Tragödie – Vater von Chiles bester Dame stirbt bei Spiel seiner Tochter

Daniela Seguel musste im Endspiel ihres Heimturniers erleben, was wohl kein Mensch je erleben möchte.

von Manuel Wachta
zuletzt bearbeitet: 11.12.2016, 17:48 Uhr

Daniela Seguel

Den 26. November 2016 wird Daniela Seguel gewiss niemals vergessen - und mit diesem Tag wohl immer den schlimmsten ihres Lebens verbinden. Denn die Nummer eins im chilenischen Damentennis hat am Samstag am Rande des ITF-Damenturniers in Santiago de Chile auf sehr tragische Weise ihren Vater verloren. Die 24-Jährige bestritt nach vier klaren Zweisatz-Siegen mit insgesamt nur elf Spielverlusten gerade das Finale des 10.000-US-Dollar-Sandplatzevents in der Hauptstadt ihres Heimatlandes gegen die Brasilianerin Paula Cristina Goncalves(WTA 183), als der dem Match beiwohnende Jorge Seguel beim Stand von 6:4, 3:1 für seine Tochter plötzlich in Ohnmacht fiel.

Die Begegnung wurde darauf vorübergehend unterbrochen und Jorge Seguel ins Krankenhaus gebracht, dort verstarb er ein paar Minuten später. Die Turnierleitung sah sich gezwungen, die Spielerin darüber zu informieren - Daniela Seguel gab bei 6:4, 4:4 unter Tränen auf, Gegnerin Goncalves tröstete und umarmte sie gleich. Inmitten einer fürchterlichen Tragödie eine höchst sportliche und menschliche Reaktion. Wie sie auch Seguels Tennisverein prompt zeigte. Denn der Traditionsklub Colo-Colo kündigte laut Medienberichten am nächsten Tag an, alle Kosten für die Beerdigung zu übernehmen.

Tennis-Südamerika trauert

Seguel, WTA-Nummer 233, hatte am 24. Oktober kürzlich erst ihr Career High von Rang 192 in der Weltrangliste erreicht. Im Doppel, wo sie aktuell 190. ist, war sie 2014 sogar bereits auf Platz 110 zu finden gewesen. Ob sie an diese Zeiten jemals wieder anschließen oder sogar den erhofften Durchbruch schaffen wird können, das scheint nach diesen Ereignissen mehr als nur ungewiss. Doch das steht in diesen Tagen nicht im Vordergrund, in denen Tennis-Südamerika voll und ganz mit Seguel trauert. Auch ATP-Spieler wie etwa der Weltranglisten-56. Facundo Bagnisschlossen sich der Trauergemeinde, die über soziale Medien ihr Beileid bekundete, an.

von Manuel Wachta

Sonntag
11.12.2016, 17:48 Uhr