Barbara Rittner - „Ich bin kein Pocher-Fan”

Die deutsche Fed-Cup-Chefin im Pressegespräch beim WTA-Turnier in Nürnberg.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 19.05.2016, 00:00 Uhr

LEIPZIG, GERMANY - FEBRUARY 03: Head coach Barbara Rittner attends a DTB press conference prior to the Fed Cup match against Switzerland at Messe Leipzig on February 3, 2016 in Leipzig, Germany. (Photo by Thomas Eisenhuth/Bongarts/Getty Images)

Auch eine Teamchefin darf sich mal zurücklehnen - und den Gang der Dinge in aller Ruhe und mit der gebotenen Distanz betrachten, selbst in ihrer Kerndisziplin. Barbara Rittner steht indes ohnehin nicht im Verdacht, sich vorschnell aus der Ruhe bringen zu lassen, die Gemengelage mit dem interessanten Titel "Olympia-Aufgebot" betrachtet die Turnierbotschafterin des NÜRNBERGER Versicherungscups jedenfalls nachgerade unaufgeregt. Die Einzelspielerinnen nominieren sich qua Weltrangliste ohnehin selbst, und für das Doppel seien ihre Fed-Cup-Schützlinge (und solche, die es noch werden wollen) bitteschön aufgerufen, sich selbst zu finden.

"Ich habe gehört, dass Andrea Petkovic und Angelique Kerber miteinander spielen wollen", so viel zumindest wollte Rittner zu den olympischen Anliegen sagen im Pressezentrum des zweitgrößten WTA-Turniers in Deutschland. Sabine Lisicki hätte sicher auch Lust auf Rio, hat diese vor ein paar Wochen naturgemäß artikuliert. Barbara Rittner hat es zur Kenntnis genommen, mehr nicht, ganz generell hat sich der Kontakt zur Berlinerin wieder intensiviert, die privaten Entwicklungen im Hause Lisicki haben dazu beigetragen.

Für Kerber ist alles möglich

"Ich bin kein Pocher-Fan", so weit wollte die Fedcup-Chefin gerne Auskunft geben. Durch die Neuordnung im privaten wie auch im sportlichen Umfeld der ehemaligen Wimbledon-Finalistin sei man sich näher gekommen, für eine Rückkehr in die deutsche Auswahl müsse Lisicki aber bessere Leistungen zeigen als Anfang des Jahres. In Leipzig und Cluj war das Team um Angelique Kerber ohne die Aufschlag-Weltrekordlerin angetreten, zu Buche steht der Klassenerhalt in der Weltgruppe, immerhin. Dass auch Aufsteigerin Laura Siegemund für das kommende Jahr eine Option sei, versteht sich, der Februar aber noch weit entfernt. In Paris steht ab Sonntag Wichtigeres an.

Womöglich der zweite Grand-Slam-Erfolg für Angelique Kerber, in Nürnberg die große Abwesende. "Wenn Angie in den ersten Runden einen Lauf kriegt, dann spielt sie um den Titel mit." Lediglich Serena Williams sei potenziell höher einzuschätzen, natürlich, mit Mitte 30 aber auch nicht mehr in der Lage, konstant ihre allerbeste Leistung zu bringen. Konstanz und Andrea Petkovic, auch das kein Paar mit unwiderstehlicher Anziehungskraft. Immerhin wird "Petko" am Bois de Boulogne gesetzt sein, seit diesem Donnerstag würde sie sich in Roland Garros einschlagen.

Wichtiger Erfahrungsschatz

Den zu Beginn verregneten Spieltag hat Barbara Rittner in der Halle verbracht, zwei hoffnungsvolle 14-Jährige haben sich mit österreichischen Altersgenossinnen gemessen, Ergebnis unwichtig. Wichtig wäre vielmehr, diese Mädchen in wenigen Jahren zumindest im Qualifikations-Feld in Nürnberg zu sehen, noch besser eine Stufe höher. Denn genau dort muss man Erfahrungen sammeln, auch schmerzhafte. "Ich war mit Petko bei ihrer ersten WTA-Tour-Quali, die hat sie mit Null und Eins verloren. Da muss man durch."

von Jens Huiber

Donnerstag
19.05.2016, 00:00 Uhr