NFL

NFL Week 13 Roundup: Pats stellen Vikings kalt - Packers-Debakel mit Folgen

Von SPOX
Auf SPOX könnt ihr LIVE über alle Week-13-Spiele diskutieren!
© getty
Cookie-Einstellungen

Green Bay Packers (4-7-1) - Arizona Cardinals (3-9)

Ergebnis: 17:20 (0:0, 10:7, 0:10, 7:3) BOXSCORE

  • Der größte Schocker der Woche ereignete sich in Lambeau - wo die Packers bislang ungeschlagen waren und nach vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen gegen die zuletzt desolaten Cardinals nochmals einen letzten Playoff-Push starten wollten. Stattdessen dürfen diese Träume jetzt endgültig zu den Akten gelegt werden, und wenige Stunden nach Spielende verkündete Green Bay die Entlassung von Head Coach Mike McCarthy.
  • Denn einmal mehr war es eine desolate Vorstellung der Packers-Offense. Die angeschlagene Offensive Line, die im Laufe der Partie noch Bryan Bulaga und Byron Bell verlor, konnte im Run Game viel zu selten Räume öffnen; doch auch Rodgers (31/50, 233 YDS, TD) und das Passing Game wirkten über weite Strecken der Partie komplett verloren.
  • Rodgers hatte mehrfach INT-Glück, Green Bay zeigte keinerlei Basis, keine Struktur in der Offense und der einzige Quarterback, der dieses Jahr mit mindestens 30 Completions für weniger Yards warf, ist Nathan Peterman. Und auch das Play-Calling leistete wieder einmal seinen Beitrag: Green Bay präsentierte sich wieder einmal in den falschen Momenten mitunter extrem vorsichtig, manche Plays sahen fast unvollständig aus.
  • Der beste Drive der ersten Hälfte gelang den Cardinals über 11 Plays und 75 Yards, abgeschlossen von Chase Edmonds aus sechs Yards - Green Bays Touchdown im ersten Durchgang kam nur nach einem langen Punt-Return und dann bei 4th Down zustande. Rodgers hatte im ganzen Spiel nur drei Pässe über mindestens zehn Yards Downfield, zwei davon kamen aus Scrambles heraus.
  • Stattdessen war es Arizona, das mit explosiven Plays die Partie. Josh Rosen (11/26, 149 YDS) stand zwar einmal mehr häufig unter Druck und hatte spät im Spiel bei einem desolaten Wurf riesiges Interception-Glück, die Packers hätten mit dem Turnover mutmaßlich die Partie beendet. Stattdessen gelang Fitzgerald ein spektakulärer langer Third-Down-Catch, Edmonds konnte seine beste NFL-Partie auflegen und die Cardinals marschierten zum Field Goal - als Green Bay im Gegenzug das gleiche versuchte, verschoss Crosby aus 49 Yards in der Schlusssekunde den möglichen Ausgleich.

New York Giants (4-8) - Chicago Bears (8-4)

