Pat Cash – Moderne Saiten haben den Volley getötet

Der Wimbledonsieger von 1987 fordert die ITF zum Handeln auf.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 12.09.2016, 13:53 Uhr

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 23: Pat Cash plays a shot in his legends match with Goran Ivanisevic against Mansour Bahrami and Guy Forget during day six of the 2016 Australian Open at Melbourne Park on January 23, 2016 in Melbourne, Australia. (Ph...

Aufschlag, Volley, Punktgewinn: So spielte sichPat Cashbeim Wimbledonturnier 1987 zum Titel. Selbst auf dem schnellen Rasen sieht man seit vielen Jahren nur noch wenige Serve-and-Volley-Spieler, auch normale Netzattacken werden auf der Tour immer weniger. Für Cash liegt es an der modernen Saitentechnologie, dass der Volley im Tennis immer mehr an Bedeutung verliert. Der Australier rät die ITF (International Tennis Federation) dazu, diesbezüglich etwas zu unternehmen. „Ich glaube felsenfest, dass die Saitentechnologie reguliert werden muss. Moderne Saiten haben so viel Power und Spin in das Spiel gebracht, dass wir den Tod des Volleys erleben. Moderne Saiten haben es den Spielern möglich gemacht, aus jeder Platzposition unglaublichen Spin zu erzeugen“, erklärte der Australier gegenüber „sportingnews.com“ und rügte die ITF dafür, dass sie lange nichts unternommen habe.

Let soll auch verschwinden

„Es ist fast unmöglich, einen Ball mit heftigem Topspin von modernen Spielern zu vollieren. Es gibt einen Grund, warum man heutzutage immer weniger Volleyspieler sieht. Und einer der Hauptgründe ist die moderne Saitentechnologie. Die Quintessenz ist, dass es den Volley tötet. Ich finde es traurig zu sehen, dass ein großer Teil des Spiels verschwindet. Aber die ITF, mit ihrer begrenzten Fähigkeit für wissenschaftliche Tests und dem Fehlen von Daten beim Untergang des Volleys (sie haben nur Informationen seit den Neunzigern gesammelt, als das Volleyspiel bereits stark abnahm), findet nicht die schlüssigen Auswirkungen der Saitentechnologie. Das ist eine Kopf-in-den-Sand-Einstellung, wenn man mich fragt (und viele ehemalige und aktuelle Spieler). Ich würde gerne mehr Varietät zurück im Spiel haben.“

Eine weitere Sache ist Cash ebenfalls ein Dorn im Auge. „Eine Sache ist lange überfällig: der Let beim Aufschlag. Derzeit bekommt man einen neuen Aufschlag beim Let. Ich finde, dass wir den US-Colleges nacheifern sollten, wo der Ballwechsel gespielt wird, wenn er das Netz berührt. Es würde zusätzliche Spannung bringen und die Zeitverschwendung stoppen. Das ist eine einfache Sache zum Umsetzen.“

von tennisnet.com

Montag
12.09.2016, 13:53 Uhr