Stebe: „Ich fühle mich körperlich wirklich gut“

Cedrik-Marcel Stebe befindet sich nach vierjähriger Verletzungsmisere auf dem Weg zurück
© getty

Eine unfassbar lange Leidenszeit hat Cedrik-Marcel Stebe hinter sich - vier Jahre plagte sich der Baden-Württemberger mit verschieden Verletzungen herum, um vergangene Woche beim Turnier in Sofia sein erstes Match auf ATP-World-Tour-Niveau seit Juni 2013 zu gewinnen. Dem DTB gab der 26-Jährige nun ein umfassendes Interview.

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Zuerst war es "nur" ein überdehnter Hüftbeuger, der allerdings Ende 2013 in einem operativen Eingriff mündete. Danach folgten Lendenwirbelsäulenprobleme, Schambeinentzündungen, eine Stressfraktur und zusätzliche Operationen an der Leiste. Eine Krankenakte, die bei anderen Leuten für ein ganzes Leben reicht, bei Stebe ein Drama in vier Jahren. Doch nun hofft der Mann aus Mühlacker, dass es endlich wieder bergauf geht: "Ein paar kleine Erfolge konnte ich bereits im letzten Jahr feiern. Aber ein Sieg auf Tour-Level ist etwas anderes, viel größer."

Die momentane Verletzungsfreiheit gibt Stebe Selbstvertrauen und Zuversicht: "Ich fühle mich körperlich wirklich gut. Ich denke, dass ich momentan bei 80 bis 90 Prozent meiner ursprünglichen Leistungsfähigkeit stehe." Spielerisch sei alles wieder beim Alten, nur die Konstanz über einen längeren Zeitraum fehle noch. "Es ist wichtig über Waffen zu verfügen, mit denen man die Ballwechsel kurz halten kann. Das Spiel wird ohnehin immer schneller, daran muss auch ich mich anpassen."

Der Ernst der Tour

Mental sei die Zeit des Leidens wirklich schwierig gewesen und es gab Zeiten, an denen der Davis-Cup-Held von 2012 (entscheidender Sieg im letzten Einzel gegen den Australier Lleyton Hewitt im Abstiegskampf aus der Weltgruppe) kaum an Tennis dachte: "Ich habe schöne Urlaube verbracht, Freunde besucht, Dinge getan, zu denen ich sonst keine Zeit hatte. Und ich habe viel Klavier gespielt - das ist eine meiner Leidenschaften, seit ich drei oder vier Jahre alt war."

Zweimal darf Stebe noch auf sein "Protected Ranking" von Position 167 zurückgreifen - dieses wird demnächst bei ATP-Challenger-Turnieren in Japan zum Einsatz kommen. "Danach beginnt der Ernst der Tour", meint der vierfache Challenger-Turniersieger. "Ich werde mich mit meinem normalen Ranking (derzeit Platz 346, Anmerkung) über Challenger-Turniere, Qualifikationen und die einen oder anderen Future-Events zurückkämpfen müssen." Ein langfristiges Ziel sei der Sprung in die Top 100 - und selbstverständlich gesund zu bleiben. Das kann man dem leidgeprüften jungen Mann auch nur wünschen.

Hier geht es zum kompletten Interview mit dem Deutschen Tennis Bund.

Cedrik-Marcel Stebe im Steckbrief