Ergebnis: 30:27 OT (7:7, 3:7, 14:0, 3:13, 3:0) BOXSCORE

  • Was für eine völlig verrückte Schlussphase in New York! Die Giants waren bereits mit 10 Punkten vorne und Chicago klammerte sich an den letzten Strohhalm - und der erwies sich als ziemlich kräftig. Zunächst gelang den Bears das Field Goal, dann schnappten sich die Gäste 1:12 vor dem Ende den Onside Kick! Die G-Men erzwangen wenig später Fourth Down, Cohen schnappte sich nach sehenswerter Route den Pass und mit dem letzten Play der Partie packten die Bears kurz vor der Endzone ein Trick-Play aus, das an das "Philly Special" erinnerte; an dessen Ende Tarik Cohen den Touchdown-Pass warf!
  • Damit ging es in die Overtime, und die Giants schienen erneut den Sieg bereits in der Reichweite zu haben - doch bei Third Down konnte Sterling Shepard den möglichen (und fangbaren) Game-Winner nicht kontrollieren. So ging New York nur via Field Goal in Führung, es folgte ein irrer finaler Drive: in 8 Plays und über 3:08 Minuten überbrückte Chicago lediglich 15 Yards, weil die Bears drei (!) Mal fumbelten und den Ball jedes Mal zurück holen konnten. Auch gelang Chicago eine Fourth-Down-Conversion, die zweite verteidigten die Giants dann aber. Game Over.
  • Ansonsten? In einem Spiel, in dem Chicago ohne Mitch Trubisky und die Giants mit Eli Manning antraten, waren es die kuriosen Touchdowns, die diese Partie prägten: Bears-Backup Chase Daniel (26/39, 285 YDS, TD, 2 INT) eröffnete das Spiel mit einem Pick Six zu Linebacker Alec Ogletree, Chicago konterte etwas später mit einem Fourth-Down-TD-Run von Defensive Tackle Akiem Hicks! Hicks ist damit der erste Spieler seit 1982 (seitdem werden Sacks als offizielle Stat geführt), der einen Sack und einen Rushing-Touchdown im gleichen Spiel hat.
  • Und in der zweiten Hälfte ging es gerade so weiter: Bei einem Trick Play erhielt Odell Beckham den Ball im Backfield - und feuerte einen 49-Yard-Touchdown-Pass auf den komplett offenen Russell Shepard! Diese Tricks waren allerdings auch notwendig, denn beide Offenses hatten ansonsten lange nicht allzu viel zu bieten.
  • Manning (19/35, 170 YDS, TD, INT) hatte weitere extrem ungenaue Pässe inklusive einer horrenden Interception in die Arme des Verteidigers, Daniel und das Passing Game aufseiten der Bears funktionierten zu lange ebenfalls überhaupt nicht. Am Ende hatten die Giants bei Mannings Pässen den gleichen Yards-pro-Attempt-Schnitt wie im Run Game (4,8).

Atlanta Falcons (4-8) - Baltimore Ravens (7-5)

Ergebnis: 16:26 (3:7, 7:3, 0:7, 6:10) BOXSCORE

  • Schon während den Niederlagen der vergangenen Wochen musste man sich fragen: wo ist Atlantas Offense hin verschwunden? Dass eine schnelle Reparatur gegen eine gute Ravens-Defense nicht unbedingt zu erwarten war, dürfte niemanden überraschen - dass es so eine einseitige Angelegenheit auf dieser Seite des Balls werden würde, allerdings auch nicht.
  • So konnte Ryan (16/26, 131 YDS, TD) die Offense nur sehr vereinzelt durch die Luft bewegen, das Run Game war zum wiederholten Male quasi nicht existent. Die Ravens konnten Ryan auch häufiger unter Druck setzen und so genau die Art Spiel spielen, die sie wollen: ein Low-Scoring-Game, das mit dem eigenen Run Game kontrolliert wird.
  • Lamar Jackson (12/21, 125 YDS; 17 ATT, 75 YDS, TD), der erneut anstelle des verletzten Joe Flacco startete, stand im Run Game einmal mehr im Fokus, nie deutlicher als bei seinem Option-TD-Run aus 13 Yards im ersten Viertel. Baltimore knackte, vor vielen leeren Rängen in Atlanta, erneut als Team die 200-Rushing-Yard-Marke; und das obwohl Jackson nach einem Treffer gegen den Kopf für mehrere Minuten raus musste und Robert Griffin III. (2/4, 21 DS) übernahm.
  • Die Ravens zeigten immer wieder das, was man in den vergangenen Wochen ebenfalls gesehen hat. Viel Motion, viele Fakes, viele Plays im Run Game, die aufeinander aufbauen. Einer der beiden Falcons-Touchdowns kam über einen 74-Yard-Fumble-Return durch Vic Beasley, doch Baltimores Run Game brachte die Ravens zumindest immer wieder in Field-Goal-Position. Justin Tucker verwandelte alle vier Versuche und brachte die Gäste so in Führung, die Ravens-Defense beendete die Partie mit einem Strip-Sack-Touchdown nach einem Blitz kurz vor dem Ende.

