"Lieber Nummer 1 als US-Open-Titel"

Roger Federer ist sich seiner Chance bewusst
© Jürgen Hasenkopf

Roger Federer könnte in den nächsten Wochen zur ältesten Nummer eins im Herrentennis werden. Der bald 36-jährige Schweizer würde dafür im Zweifel sogar auf einen Triumph bei den US Open verzichten.

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Der Altersrekord wackelt: Einen Tag vor seinem 33. Geburtstag hatte Andre Agassi am 28. April 2003 die Weltranglistenspitze übernommen. Die Ablauffrist könnte schon beim ATP-Masters-1000-Turnier in Cincinnati erreicht sein. Roger Federer schickt sich an, nach fünf Jahren wieder die Nummer eins der Welt zu werden.

Doch was ist dem Schweizer eigentlich wichtiger - die neuerliche Besteigung des Tennis-Throns oder ein weiterer Grand-Slam-Titel bei den US Open? "Es ist unmöglich, da zu wählen. Ich weiß es nicht", sagte Federer in einer Presserunde in Montreal. Dennoch: "Mit 36 Jahren die Nummer eins zu sein, wäre schon sehr speziell. Und ich habe ja schon zwei Grand Slams in diesem Jahr gewonnen. Vielleicht also lieber die Nummer eins."

Dass er sich nicht in der Pole Position befindet, stört Federer weniger. Erster Anwärter auf die Spitzenposition sei schließlich Rafael Nadal, der beim Rogers Cup mit einer Halbfinalteilnahme an Branchenprimus Andy Murray vorbeiziehen kann. "Der Fokus wird also diese Woche mehr bei Rafa liegen. Aber die Nummer eins scheint für mich nicht so weit weg."

Lust auf den Ernstkampf

Viele Experten hatten ohnehin eher damit gerechnet, dass der 19-fache Major-Champion erst in Cincinnati auf die Tour zurückkehrt. Die älteste Nummer eins der Tennisgeschichte zu werden, sei für Federer jedoch nicht der entscheidende Grund für einen Start in Kanada gewesen: "Als ich nach den Ferien wieder mit dem Training begann, fühlte ich mich physisch und spielerisch fit. Und ich habe ja im letzten Jahr genügend trainiert. Da wollte ich lieber die Form nutzen und mehr Matches spielen statt noch mehr zu trainieren."

Apropos Training: In der Olympiastadt von 1976 sucht der "Maestro" noch den richtigen Feinschliff. "Es hat einen unglaublichen Wind. Ich habe den Rhythmus noch nicht gefunden. Wir werden sehen, wie es am Mittwoch wird", so Federer, der in der zweiten Runde garantiert auf einen Kanadier trifft.

Wer den Rekord-Grand-Slam-Sieger am Tag nach seinem 36. Geburtstag herausfordern darf, wird am heutigen Montag zwischen den Wildcard-Inhabern Vasek Pospisil und Peter Polansky ausgespielt.

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