Jörg Allmeroth im Gespräch mit Joe Hauser von der ETA: "Wir legen viel Wert auf qualitatives Training"

Von Jörg Allmeroth
Interview mit Joe Hauser von der European Tennis Academy
© European Tennis Academy

Joe Hauser von der European Tennis Academy erklärt im Interivew mit Jörg Allmeroth von tennisnet.com, was hinter der Organisation steckt, gibt einen Überblick über die Tenniscamps und hat außerdem interessante Angebote mitgebracht!

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tennisnet.com: Herr Hauser, was genau verbirgt sich hinter der European Tennis Academy?

Joe Hauser: Wir betreiben seit vielen Jahren Tenniscamps in mehreren europäischen Ländern. Unser Hauptmarkt ist gegenwärtig die Schweiz, auch wegen einer engen Partnerschaft mit Swiss Tennis. Zudem sind wir in Österreich und Südtirol stark mit den Camps engagiert, sogenannte Auto-Destinationen sind das, die unsere Kunden bequem per PKW erreichen können.

tennisnet.com: Nun gibt es allerdings auch eine erfolgreiche Kooperation mit dem Forte Village Resort in Sardinien. Auch hier veranstaltet die ETA Tenniscamps.

Hauser: Richtig. Diese Partnerschaft gibt es jetzt seit drei Jahren. In diesem Zusammenhang haben wir dann auch an Promotion- und Marketingaktivitäten für den deutschen Markt gedacht. Ich denke, dass das Forte Village sehr interessant ist für die Clubs und deren Saisonvorbereitung. Einmal von Mitte März bis Ende April/Anfang Mai. Und dann noch einmal im Herbst, im Oktober und November. Das kann eine sehr schöne Verlängerung der Sommersaison in diesem wunderschönen Ambiente sein. Für kleine Gruppen, auch für Familien und Einzelspieler.

tennisnet.com: Und wie sieht es an den anderen Zielen aus?

Hauser: Da haben wir die Anlagen das ganze Jahr über gepachtet. Teilweise bieten wir da auch sehr attraktive Kombinationen von Ski und Tennis an. Möglich sind hier verschiedene Varianten. Gruppenreisen, aber auch Reisen für Individualisten oder Paare. Wir kombinieren Tennis auch gerne mit Wellness-Angeboten. Je nach Jahreszeit sind die Offerten zielgeschneidert. Grundsätzlich steht Tennis im Mittelpunkt, aber es gibt eben immer einen Mehrwert.

tennisnet.com: Was erwartet einen Tennisspieler denn bei ihren Reisen?

Hauser: Wir wollen dem Spieler stets einen positiven Input geben. Und ihn nicht dauernd damit konfrontieren, was er alles falsch macht. Fast immer ist ja der größte Gegner für einen Spieler die eigene Stimme im Kopf. Und da versuchen wir eben, diese psychologischen Aspekte in einer angenehmen Art und Weise zu bearbeiten und zu beeinflussen, im Mental Match Play (MMP). Wir haben einen ausgebildeten Sportpsychologen im Team, er heißt Kurt Wiederkehr, der dann auch sehr intensiv mit den jeweiligen Trainern zusammenwirkt.

tennisnet.com: Wie lernen die Spieler, mit dem leidigen Druck in Wettkampfsituationen umzugehen?

Hauser: Ganz wichtig ist, sich an bestimmte Rituale zu gewöhnen. Klare, strukturierte Abläufe. Denn die schaffen Sicherheit und Zutrauen ins eigene Können letztlich. Man sieht das ja auch bei großen Spielern, etwa bei Rafael Nadal. Sie schalten vieles aus, was um sie herum vor sich geht. Machen einfach ihr eigenes Ding. Wir legen einfach auch sehr viel Wert auf qualitatives Training. Nicht auf endlose Wiederholungen.

tennisnet.com: Trotzdem werden Sie ja auch in den Camps mit vielen Spielern konfrontiert, die sehr negativ mit sich selbst umgehen, Selbstgespräche führen und undiszipliniert wirken. Kann man das umdrehen, kann man da wirklich noch Einfluß nehmen?

