Sampras’ Abgang auf dem Friedhof der Stars

Pete Sampras
© getty

Heute vor 15 spielte Pete Sampras sein letztes Match in Wimbledon.

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Der 26. Juni 2002 ist für Pete Sampras und die Tenniswelt ein Tag, der in Erinnerung bleibt. Heute vor 15 Jahren endete die Wimbledon-Karriere des US-Amerikaners - auf sensationelle Weise. Sampras wurde als siebenfacher Wimbledonsieger in seinem Match gegen den Schweizer George Bastl nur auf Court 2 angesetzt. Sampras fasste das als Majestätsbeleidigung auf.

Vor Matchbeginn steckte ihm seine Frau Bridgette einen Liebesbrief zu, der mit den Worten "Meinem lieben Mann, dem siebenmaligen Wimbledonsieger" begann. Sampras schaute zwar in den Pausen immer wieder in den Brief, doch auch das sollte nicht viel helfen, denn der "Friedhof der Stars", wie der Platz wegen der vielen Favoritenstürze genannt wurde, wurde seinem Namen ein weiteres Mal gerecht. Bastl, Nummer 145 der Welt und nur als "Lucky Loser" in das Hauptfeld gerutscht, spielte "Pistol Pete" in den ersten beiden Sätzen förmlich an die Wand - 6:3, 6:2 für den Schweizer.

Sampras gewann die Sätze drei und vier mit 6:4, 6:3, führte im fünften Satz mit 4:3 und hatte einen Breakball. Kurz danach ging aber alles ganz schnell. Bastl glich aus, breakte Sampras und schaffte die Riesen-Sensation mit dem ersten Fünfsatz-Sieg seiner Karriere. Der 27-jährige Schweizer hatte zuvor nur ein Hauptfeldmatch auf Rasen gewonnen.

Für Sampras, der sich danach als wahrer Champion verhielt, war es das letzte Match auf dem "Heiligen Rasen" in Wimbledon, auch wenn er nach der Niederlage ankündigte, dass er seine Karriere in Wimbledon so nicht beenden möchte. "Er hat das Spiel gewonnen, nicht ich habe es verloren. Er war mental am Ende stärker als ich, und das muss man anerkennen", sagte Sampras, der nach der Niederlage zunächst wie versteinert auf seinem Stuhl saß und sich viel Zeit nahm, um den Platz zu verlassen. Dieser 26. Juni 2002 bot zudem noch weitere faustdicke Überraschungen, Am gleichen Tag flogen die Nummern zwei und drei der Setzliste Marat Safin und Andre Agassi ebenfalls früh aus dem Turnier.