Shapovalov ist der "Star of tomorrow"

Von Maximilian Kisanyik
Denis Shapovalov wurde von der ATP ausgezeichnet
© getty

Denis Shapovalov wurde von der ATP während der Nitto ATP World Tour Finals mit zwei Awards ausgezeichnet. Unter anderem darf sich der 18-jährige Kanadier als "Star of tomorrow" sehen.

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Dieser junge Kanadier macht Lust auf mehr: Denis Shapovalov schaffte im Jahr 2017 seinen Durchbruch auf der ATP Tour und verzückte die Tennisfans rund um den Globus mit atemberaubenden Tennis.

Dabei zahlte der erst 18-Jährige auch wichtiges Lehrgeld auf seinem Weg in die Top 50 der Welt. Die positiven Aspekte überwiegten beim Linkshänder in großer Menge und Shapovalov wurde dafür am Halbfinaltag der Nitto ATP World Tour Finals mit zwei Preisen geehrt. Zum einen wurde als "Most improved player", also der Spieler, der in der Saison die größte Entwicklung und Verbesserung gemacht hatte, ausgezeichnet und erhielt den "Star of tomorrow"-Award. Diesen bekommen junge Spieler mit enormem Potential verliehen - wie im Jahr 2015 ein gewisser Alexander Zverev.

Rückschlag beim Davis Cup

"Das ist unfassbar - hier zu sein und diese Awards zu bekommen. Ich habe sehr hart gearbeitet und möchte irgendwann unter den Top 8 stehen", erklärte Shapovalov während der Zeremonie. Das Jahr begann Kanadas Wunderkind auf Position 250 der Weltrangliste und arbeitete sich stetig nach oben. Der Höhepunkt der Saison war das Erreichen der Top 50; am 23. Oktober wurde der NextGen-Star auf Rang 49 im Ranking geführt. Dazu trug auch das Erreichen des Erreichen des Achtelfinals der US Open bei, in dem er Pablo Carreno-Busta in drei engen Tiebreaks unterlag. Die Punkte für seine bisheriges Karrierehoch sammelte Shapovalov, in Tel Aviv, Israel geboren, mit einem überragenden Heimturnier beim Masters-1000-Event in Montréal. Dort schlug er unter anderem Rafael Nadal und sorgte dafür, dass nun auch jeder Zuschauer seinen Namen kennt. Mit atemberaubenden Schlägen und einer powervollen Rückhand-Peitsche ließ er seine Gegner des Öfteren mit offenem Mund zurück.

Den härtesten Rückschlag im Kalenderjahr erfuhr der Kanadier während des Davis-Cup-Matches gegen Großbritannien. Im Spiel gegen Kyle Edmund verlor der Debütant nach einem Break gegen sich die Nerven und schlug vor lauter Wut den Ball in die Luft. Aus Versehen traf er dabei den Stuhlschiedsrichter mit voller Wucht am Auge, dieser erlitt dabei einen Bruch der Augenhöhle und Shapovalov wurde disqualifiziert. Mit tränenübergossenem Gesicht saß der Kanadier danach auf der Bank und bereute seinen Ausbruch zu tiefst. Es sollte der einzige Tiefschlag in der Saison sein - danach setzte der Linkshänder ein Highlight nach dem anderen.

Durchbruch in Montréal

Während der Saison hielt sich Shapovalov bei vielen Challenger-Turnieren auf und sammelte bei zwei Titeln wichtige Punkte; 2018 soll jedoch ein "richtiger" Titel herausspringen: "Ich möchte auf jeden Fall einen ATP-Titel gewinnen und unter die Top 25 kommen - das wäre wirklich traumhaft", gestand "El Shapo", wie der Kanadier in Tennis-Foren der Fans genannt wird.

Gegen Ende des Jahres schwanden die Kräfte des Youngsters und Shapovalov musste sich im letzten Viertel der Saison oftmals in den ersten Runden der Turniere verabschieden. Das Highlight der bemerkenswerten Saison war die Qualifikation für die NextGen-Finals in Mailand. Bei der Youngster-WM musste er sich in der Gruppenphase nach Niederlagen gegen Andrey Rublev und dem späteren Champion Hyeon Chung verabschieden.

Im kommenden Jahr wird der Star von Morgen öfter auf der Tour zu sehen sein und weniger die Challenger-Wettbewerbe anfahren - darauf dürfen sich alle Beteiligten im Tennis-Circuit freuen.

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