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Preseason Week 3: Titans-Offense geht baden - Luck überschattet alles

Von SPOX
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© getty

Woche 3 der Preseason wird von der Bombe überschattet, die Andrew Luck in Indianapolis platzen ließ. Auf dem Feld hinterlassen die Texans einen desolaten Eindruck und verlieren Lamar Miller, während Kyler Murray für die Cards überzeugt. Die Vikings-Offense hat genau wie die der Titans noch Sand im Getriebe, Brees glänzt. Zuvor bereits gab Brady sein Preseason-Debüt, Cam Newton verletzte sich dagegen schon früh. Die Green Bay Packers bangen um einen Rookie und um Equanimeous St. Brown.

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Preseason Week 3 Recaps und Spielberichte

Tennessee Titans (1-2) - Pittsburgh Steelers (3-0) 6:18 (0:15, 3:0, 0:3, 3:0) BOXSCORE

  • Das diesjährige Preseason-Debüt von Ben Roethlisberger dauerte ganze drei Drives, denn nach einigen Ungenauigkeiten bei den ersten beiden Versuchen saß Nummer 3: Roethlisberger (8/13, 63 YDS, TD) fand mehrfach seinen Top-Receiver JuJu Smith-Schuster, auch am Ende des Drives zum 17-Yard-Touchdown. Parallel präsentierte sich auch James Conner (5 ATT, 41 YDS; 2 REC, 15 YDS) bereit für die Regular Season.
  • Danach war Schluss für die Starter, die Backups knüpften allerdings nahtlos daran an: Direkt im Anschluss zeigten Backup-Quarterback Mason Rudolph sowie Deep-Threat-Receiver James Washington bei einem 41-Yard-Touchdown einmal mehr ihre alte College-Connection.
  • Noch bevor Roethlisberger und Smith-Schuster der erste Touchdown gelungen war, hatte Pittsburghs Defense das Scoring eröffnet: Der generell sehr auffällige Stephon Tuitt erwischte Titans-Quarterback Marcus Mariota (0/3) zum Safety in der Endzone.
  • Für Mariota war nach jenem zweiten Drive und zwei Punts ohne eigene Completion bereits Feierabend - vermutlich auch, weil Pittsburgh Defense das Geschehen und vor allem die Line of Scrimmage komplett dominierte. Drei der ersten fünf Titans-Drives endeten in negativen Yards; die Starting-Defense der Steelers, insbesondere die Front-Seven inklusive Rookie Devin Bush, war auf einem ganz anderen Level als die Titans-Offense.
  • Sieben Sacks sowie acht Tackles for Loss verzeichneten die Steelers, dementsprechend schwer hatte es auch Titans-Backup Ryan Tannehill. Tannehill (6/9, 62 YDS) konnte der Offense ebenfalls keinen Rhythmus verleihen. Zumindest aber brachte er Corey Davis, A.J. Brown und Adam Humphries vereinzelt ins Spiel.

Indianapolis Colts (0-3) - Chicago Bears (1-2) 17:27 (10:0, 7:10, 0:10, 0:7) BOXSCORE

  • Selbstverständlich wird aus diesem Spiel nur eine Sache hängen bleiben: Der - für Außenstehende - komplett überraschende Rücktritt von Colts-Quarterback Andrew Luck überschattete diese Partie bereits während sie lief, und bestimmte alle Schlagzeilen in der Folge.
  • Das liegt einerseits natürlich an der News selbst; einer der besten Quarterbacks der Liga macht vor seinem 30. Geburtstag und knapp zwei Wochen vor Saisonstart Schluss. Andererseits aber gab das Spiel selbst auf beiden Seiten auch nicht viel mit, was zu vernünftigen Ansätzen und Schlussfolgerungen mit Blick auf die Regular Season hätte führen können.
  • Beide Teams ließen, wie im Vorfeld bereits angekündigt, nahezu alle Starter auf der Bank. Colts-Receiver Deon Cain (3 REC, 74 YDS, TD) war in der ersten Hälfte der auffälligste Spieler, während Bears-Safety Deon Bush einen 91-Yard-Pick-Six verzeichnen konnte.
  • Generell konnten Chicagos zweite und dritte Defense konstant Druck aufbauen; die Bears beendeten das Spiel mit sechs Sacks und zehn Tackles for Loss. Für das explosivste Offense-Play des Abends sorgte Bears-Running-Back Ryan Nall mit einem 69-Yard-Run. Vermutlich wichtiger aus Bears-Sicht: Kicker Eddy Pineiro verwandelte im dritten Viertel einen 58-Yarder schulbuchmäßig. Pineiro traf auch aus 21 Yards sowie bei allen drei PATs.

