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Novak Djokovic fordert Gruppenphase bei Olympia und im Davis Cup

Vorbild ATP World Tour Finals: Der "Djoker" ist Fan des WM-Formats und will diesen Modus übertragen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 18.11.2016, 12:32 Uhr

LONDON, ENGLAND - NOVEMBER 11: Novak Djokovic of Serbia speaks with the media during a press conference prior to the Barclays ATP World Tour Finals at O2 Arena at O2 Arena on November 11, 2016 in London, England. (Photo by Clive Brunskill/Getty Ima...

Drei Siege in drei Gruppenmatches, das ist die makellose Erfolgsbilanz von Novak Djokovic bei den ATP World Tour Finals in London. Der Serbe offenbarte nach seinem abschließenden Gruppenspiel gegen David Goffin , dass er ein großer Fan des WM-Formats ist: "Die ATP Finals sind das einzige Turnier im Jahr, wo wir diesen Modus haben. Ich mag das Round-Robin-System, das Format ist aufregend." Dieser Modus hat aber auch seine Tücken : Ein Sieg in der Gruppenphase kann ausreichen, um den Titel zu gewinnen. Ein Szenario, dass es bei der inoffiziellen ATP-WM so noch nicht gab, beim Pendant auf der Damentour dafür geballt. Die beiden letzten Siegerinnen der WTA Finals in Singapur, Dominika Cibulkova und Agniezska Radwanska durften sich über den Titel freuen, obwohl sie zuvor nur ein Gruppenspiel gewinnen konnten.

Ein doppelter Boden, den sich der 29-jährige Serbe auch bei den Olympischen Spielen vorstellen kann: "Die Leute wollen die Top-Spieler doch am liebsten in zwei oder drei Matches sehen, das Turnier würde dadurch an Wert gewinnen." Djokovic war bei den "Spielen" in Rio bereits in der ersten Runde an Juan Martin del Potro gescheitert, anschließend konnte der Bronzemedaillengewinner von Peking 2008 seine Tränen nicht mehr zurückhalten . Dass auch der Davis Cup "einen radikalen Wandel" brauche, hatte der Weltranglisten-Zweite bereits während des diesjährigen Wimbledonturniers gefordert . Es könne beispielsweise vier Gruppen geben, deren Sieger sich dann für Play-offs qualifizieren, sagte Djokovic im Sommer - ein passendes Vorbild wäre die Fußball-WM und -EM.

Neutraler Endspielort? - "Niemand will das!"

Nun legte er nach: "Die Teams sollten innerhalb von zwei Wochen an verschiedenen Orten eine Gruppenphase ausspielen, dann zusammenkommen und ein Final Four oder Vergleichbares austragen." Das sei ein Klacks, viele Spieler würden das befürworten, vor allem die Top-Spieler könnten dadurch entlastet werden, begründete Djokovic seinen Vorschlag. Zudem soll zukünftig im "Best-of-three-Modus" gespielt werden, das "Best-of-five-System" sei im Davis Cup nicht mehr angebracht. Der Tennis-Weltverband ITF hatte im Rahmen seiner angekündigten Strukturreform in Aussicht gestellt, dass die Regel mit den drei Gewinnsätzen gekippte werden könnte. Von dem Plan, den Endspielort an einen neutralen Ort zu vergeben, hält der Davis-Cup-Champion von 2010 jedoch überhaupt nichts: "Niemand will das! Du nimmst den Spielern das weg, was sie am meisten am Davis Cup lieben: Heimspiele und das Heimpublikum." Wie auch immer der prestigeträchtige Teamwettbewerb in Zukunft aussehen mag, eines sei sicher: "Es muss drastische Veränderungen geben."

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18.11.2016, 12:32 Uhr