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Free Agency Recap: Teddy Bridgewater bleibt in New Orleans

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Tag 4 des Free Agency Fensters, und die Quarterback-Dominos fallen weiter - Teddy Bridgewater bleibt am Ende doch in New Orleans, während die Giants überraschend teuer einkaufen. Außerdem: Die Patriots bekommen nur ihre zweite Wahl, die Bears holen einen Ex-Packer und Carolina gesteht sich einen teuren Fehler ein.

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New Orleans Saints halten Teddy Bridgewater

Der vierte Tag des Free Agency Fensters - die offizielle Verhandlungsphase mit eingerechnet - stand zunächst ganz im Zeichen von Teddy Bridgewater. Nachdem eigentlich schon klar schien, dass die Saints ihn halten wollen, wurde die Situation plötzlich immer offener; die Dolphins ließen nicht locker.

Miami legte eine bessere Offerte als die der Saints auf den Tisch und hätte Bridgewater einen sofortigen Startplatz geben können - in New Orleans müsste er nochmals auf der Bank sitzen und könnte aller Voraussicht nach auch 2019 wieder kein Tape produzieren.

Die Dolphins-Verantwortlichen trafen sich dann am späten Mittwochabend auch mit Bridgewater, zunächst aber kam kein Deal zustande. Somit hieß es abwarten - und am späten Abend traf er schließlich eine Entscheidung. Bridgewater bleibt in New Orleans und unterschreibt für ein Jahr und 7,25 Millionen Dollar, sowie die Aussicht, Drew Brees womöglich nach der kommenden Saison beerben zu können.

New York Giants verpflichten Golden Tate

An einem vergleichsweise ruhigen vierten Free Agency Tag war das nicht nur der größte Deal - es ist auch das größte Fragezeichen. Unmittelbar nachdem sich die Giants von Odell Beckham getrennt und so den vermeintlichen Rebuild ausgerufen haben, angelte sich New York den größten Wide Receiver auf dem Free Agent Markt.

Und das nicht irgendwie: Tate unterschreibt für vier Jahre, 37,5 Millionen Dollar und 23 Millionen garantiert. Nach wie vor ist er ein sehr guter Slot-Receiver, einer der ligaweit Besten auf dieser Position.

Doch wird Tate beim Start der kommenden Saison 31 Jahre alt sein, die Giants haben mit Sterling Shepard bereits einen guten Slot-Receiver und der teure Deal wird die Compensatory-Formel der G-Men empfindlich belasten - während es Division-Rivale Philadelphia einen Viertrunden-Pick beschert.

Die Tate-Verpflichtung legt nahe, dass man sich doch nicht wirklich dem Rebuild verschrieben hat und auch 2019 wieder angreifen will, und das passt wieder nicht in das Vorgehen der vergangenen Wochen. Der Eindruck bleibt, dass in New York ein klarer Plan noch gefunden werden muss.

Ohne Zweifel sinnvoll dagegen ist der Einjahresvertrag für Pass-Rusher Markus Golden, der mit Defensive Coordinator James Bettcher wiedervereint wird.

New Orleans Saints All-In für 2019

Die Saints gehen 2019 nochmals All-In, es könnte die letzte Saison von Drew Brees sein. Diesen Ansatz untermauerten sie am Donnerstag mit einer erneuten Vertragsumstrukturierung: Brees stimmte einer Anpassung zu, welche New Orleans 10,8 Millionen Dollar an zusätzlichem Cap Space für dieses Jahr beschert - gleichzeitig allerdings die Dead-Cap-Summe auf Brees' Vertrag für 2020 auf nunmehr 21,3 Millionen Dollar hoch schraubt.

New Orleans hatte den Vertrag mit Brees von vorneherein so strukturiert, dass er aus Salary Cap Gründen ein zusätzliches Jahr erhält, in dem der Quarterback allerdings gar nicht mehr unter Vertrag steht; der Cap aber wird dennoch belastet. Jetzt ist klar, dass diese Dead Cap Summe bei über 21 Millionen Dollar liegen wird, eine enorme Hypothek und ein Fingerzeig auf den Rebuild, der im Big Easy schon bald bevorsteht.

Umgekehrt gibt es den Saints jetzt mehr Spielraum. Man könnte etwa ins Rennen um Ndamukong Suh einsteigen, oder sich nochmal nach Wide Receivern umschauen. Ein erster Move neben Bridgewater steht bereits fest: Die Saints einigten sich am Donnerstagabend mit Ex-Patriots-DT Malcom Brown auf einen Dreijahresvertrag über 15 Millionen Dollar.

Brown war einer der besten Interior-Run-Stopper der letzten Jahre, die Saints hatten in der Interior Line einige Free Agents und Sheldon Rankins kommt hier von einer schweren Verletzung zurück.

Seahawks: Guard-Klarheit, K.J. Wright bleibt

Die Seahawks haben gleich auf drei Positionen für Klarheit gesorgt. Beide Starting-Guards waren als Free Agents in die Woche gestartet, J.R. Sweezy hatte Seattle an die Cardinals verloren. Am Donnerstag einigten sich die Seahawks dann mit D.J. Fluker auf einen neuen Vertrag und verpflichteten außerdem Ex-Cardinals-Guard Mike Iupati. Der hatte zuletzt deutliche Verletzungsprobleme und in Pass-Protection abgebaut, ist im Run-Blocking aber noch immer ein solider Starter.

