Ein Gefühl für die Ewigkeit

An Emotionen mangelt es Denis Shapovalov nicht
© Jürgen Hasenkopf

Der unglückliche Davis-Cup-Zwischenfall aus dem Frühjahr ist längst vergessen, Denis Shapovalov hat sich in den letzten Wochen mit positive Resultaten in den Mittelpunkt des Interesses gespielt.

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Als Denis Shapovalov im vergangenen Jahr die Erste Bank Open in Wien besuchte, nahm kaum jemand Notiz vom Kanadier: Zum einen, weil Shapovalov damals auf Krücken unterwegs war - ein Trainingsunfall in der Akademie von Günter Bresnik hatte für einen maladen Knöchel gesorgt. Andererseits hatten zu jenem Zeitpunkt lediglich besonders aufmerksame Beobachter Shapovalov in ihren Fokus, als regierenden Junioren-Wimbledon-Sieger.

Jetzt steht der 18-Jährige im Welt-Aufgebot für die erste Ausgabe des Laver Cups, die in zehn Tagen in Prag über die Bühne gehen wird. Nach seinen beachtlichen Erfolgen in Montréal und bei den US Open ist die Zeit der Anonymität für Denis Shapovalov bis auf weiteres aber vorbei. Wobei der (halb-)öffentliche Auftritt für ihn kein Problem ist - als einer von sehr wenigen Spielern grüßt Shapovalov etwa in die Runde, wenn er einen Raum betritt.

Schub für das Selbtsvertrauen

Als Teenager pflegt man in des auch noch andere Interessen als seinen Sport, Shapovalov etwa zeigte sich dieser Tage beim Toronto Film Festival. Und gab eben dort einen Einblick in seine augenblickliche Befindlichkeit.

"Mein Leben hat sich während des letzten Monats definitiv verändert", erklärte Shapovalov. "Ich werden am Flughafen, in Einkaufszentren, eigentlich überall erkannt. Für mich ist das inspirierend, wenn die Leute wissen, wer ich bin, wenn kleine Kinder sich freuen, wenn sie mich sehen." Aus sportlicher Sicht sei vor allem der Erfolg gegen Rafael Nadal in Montréal das herausragende Event gewesen - zumal Shapovalov in diesem Match im entscheidenden Satz bereits mit 0:3 zurück gelegen war. "Das war ein gigantischer Schub für mein Selbstvertrauen - und hat mir gezeigt, dass ich mit diesen Jungs auf dem Platz stehen kann."

Unvergesslicher Moment

Die Erfahrungen bei den US Open hatten es auch in sich: Dort war der Kanadier nach überstandener Qualifikation erst in der vierten Runde an Pablo Carreno Busta gescheitert - im Arthur Ashe Stadium, in dem er in Runde zwei Jo-Wilfried Tsonga besiegt hatte.

"Nach meiner Niederlage, habe ich meine Tasche abgestellt, um mich beim Publikum zu bedanken - mit diesem riesigen Jubel hatte ich nicht gerechnet", so Shapovalov in Toronto. "Das war ein Moment, den ich niemals vergessen werden. All diese Leute, die mich unterstützt haben. Und die mir danach ihren Respekt gezeigt haben. Das war ein fantastisches Gefühl. Ich hoffe, dass ich auf diesem Court noch eine lange Zeit werde spielen können."

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