch DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard. Zu Beginn des Jahres hatte der Dachverband ein neues Förderkonzept verabschiedet, um die besten nationalen Talente noch intensiver zu betreuen. "Unsere neuen Strukturen im Leistungssportbereich haben unsere gesamte Nachwuchsförderung auf ein deutlich höheres Level gehoben. Wir sind international wieder konkurrenzfähig", sagt Eberhard. Die Bundesstützpunkte wurden in den vergangenen Monaten enorm gestärkt, die sportliche Leitung an den Standorten in Oberhaching, Stuttgart-Stammheim, Hannover und Kamen (Anerkennung durch den DOSB steht noch aus) liegt nun jeweils bei einem Bundestrainer.

Davon profitieren 2018 auch die Youngsters aus dem DTB Talent Team. Mit Daniel Altmaier (19), Louis Weßels (19), Marvin Möller (18), Rudolf Molleker (17), Henri Squire (17), Leopold Zima (17), Justin Schlageter (16), Moritz Stöger (15) und Max Wiskandt (15) besteht die Gruppe der besonders stark geförderten Spieler aus neun jungen Herren und Junioren. Sie sollen durch eine vollumfängliche Betreuung und gezielte, individuelle Maßnahmen auf eine Profikarriere vorbereitet und Schritt für Schritt an die erweiterte Weltspitze herangeführt werden.

Neue Zusammensetzung des Porsche Talent Teams

Der weibliche Nachwuchsbereich entwickelt sich 2018 ebenfalls weiter. Barbara Rittner, "Head of Women´s Tennis", präsentierte in Hamburg die neue Zusammensetzung des inzwischen vor fünf Jahren eingeführten Porsche Talent Teams. Antonia Lottner (21), Katharina Gerlach (19), Lena Rüffer (19), Katharina Hobgarski (20) und erstmals auch Jule Niemeier (18) und Anna Gabric (19) gehören in der kommenden Saison zu den besonders geförderten Spielerinnen. "Wir garantieren den Mädels eine enge Betreuung, zum einen im Training, aber auch bei Turnieren. Zudem erhalten sie umfangreiche Bezuschussungen der Heimtrainer, zusätzliche Einheiten mit Konditionscoaches, individuelle Trainingspläne unseres Fed Cup-Fitnesscoaches Mike Diehl oder finanzielle Unterstützungen für die Zusammenarbeit mit Mentaltrainern. Damit entlasten wir die Familien und nehmen den Spielerinnen einen gewissen Druck", sagt Rittner.

Zusätzlich zum Porsche Talent Team wird offiziell zum Jahresbeginn 2018 das Porsche Junior Team eingeführt - eine Art "Unterbau" für zunächst einmal neun der besten Mädchen der Jahrgänge 2002, 2003 und 2004. "Im Fokus stehen werden vor allem Lehrgänge, zu denen wir die Spielerinnen einladen, insbesondere in den Schulferien. Wir wollen auch diese Jahrgänge bereits individueller fördern", sagt Rittner. Die kürzlich um drei weitere Jahre verlängerte Zusammenarbeit mit dem Automobilhersteller Porsche, dem Premium-Partner des größten Tennisverbandes der Welt, bezeichnet Rittner als "eine großartige Erfolgsgeschichte".

Ulrich Klaus gibt Ziele aus

Auch DTB-Präsident Ulrich Klaus blickt zu Beginn seiner zweiten Amtszeit an der Spitze des Dachverbandes positiv in die Zukunft. Zweieinhalb Wochen nach der DTB-Mitgliederversammlung in Wiesbaden sagte Klaus: "Wir werden die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen und den DTB durch die schrittweise Umsetzung einer Agenda 2020 weiter professionalisieren." Der 67-Jährige unterstreicht vor allem die Bedeutung der neuen Leistungssportstruktur, die insbesondere durch die erstmalige Aufnahme in die Grundförderung durch das Bundesministerium des Innern (BMI) möglich wurde. "Die Verabschiedung unseres Förderkonzeptes war einer der wesentlichen Meilensteine für den Deutschen Tennis Bund 2017. Klar ist jedoch: Wir wollen diese Strukturen nun noch weiter ausbauen und optimieren. Unser Ziel ist es, 2020 weltweit zu den drei besten Nationen im Tennissport zu gehören."

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