Außerdem beendete Seattle alle Fragezeichen im Linebacker-Corps. K.J. Wright nämlich wird die Seahawks nicht verlassen, sondern verlängerte am Donnerstag seinen Vertrag um zwei Jahre und bis zu 15,5 Millionen Dollar. Im Vergleich zu einigen anderen Linebacker-Deals der vergangenen Tage fast ein Schnäppchen.

Griffen, Verrett, Seahawks - was war sonst los?

  • Vikings halten Everson Griffen: Die Vikings haben sich mit Everson Griffen auf eine Umstrukturierung geeinigt, um ihn im Team zu halten. Griffens Gehalt über knapp 11 Millionen Dollar wäre andernfalls garantiert gewesen, Gerüchte über eine Entlassung kursierten deshalb. Doch der Pass-Rusher, der letztes Jahr mit mentalen Problemen zu kämpfen hatte, bleibt in Minnesota. Der neue Deal soll sich auf etwa 8 Millionen Dollar belaufen.
  • Ha Ha Clinton-Dix geht nach Chicago: Washington soll ebenfalls ein Angebot abgegeben haben, angeblich lagen Clinton-Dix generell besser dotierte Angebote vor. Dennoch stimmte er einem Einjahresvertrag über 3,5 Millionen Dollar in Chicago zu, um dort mit seinem ehemaligen College-Mitspieler Eddie Jackson in der Bears-Secondary wiedervereint zu werden. Clinton-Dix ist damit der Nachfolger von Adrian Amos, den die Bears in der Free Agency an die Packers verloren haben.
  • Panthers entlassen Matt Kalil: Carolina hat sich einen teuren Fehler eingestanden. Die Panthers trennten sich am Donnerstag von ihrem Left Tackle Matt Kalil und deklarieren ihn als Post-June 1 Cut. Das bedeutet, dass der Dead Cap in diesem Jahr nur 4,9 Millionen Dollar beträgt; gleichzeitig aber steht Kalil damit 2020 immer noch mit 9,8 Millionen Dollar in den Panthers-Büchern.
  • 49ers verpflichten Jason Verrett: Der Deal beläuft sich auf ein Jahr und 3,6 Millionen Dollar. Verrett hatte 2014 und 2015 teilweise herausragende Spiele für die Chargers und hat das Potential zu einem Nummer-1-Cover-Corner. Doch Verletzungen sind das große Thema: Hat 2018 infolge eines Achillessehnenrisses überhaupt nicht gespielt und über die letzten drei Jahre zusammengerechnet aufgrund diverser Verletzungen fünf Regular-Season-Spiele absolviert. Die Niners geben ihm einen Low-Risk Prove-It Deal.
  • Patriots mit der kleinen Receiver-Lösung: Rund um die Patriots hielt sich im Laufe des Tages ein Thema: New England bekommt seine Wunsch-Slot-Lösungen nicht. Erst wurde bekannt, dass die Patriots Adam Humphries mit einem besseren Angebot lockten, der aber dennoch in Tennessee unterschrieb. Dann verriet Cole Beasley, dass die Patriots in seiner finalen Auswahl waren, ehe er sich für Buffalo entschied - und Tate unterschrieb bei den Giants. Stattdessen einigten sich die Pats im Endeffekt mit Bruce Ellington und Maurice Harris. Sicher nicht die erste Lösung, auch wenn gerade Harris ein interessanter Spieler und guter Route-Runner ist, und sicher nicht das letzte Wort im Wide Receiver Corps des Champions.
  • Chiefs holen Alex Okafor: Kansas City hatte sich bekanntermaßen von Justin Houston und Dee Ford getrennt und muss seinen Pass-Rush neu aufbauen. Ein erster Baustein dafür ist Alex Okafor, der für drei Jahre und bis zu 24 Millionen Dollar unterschreibt - Betonung allerdings auf "erster Baustein". Okafor ist ein guter Pass-Rusher, aber keine Nummer 1. Man kann davon ausgehen, dass Kansas City hier noch via Trade oder im Draft aktiv wird.
  • Raiders entlassen Jordy Nelson: Das Gastspiel von Jordy Nelson in Oakland dauerte letztlich nur ein Jahr. Die Raiders entließen den Wide Receiver, dem sie Ende Dezember noch aus Cap-Gründen einen vorgezogenen Bonus über 3,6 Millionen Dollar gezahlt hatten, am Donnerstag. Oakland hatte zuvor mit Antonio Brown und Tyrell Williams sein Wide Receiver Corps kräftig aufgerüstet. Auch Backup-Quarterback A.J. McCarron wurde entlassen.
  • Cardinals verpflichten Kevin White: Die Arizona Cardinals brauchen noch immer dringend Outside-Receiver, und versuchen dafür, eine Karriere wieder zu beleben: Die Cards verpflichten Ex-Bears-Receiver Kevin White, der sich zuvor mit dem Team getroffen hatte. Der einstige Erstrunden-Pick war in Chicago ein kompletter Draft-Bust, jetzt bekommt er in Arizona in der Offense von Kliff Kingsbury eine zweite Chance.
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