Längstes Wimbledon-Halbfinale der Geschichte! Kevin Anderson schlägt John Isner

Von Maximilian Kisanyik
Kevin Anderson steht im Wimbledon-Finale
© getty

Kevin Anderson steht im Finale beim Showndown in Wimbledon. In einem packenden und historischen Fünfsatz-Halbfinale setzte sich der Südafrikaner gegen John Isner durch.

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Es war das versprochen enge Halbfinale in Wimbledon zwischen John Isner und Kevin Anderson. Zwei Spieler, die als eine der besten Aufschläger auf der Tour gelten, lieferten sich vor ausverkauften Zuschauerrängen einen tollen Kampf. Am Ende setzte sich Kevin Anderson mit 7:6 (6), 6:7 (5), 6:7 (9), 6:4 und 26:24 durch.

John Isner ging mit 160 Assen im laufenden Wettbewerb und 95 (!) gewonnen Aufschlagspielen in Folge ins Match und präsentierte sich von Beginn an hungrig und wach. Aber auch Anderson wirkte nach seinem kräftezehrenden Fünfsatz-Match gegen Roger Federer nicht müde.

Die ersten vier Spiele der Partie dauerten knapp 25 Minuten. Die beiden Aufschlagriesen retournierten stark und zwangen sich gegenseitig immer wieder über Einstand. Bei eigenem Service nachgeben wollte jedoch weder Anderson noch Isner. Folgerichtig ging der erste Durchgang in den Tiebreak, in dem Anderson knapp mit 8:6 die Nase vorn hatte.

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Tiebreak, Tiebreak, Tiebreak

Wie zu erwarten war, war die Partie vor allem durch direkte Gewinnschläge beim Aufschlag geprägt. So wehrte zum Beispiel Isner einen Breakball mit knapp über 200 km/h ab. Zweiter Satz, zweiter Tiebreak hieß es nach zwei Stunden Spielzeit. Diesmal mit dem besseren Ende für US-Amerikaner Isner, der nach dem Satzball zum 7:6 (5) einen Urschrei in Richtung eigene Box losließ.

Gegen Ende des dritten Durchgangs gelang dem Südafrikaner dann das scheinbar Unmögliche. Mit tollen Returns gelang Anderson nach 110 gewonnen Aufschlagspielen in Folge von Isner das Break zur 5:3-Führung. Der Vorsprung des 32-Jährigen hielt jedoch nicht lange an und Inser schnappte sich das sofortige Re-Break.

In einem 16-minütigen Tiebreak wehrte Isner einen Satzball ab und ging mit einem Mini-Break zum 10:8 in den Sätzen mit 2:1 in Führung.

Anderson gibt nicht auf

Früh in Satz vier mussten Isner und der in der Box laut mitfiebernde Ex-Profi Justin Gimbelstob einen Rückschlag hinnehmen. Mit zwei sensationellen Returns schnappte sich Anderson zum zweiten Mal in der Partie den Aufschlag des US-Amerikaners und ging mit 3:2 in Führung.

Wie in Déjà-vu musste die knallende Rückhand longline zum erneuten Re-Break Anderson getroffen haben. Erneut konnte der 32-Jährige seinen Vorsprung nicht halten, sollte jedoch nur wenige später eine weitere Chance bekommen. Mit dem Break zum 5:4 und verbesserten Nerven servierte Anderson zum 6:4 Satzgewinn und 2:2-Ausgleich aus.

Die Entscheidung sollte im entscheidenden fünften Satz fallen.

Erstes Wimbledon-Finale für Anderson

Bekanntermaßen wird im fünften Satz bei einem Grand-Slam-Turnier kein Tiebreak gespielt. Für die beiden starken Aufschläger bedeutet das vor allem Konstanz bei eigenem Service.

Ohne Probleme servierten Anderson und Isner bis zum Stand von 6:5 für den US-Amerikaner ihre Spiele durch. Dann war es Anderson, der noch einmal das Tempo anzog und Isner beim Stand von 7:7 mit tollen starken Returns unter Druck setzte. Inser befreite sich jedoch mit krachenden Aufschlägen zum 8:7.

Danach entwickelte sich ein wahrer Abnützungskampf, der in die Geschichte eingehen sollte. Anderson wirkte mit zunehmender Spieldauer frischer und erarbeitet sich ein 40:00 beim Stand von 10:10, nutzte seine Chance zum Break und servierte schließlich nach mehr als sechseinhalb Stunden Spielzeit zum 26:24 und somit zum Matchgewinn aus.

Für Anderson ist es das zweite Grand-Slam-Finale der Karriere.

Isner - der Marathonmann für die Geschichtsbücher

Das Match von Anderson und Isner geht als längstes Halbfinale in Wimbledon in die Geschichte ein. Das längste Match aller Zeiten fand ebenfalls in Wimbledon statt - natürlich mit der Beteiligung von John Isner. Vom 22. bis 24. Juni 2010 duellierten sich Inser und der Franzose Nicolas Mahut über 11:05 Stunden Spielzeit. Isner gewann am Ende mit 70:68 im fünften Satz.

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