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Free Agency Recap: Jags entlassen Bortles - Bridgewater nach Miami?

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Die NFL Free Agency ist in vollem Gange und mit dem Start des Liga-Jahres wurden all die Deals der vergangenen Tage final offiziell. Das hatte Konsequenzen - unter anderem entlassen die Jags Blake Bortles. Außerdem: Baltimore schlägt zurück und die Dolphins wollen Teddy Bridgewater.

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Thomas, Ingram: Ravens schlagen zurück

Die bisherige Story dieser Free Agency aus Ravens-Sicht war der Aderlass. Terrell Suggs? Bei den Cardinals. Eric Weddle? Bei den Rams. C.J. Mosley? Jets. Za'Darius Smith? In Green Bay. Baltimore hatte letztes Jahr eine der zwei, drei besten Defenses der Liga - und hatte über die vergangenen Tage absolute Leistungsträger auf jedem Level dieser Defense verloren.

Im Gegenzug gelang den Ravens der größte Deal am Mittwoch. Ex-Seahawks-Safety Earl Thomas kommt nach Baltimore und ist ein deutliches Upgrade gegenüber Weddle. Die Ravens-Defense basiert auf Disguise-Looks, Flexibilität und darauf, die Offense zu verwirren - ein Safety mit Thomas' Reichweite und Erfahrung ist dafür von unschätzbarem Wert. Er ist noch immer der beste Free Safety der NFL.

Darüber hinaus adressierte Baltimore auch die Baustelle in seinem Backfield. Entgegen anderslautender Berichte vom Vortag waren die Ravens wohl nicht ernsthaft im Rennen um Le'Veon Bell mit dabei. Stattdessen einigte man sich mit Ex-Saints-Back Mark Ingram auf einen deutlich günstigeren Deal. In der Zone-Read-Offense mit Lamar Jackson sollte Ingram problemlos ebenfalls glänzen können.

Miami Dolphins wollen Teddy Bridgewater

Dieser Pfad schien eigentlich schon geschlossen zu sein - am Montag kursierte die Meldung, dass Bridgewater einen neuen Vertrag bei den Saints unterschreiben und in New Orleans bleiben wird. Doch nach und nach sickerte durch, dass er noch nichts unterschrieben hat und das sorgte nunmehr für ein Wettbieten zwischen zwei Teams.

Konkret: Die Miami Dolphins haben ganz offensichtlich großes Interesse an Bridgewater. Laut dem NFL Networkwar bereits die erste Offerte der Dolphins lukrativer, Miami bot Bridgewater demnach einen Zweijahresvertrag über zehn Millionen Dollar; die Saints haben einen Einjahresdeal über sieben Millionen auf den Tisch gelegt. Bridgewater, der in Miami geboren und aufgewachsen ist und noch immer dort wohnt, hat sich bereits mit den Verantwortlichen getroffen.

Sollte Miami ihn verpflichten - was bedeutet das für den Umbruch in South Beach? Es wäre einerseits die Chance, eine langfristige Quarterback-Lösung zu finden. Diese Chance allerdings geht einher mit dem Risiko, dass Bridgewater zwar nicht die Antwort ist, man aber "zu viele" Spiele gewinnt und so die Chance auf den Wunsch-Quarterback im 2020er Draft verpasst.

49ers: Trade und neuer Deal für Dee Ford

Die San Francisco 49ers haben ihre größte Baustelle - den Edge-Rush - schon vor dem Draft adressiert: Die Niners verständigten sich mit den Kansas City Chiefs auf einen Trade von Dee Ford, der für einen 2020er Zweitrunden-Pick in die Bay kommt. Kansas City hatte sich zuvor schon von Justin Houston getrennt und muss somit seinen Edge-Rush komplett neu aufstellen.

Die Niners derweil schaffen sich so auch die Freiheit, den Nummer-2-Pick im kommenden Draft womöglich zu traden, sollte ein Team für einen Quarterback hochkommen wollen. Allerdings ist der Trade nur die halbe Geschichte, denn Ford wird in San Francisco nicht unter dem Franchise Tag spielen: Die Niners verständigten sich mit dem 27-Jährigen, der aus seiner mit Abstand besten NFL-Saison kommt, auf einen Fünfjahresvertrag über 87,5 Millionen Dollar.

Außerdem einigte sich San Francisco mit Running Back Tevin Coleman auf einen Zweijahresvertrag, der bis zu zehn Millionen Dollar wert sein soll. Coleman hat bereits in Atlanta unter Kyle Shanahan gespielt und passt perfekt in dessen Outside-Zone-Scheme. Auch der Preis ist grundsätzlich in Ordnung.

Allerdings haben die Niners mit Coleman, Jerick McKinnon und Matt Breida ein Überangebot im Backfield - umso mehr, da kein Team den Fullback so intensiv nutzt wie 49ers Kyle Juszczyk. Gibt es hier womöglich noch einen Trade? Oder plant Shanahan, all diese verschiedenen Waffen gemeinsam mit Tight End George Kittle als Matchup-Probleme einzusetzen?

