Toni Nadal: "Spieler sind unreif und unfähig sich zu entwickeln"

Von Maximilian Kisanyik
Toni Nadal im exklusiven tennisnet-Interview
© getty

An der Seite seines Neffen Rafael Nadal gehört Toni Nadal zu den absoluten Fachleuten im Tennis-Circuit. Von der nachkommenden Generation zeigt sich der Ex-Coach enttäuscht und liefert Gründe für den fehlenden Durchbruch.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ab dem kommenden Jahr wird Toni Nadal nicht mehr der Wegbegleiter seines Neffen Rafael Nadal auf der Tour sein und wird sich ab sofort um die Rafael Nadal Akademie kümmern. Dennoch ist der Spanier ein gefragter Mann und seine Einschätzungen zu aktuellen Verhältnissen und dem Welttennis sind immer noch sehr gefragt.

In einem Interview mit El Mundo sprach "Onkel Toni" über den Unterscheid zwischen der alten und neuen Generation an Tennisprofis, die sich gerade auf der ATP Tour tummeln.

"Rafael Nadal, Roger Federer, Andy Murray, Novak Djokovic und viele andere - wie David Ferrer - haben eine große Fähigkeit Opfer zu bringen", erklärte Nadal. Für den 56-Jährigen sei es entscheidend, dass für die Top-Stars wie zum Beispiel Federer und seinem Neffen das Tennis immer an oberster Stelle stehe. Zudem habe es schon immer gute Spieler gegeben, aber die Spieler-Generation, der jetzt 30-Jährigen habe sich dem Sport noch mehr verpflichtet, führte der Mallorquiner aus. Dieser Umstand sehe bei den derzeitigen Youngsters anders aus."Die Generation, die dafür zuständig war, das Ruder zu übernehmen war einfach nicht gut genug. Das spiegelt unsere Gesellschaft wider, die ultra beschützend ist", so Nadal.

Viele Top-Spieler sind Ü-30

Dabei spricht der Spanier vor allem die Spieler im Alter zwischen 21 und 25 Jahren an. Ein Grund dafür, dass "Roger", "Rafa" und Co. immer noch an der Spitze des Herrentennis stehen, lieferte Nadal gleich mit: "Die meisten der Spieler sind noch nicht erwachsen geworden. Das liegt vor allem daran, dass sie unreif sind und sich nicht entwickeln." Unter den Top 20 der Weltrangliste befinden sich zehn Spieler die 30 Jahre oder älter sind.

An der Seite seines Neffen gewann der 56-Jährige 16 Grand-Slam-Titel und gilt als einer der Hauptgründe für den großen Erfolg von Rafael Nadal. Nach einer langen Verletzungspause im Jahr 2016 führte "Onkel Toni" seinen Schützling zurück an die Spitze der Weltrangliste. In der vergangenen Saison gab Nadal bekannt, dass das Duo ab sofort getrennte Wege gehen wird. Als Berater in besonderen Fällen soll Toni Nadal aber weiterhin fungieren.

Die Weltrangliste der Herren

Artikel und Videos zum Thema