Minnesota Vikings (3-0) - Arizona Cardinals (1-2) 20:9 (7:3, 0:6, 0:0, 13:0) BOXSCORE

  • Die ersten Abgesänge auf die neue Cardinals-Offense nach Preseason Woche 2 dürfen erst einmal wieder in den Schreibtischschubladen von Rex Ryan und Co. verschwinden: Auch wenn die Starter gegen die Vikings keinen Touchdown auflegen konnten, hinterließ die Offense einen deutlich besseren Eindruck als zuletzt gegen die Raiders - insbesondere Murray war merklich mehr im Rhythmus.
  • Murray (14/21, 137 YDS) zeigte mehrfach seine Präzision, dieses Mal auch im vertikalen Passspiel, bewegte sich hinter - einmal mehr - wackliger Protection gut gegen den Pass-Rush und stellte seine Fähigkeit, Pässe von jeder Plattform werfen zu können, unter Beweis. Auch KeeSean Johnson (7 REC, 85 YDS) hatte ein gutes Spiel und dürfte den dritten Receiver-Platz endgültig in der Tasche haben. Defensiv hatte Rookie Byron Murphy einen guten Pass-Breakup gegen Stefon Diggs, während die Rookie-Linemen Michael Dogbe und Zach Allen je mehrfach positiv auffielen.
  • Der dritte Receiver-Spot ist auch ein guter Ansatz für die Vikings - hier konnte sich allerdings niemand wirklich hervortun. Jordan Taylor fing zwei Bälle für 19 Yards, Chad Beebe blieb ohne Reception. Das allerdings lag zumindest zum Teil an einer sehr wackligen Vorstellung der Starting-Offense: Kirk Cousins (3/13, 35 YDS) stand lange auf dem Feld, fand aber nie einen Rhythmus. Mehrfach verfehlte er Receiver, zudem stand er häufig schnell unter Druck.
  • Das positive Lebenszeichen war ein 85-Yard-Touchdown-Run von Dalvin Cook, der zeigte, welche Explosivität das neue Blocking-Scheme liefern kann. Davon abgesehen aber gehen die Vikings insbesondere offensiv mit einem leicht mulmigen Gefühl aus der Generalprobe. Erst mit Kyle Sloter (6/7, 102 YDS, TD) spät im Spiel funktionierte die Offensive besser.

Kansas City Chiefs (1-2) - San Francisco 49ers (3-0) 17:27 (7:7, 3:6, 7:0, 0:14) BOXSCORE