Hauser: Wir haben da auch klare Handlungsanleitungen entwickelt. Wenn wir jemanden sehen, der da ständig mit sich selbst hadert, dann unterbrechen wir eben. Und sagen, vergleichbar mit einem Computer: Drück mal die Reset-Taste, ordne Dich neu. Und dann fang´wieder von vorne an sozusagen. Und da muss man auch sehr konsequent sein. Ist ja auch im Berufsleben nicht anders. Da irgendwann mal zu sagen: Jetzt verbeiß Dich nicht in dieser Angelegenheit. Schalt auf Aus. Und nimm einen anderen Anlauf.

tennisnet.com: Richten sich die Angebote eigentlich an alle Spieler?

Hauser: Ja, absolut. Wir haben vom Anfänger bis zum anspruchsvollen Clubspieler alles dabei gehabt bisher. Aber wir entwickeln eben auch maßgeschneiderte Programme für jeden. Grundsätzlich würde ich sagen: Wir sind jetzt nicht ein Drillcamp, sondern richten unsere Augenmerk auf die mentale Seite des Sports, auf kommunikative Elemente. Wir arbeiten natürlich auch im Videobereich, sind da aber eher auf Aspekte wie Körpersprache konzentriert. Und nicht auf die technische Zerlegung eines Schlages etwa.

tennisnet.com: Wie lang dauern die Camps in der Regel?

Hauser: Bewährt haben sich da zwei Varianten: Einmal von Sonntag bis Donnerstag bzw. Donnerstag bis Sonntag, also vier Tage. Oder dann eben eine ganze Woche. Und das gilt für alle Ziele. Viele unserer Kunden kommen aber auch für zehn Tage. Sie wollen sich dann schon richtig engagieren.

tennisnet.com: Das Forte Village ist speziell attraktiv in den Monaten März und April - richtig?

Hauser: Das ist richtig. Da haben wir wirklich tolle Angebote. Wichtig ist zu erwähnen: Die Platzmiete ist jeweils eingeschlossen, dazu ein Thalasso-Durchgang. Man muss auch kein Material mitbringen, Bälle oder ähnliches. Es ist praktisch für alles auf den Plätzen gesorgt. Zudem ist ja alles andere in Topqualität auch vorhanden, etwa die großen Pools. Sind Jugendliche dabei, stehen denen auch noch Fußballplätze oder Basketballcourts zur Verfügung. Man muss einfach klar sagen: Wir bieten das zu bezahlbaren Preisen an.

tennisnet.com: Kämen fürs Forte Village eher die sieben Tage Aufenthalt in Betracht?

Hauser: Ja, durchaus die Variante mit sieben oder auch zehn Tagen. Und eins ist eben schön: Man hat dann im März und April einfach tolles Wetter, lässt das Grau und den Regen daheim hinter sich. Kann eventuell rund um Ostern ein paar wunderschöne Tage haben.

tennisnet.com: Und Sie bieten dann ja auch unterschiedliche Trainingsintensitäten an?

Hauser: Das hat sich als sinnvoll herausgestellt. Zum Beispiel kann man bei einem Bronzepaket mal hineinschnuppern in diese Trainingsarbeit, schauen, wie einem das gefällt. Und vielleicht beim nächsten Mal noch mehr tun. Es gibt Gold-, Silber- und Bronzepakete. Wir schauen auch genau hin, wie es mit der Spielstärke der Leute aussieht. Wenn wir Spieler haben, die vielleicht nicht in die Gruppe ideal hineinpassen, je nach Klasse, dann wandeln wir das Training auch in Einzeltraining um. Wir wollen nicht verschiedene Spieler zwanghaft in eine Gruppe zusammenführen. Zusätzlich bieten wir als einzige Tennis Academy eine Money Back Garantie an, wenn wir gewisse Kriterien im Kurs nicht erfüllen. Spaß hat man ja meistens, wenn man ein Gegenüber hat, das in etwa über die eigene Spielstärke verfügt.