Tampa Bay Buccaneers (5-7) - Carolina Panthers (6-6)

Ergebnis: 24:17 (10:7, 7:0, 7:10, 0:0) BOXSCORE

  • Nach drei Pleiten in Serie war das einstige Polster im Playoff-Rennen für Carolina aufgebraucht, ein Ausrutscher beim Division-Rivalen tabu - und man musste eigentlich davon ausgehen, dass die schwache Bucs-Defense gerade Carolinas Run Game wenig entgegensetzen sollte. Doch die Realität sah dann ganz anders aus.
  • Zwar hatte Carolina früh einen Big-Play-Run von Christian McCaffrey (10 ATT, 106 YDS), die Panthers fanden aber keinen konstanten Rhythmus in ihrem Run Game. Und noch weniger fanden sie den im Passing Game: Cam Newton (28/41, 300 YDS, 2 TD, 4 INT), der bislang eine so effiziente Saison spielt, hatte einige horrende Turnover und brachte Tampa Bay so immer wieder in Scoring-Position - mehrere Newton-Picks nutzte Tampa im Gegenzug direkt zu punkten.
  • Dabei war mitnichten alles gut, was Jameis Winston (20/30, 249 YDS, 2 TD) und die Bucs-Offense produzierten. Peyton Barber (16 ATT, 45 YDS) hatte einen weiteren Bucs-Red-Zone-Turnover und Winston hätte einen Pick in die Endzone der Panthers haben müssen. Doch war es dieses Mal Carolina, das sich mit Turnovern selbst ein zu großes Loch schaufelte und dann nicht mehr raus kam.
  • Dabei half es wenig, dass Greg Olsen früh im Spiel verletzt raus musste - und anschließend vermeldete, dass die Saison für ihn wohl gelaufen ist. Tampas Defense hatte ihre wohl beste Partie für dieses Jahr und Winston in der Summe ein drittes solides Spiel in Serie. Mit seinem zweiten Touchdown-Pass ist er jetzt auch der alleinige Franchise-Rekordhalter in dieser Kategorie, vor Josh Freeman, dem 80 TD-Pässe für Tampa gelangen.

Detroit Lions (4-8) - Los Angeles Rams (11-1)

Ergebnis: 16:30 (0:3, 3:10, 10:3, 3:14) BOXSCORE

  • Die Los Angeles Rams sind das erste Team, das sein Playoff-Ticket in der Tasche hat! Mit dem Sieg über die Rams verteidigt L.A. seinen NFC-West-Division-Titel und steht nun ganz alleine auf dem Top-Seed der NFC. Allerdings kam der Sieg gegen ein angeschlagenes, taumelndes Lions-Team, das ohne Marvin Jones und Kerryon Johnson antreten musste, deutlich schwerer, als erwartet.
  • So hatte Goff (17/33, 207 YDS, TD, INT) sein vermutlich schwächstes Saisonspiel und mehrfach INT-Glück sowie einen verlorenen Fumble, die Rams fanden im Passing Game kaum einmal einen Rhythmus und hatten selbst in der Offensive Line mehr Probleme, als vermutet.
  • Goffs Pick kam bei einem tiefen Pass-Versuch, der von Quandre Diggs abgefangen wurde; immerhin ein Rams-Offense-Spieler konnte allerdings einen Rekord aufstellen. Brandin Cooks (4 REC, 62 YDS) ist der erste Wide Receiver aller Zeiten, der drei 1.000-Yard-Spielzeiten nacheinander für drei verschiedene Teams aufstellen konnte.
  • Letztlich konnten sich die Rams auf Todd Gurley (23 ATT, 132 YDS, 2 TD; 4 REC, 33 YDS) und das Run Game verlassen, genau wie auf ihre Defense, die Aqib Talib zurück erhielt: Aaron Donald gelang spät im Schlusssviertel ein Strip-Sack, zuvor schon hatte Stafford einen Pick geworfen. Dabei hatten die Lions einiges versucht; inklusive eines (erfolglosen) Onside Kicks. Am Ende konnte Detroit Gurley in der entscheidenden Phase des Spiels jedoch nicht stoppen.