  • Nachdem Jimmy Garoppolo in der Vorwoche gegen Denver sein Comeback gegeben und dabei noch äußerst rostig ausgesehen hatte, schienen in San Francisco schon wieder die Alarmglocken loszugehen. Umso wichtiger war ein guter Auftritt bei der Generalprobe gegen die Chiefs - und die zeigte Jimmy G. Zwar hatte er früh einige Ungenauigkeiten in seinem Spiel, doch fing Garoppolo sich schnell.
  • Erst dirigierte er einen Touchdown-Drive, den er selbst mit einem sehenswerten TD-Pass auf Matt Breida - Tevin Coleman startete zwar, doch wachselten er und Breida sich bereits beim ersten Drive ab - abschloss, dann führte er die Offense zu zwei weiteren Field Goals. Zwar endete der erste Drive mit einem Turnover on Downs tief in der Chiefs-Hälfte, im Vergleich zur Vorwoche dürfte in San Francisco aber ein tiefes Durchatmen stattgefunden haben.
  • Die Chiefs sind da bereits mehrere Schritte weiter. Patrick Mahomes, seines Zeichens der amtierende MVP, hatte in der bisherigen Preseason überraschend viel gespielt - in Woche 3 kam er dann vergleichsweise wenig zum Einsatz. Das dürfte auch an seinem Auftritt gelegen haben: Mahomes brachte seine ersten acht Pässe alle an, darunter ein perfekter Pass zu Running Back Damien Williams in die Wheel Route, welchen Williams 62 Yards in die Endzone trug. Für Mahomes (8/10, 126 YDS, TD) war der Abend nach einem Touchdown- und einem Field-Goal-Drive beendet.
  • San Franciscos Receiving-Corps bleibt ein offense Fragezeichen. Dante Pettis (3 REC, 36 YDS) und Rookie Deebo Samuel (2 REC, 27 YDS) wirkten vor einigen Wochen wie die Favoriten, doch auch Marquise Goodwin und Richie James erhielten Snaps mit den Startern.
  • Eine wichtige Nachricht von 49ers-Coach Kyle Shanahan gab es noch im Anschluss an die Partie: Shanahan verkündete, dass San Francisco mit drei Quarterbacks in die Saison geht - hinter Garoppolo wären das dann C.J. Beathard und Nick Mullens. Gut vorstellbar, dass Beathard oder Mullens als Trade-Optionen noch eine Rolle spielen.

Los Angeles Chargers (0-3) - Seattle Seahawks (2-1) 15:23 (3:0, 0:16, 0:7, 12:0) BOXSCORE

  • Während einige Teams auf ihre Starter in der Preseason inzwischen komplett verzichten, gaben die Seahawks der ersten Garde gegen eine Chargers-Defense ohne mehrere ihrer Stars zumindest ein paar Snaps, um sich wieder zu akklimatisieren. Die gesamte Starting-Defense eröffnete die Partie, inklusive Wright und Wagner; Jamar Taylor erhielt den Startplatz auf Nickel-Corner. Offensiv war Malik Turner der dritte Starting-Receiver neben Tyler Lockett und Jaron Brown - David Moore und D.K. Metcalf fehlten verletzt. Hier konnte Rookie John Ursua im weiteren Verlauf seine Aktien am meisten nach oben klettern lassen.
  • Beide Seiten des Balls konnten zunächst frühe Erfolge verzeichnen. Die Defense fand schnell gut in die Partie, die Offense brauchte einen wackligen Drive, ehe sie auf Touren kam - dann aber marschierten die Seahawks 84 Yards in die Endzone, Rashaad Penny beendete den Drive aus drei Yards. Ein weitestgehend effizienter Russell Wilson (6/9, 73 YDS; 3 ATT, 31 YDS) und Co. erhielten noch einen weiteren Drive, und auch der endete, nach einem Chargers-Turnover on Downs, in der Endzone.
  • Die Chargers derweil verzichteten abermals auf Starting-Quarterback Philip Rivers, Tyrod Taylor (6/9, 61 YDS; 6 ATT, 34 YDS) fing an. Cardale Jones hatte einen kurzen, aber effizienten Auftritt, ehe Rookie Easton Stick (12/16, 82 YDS, TD; 3 ATT, 14 YDS, TD) sich erneut empfehlen konnte. Die Quarterback-Hackordnung an der Spitze ist klar, mit Rivers als Starter und Taylor als Backup. Sollte L.A. drei Quarterbacks mit in die Saison nehmen, dürfte Stick zunehmend die Nase vorne haben.
  • Sticks Touchdown-Pass im Schlussviertel ging auf Andre Patton, der im Chargers-Receiver-Duell so erneut auf sich aufmerksam machen konnte. Artavis Scott allerdings war noch deutlich auffälliger. Im Backfield war, nach wie vor in Abwesenheit von Melvin Gordon, Austin Ekeler der klare Starter, während Justin Jackson noch in der zweiten Hälfte auf dem Feld stand.
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