Raiders rüsten weiter auf

Rebuild? Welcher Rebuild? Wenn man die Oakland Raiders über die letzten Wochen betrachtet, bekommt man eher den Eindruck, dass hier ein Team zeitnah angreifen will.

Der Trade für Antonio Brown, die Verpflichtungen von Trent Brown und Lamarcus Joyner - und am Mittwoch legten die Raiders nochmals nach: Ex-Chargers-Wideout Tyrell Williams unterschreibt für 44 Millionen Dollar und wird der zweite Starting-Outside-Receiver gegenüber von Antonio Brown sein. Falls Jordy Nelson bleibt, könnte Nelson damit im Slot starten, wo er inzwischen ohnehin deutlich effizienter ist.

NFL Free Agency: Wer wechselt wohin?

Einige kleinere Deals und Entscheidungen vom Mittwoch im Überblick:

  • Jaguars entlassen Blake Bortles: Dieser Schritt hatte sich angekündigt. Sobald die Verpflichtung von Nick Foles offiziell feststand, trennten sich die Jags von Bortles. Und dabei schluckt Jacksonville den Dead Cap Hit sofort - 16,5 Millionen Dollar an Dead Cap bleiben in den Büchern. Bortles dürfte als Backup-Lösung einen Markt haben.
  • Chiefs entlassen Eric Berry: Seit Jahren schlägt sich Berry mit Verletzungen herum, und einiges deutet darauf hin, dass die Chiefs der Meinung sind, dass Berry von seiner Achillessehnenverletzung nicht mehr vernünftig zurückkehren wird. KC akzeptiert einen ordentlichen Dead Cap Hit, Berry ist jetzt Free Agent. Die Cleveland Browns sollen Interesse haben.
  • Colts halten Pierre Desir: Die Indianapolis Colts gingen mit mehr Cap Space als irgendein anderes Team in die Woche, große Deals aber gab es bislang nicht; einzig der unerwartet teure Einjahresvertrag für Devin Funchess sticht heraus. Umso sinnvoller war der Move zum Start des neuen Liga-Jahres: Indianapolis hat sich mit Pierre Desir auf einen Dreijahresvertrag geeinigt, der Cornerback hatte letztes Jahr eine Breakout-Saison und mauserte sich zum Nummer-1-Corner der Colts.
  • Tyrod Taylor geht zu den Chargers: Eine Verpflichtung, die man nicht unbedingt auf dem Zettel hatte: Die Chargers finden ihren neuen Backup-Quarterback in Tyrod Taylor, und haben damit eine absolute Top-Lösung für den Notfall parat - allerdings auch stilistisch einen Quarterback, der kaum weiter von Philip Rivers entfernt sein könnte.
  • Adrian Peterson bleibt in Washington: Die Nachricht kam etwas überraschend, auch wenn bekannt war, dass Washington Peterson gerne halten würde. Über die nächsten beiden Jahre zahlen die Redskins dem 33-Jährigen bis zu acht Millionen Dollar - und das obwohl Derrius Guice nach seiner Verletzung zurückkommt und für deutlich weniger Geld das Backfield übernehmen könnte.

NFL Free Agency Start: Die größten Deals am Mittwoch:

Name, Position, Ex-TeamNeues TeamVertrag
Earl Thomas, FS, Seattle SeahawksBaltimore Ravens4 Jahre, 55 Mio. Dollar, 32 Mio. garantiert
Mark Ingram, RB, New Orleans SaintsBaltimore Ravens3 Jahre, 15 Mio. Dollar
Dee Ford, Edge, Kansas City ChiefsSan Francisco 49ers (Trade)5 Jahre, 87,5 Mio. Dollar
A.J. Cann, OG, Jacksonville JaguarsJacksonville Jaguars3 Jahre, 15 Mio. Dollar
Tyrod Taylor, QB, Cleveland BrownsLos Angeles Chargers
Pierre Desir, CB, Indianapolis ColtsIndianapolis Colts3 Jahre, 25 Mio. Dollar, 12 Mio. garantiert
Deone Bucannon, LB/S, Arizona CardinalsTampa Bay Buccaneers1 Jahr, 2,5 Mio. Dollar, 1,45 Mio. garantiert
Adrian Peterson, RB, Washington RedskinsWashington Redskins2 Jahre, 8 Mio. Dollar
Daryl Williams, RT, Carolina PanthersCarolina Panthers1 Jahr, 6 Mio. Dollar
Tyrell Williams, WR, Los Angeles ChargersOakland Raiders4 Jahre, 44 Mio. Dollar, 22 Mio. garantiert
Tevin Coleman, RB, Atlanta FalconsSan Francisco 49ers2 Jahre, 10 Mio. Dollar
Jimmie Ward, DB, San Francisco 49ersSan Francisco 49ers1 Jahr, 5 Mio. Dollar
Marcedes Lewis, TE, Green Bay PackersGreen Bay Packers1 Jahr
Andre Roberts, KR/PR, New York JetsBuffalo BillsTBA
Phillip Dorsett, WR, New England PatriotsNew England Patriots1 Jahr

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