Stehende Ovationen - nicht nur am Kids´ Day

Roger Federer ist zurück in New York City
© GEPA

Roger Federer ist nach einem Jahr Pause wieder zurück bei den US Open. Bestens gelaunt und eigenen Angaben nach topfit.

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Den Samstagabend in New York wird man sich im engeren Zirkel von Roger Federer ungefähr so vorzustellen gehabt haben: Eine Gruppe an sportaffinen Menschen versammelt sich vor einem TV-Gerät, um sich ein Spektakel anzusehen, dessen sportlicher Wert nicht restlos geklärt werden kann. Aber was soll´s: Der Schweizer hat sich das monatelange Vorgeplänkel zu McGregor versus Mayweather mit Freude angesehen, da ist das Haupt-Event in der Abendplanung integraler Bestandteil. Zumal er sich durchaus zumuten kann, bis 23 Uhr aufzubleiben. Schließlich stünde am Sonntag ja keine spielerische Verpflichtung an.

Roger Federer war gut gelaunt in der kleinen Runde von europäischen Journalisten im Players´ Garden, seinem Optimismus hat der große Meister auch schon davor in der englischen Gesprächsrunde im großen Interview-Saal Ausdruck verliehen. Ein Verzicht auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres stand nie zur Debatte, dem Rücken gehe es nicht gut, nein, dem Rücken geht es bestens.

Überschäumende Euphorie

Wunderbare Nachrichten sind das für die Fans von Federer, die ihn schon am Freitag auf dem allerhintersten Trainingsplatz mit stehenden Ovationen empfangen haben. Einen Tag später hat die Euphorie sogar ein wenig überhand genommen, am Kids´ Day kein Wunder. Dass sich während der Trainings-Session mit Borna Coric ein Fan über die Barrikaden des neuen Grandstands den Spielern zu sehr angenähert hat, hat Federer zumindest irritiert. Ansonsten aber scheint sich der 19-fache Major-Sieger wieder auf der Höhe seines Schaffens zu befinden, den Rückzug aus dem Turnier in Cincinnati hat Federer in erster Linie zur Regeneration genutzt.

Die US Open 2017 könnten tatsächlich das erste Duell mit Rafael Nadal in diesem Rahmen bringen, Federer sieht dem potenziellen Halbfinal-Treffen zuversichtlich entgegen. In Runde eins wartet erstmal Frances Tiafoe, gegen den Federer in diesem Jahr schon in Miami erfolgreich war. Ein guter Indikator sei dieses Match gewesen für das, was er vom jungen US-Amerikaner zu erwarten hätte. Am Ende müsse er, Federer, aber ohnehin sein eigenes Spiel durchziehen.

Keine Abendspiele in Kanada

Dass dies in Montreal exklusiv in den Nachmittags-Sessions passiert ist, war durchaus kein Zufall. Federer hatte den Veranstalter gebeten, die Matches zumindest zu Beginn des Rogers Cup eher früh anzusetzen. Im weiteren Verlauf hätte sich, auch durch die Erfolge von Denis Shapovalov kaum eine Möglichkeit zu einem Abendeinsatz ergeben, was ganz im Sinne Federers war.

Bei den US Open ist davon auszugehen, dass der 36-Jährige einen Großteil seiner Einsätze unter dem Flutlicht im Arthur Ashe Stadium absolvieren wird. Nach der Absage von Andy Murray ist das Feld noch mehr ausgedünnt, die letzten verblieben großen Stars im Feld sind, bei allem berechtigten Interesse an Aufsteigern wie Alexander Zverev oder Nick Kyrgios, lediglich Rafael Nadal und eben Roger Federer. Beide werden nicht vor Dienstag in das Turnier einsteigen.

Was man sich am Samstagabend im Übrigen auch vorzustellen gehabt haben wird: Dass sich die Gruppe an sportaffinen Menschen einen Hut zurechtgelegt hat, in dem jeder Interessent sein Scherflein zum Buchungspreis von 100.- US Dollar für McGregor-Mayweather beigetragen hat. Kündigte Roger Federer zumindest an, bevor er sich zum nächsten Medientermin verabschiedete.

Hier das Einzel-Tableau der US Open 2017

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