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NFL: Coin Toss Week 3 Preview: Tampa Bay Buccaneers - Pittsburgh Steelers

Die Tampa Bay Buccaneers empfangen zum Week-3-Abschluss die Pittsburgh Steelers.
© getty

Woche 3 endet mit einem Kracher: Die Tampa Bay Buccaneers (2-0), das Überraschungsteam der ersten beiden Wochen, empfangen die Pittsburgh Steelers (0-1-1) - die bereits leicht mit dem Rücken zur Wand stehen. Können die Bucs ihren perfekten Saisonstart ausbauen? Im Coin Toss wird diskutiert, zu sehen gibt es die Partie ab 2.15 Uhr live auf DAZN!

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Preview Tampa Bay Buccaneers (2-0) - Pittsburgh Steelers (0-1-1) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User Moo_NFL: Nach vier Jahren ist es mal wieder so weit, die Buccaneers spielen gegen Pittsburgh. Die Vorzeichen sind wie erwartet: Ein unbesiegtes Team gegen ein Team, das einen Fehlstart verhindern will - die Rollen sind jedoch vertauscht. Die Steelers vergaßen es zuletzt, eine kompetitive Defense auf das Feld zu schicken und bei den Bucs sorgt "Fitzmagic" dafür, dass die Vorfreude tatsächlich wegen des Spiels, und nicht etwa der endenden Sperre von Jameis Winston herrscht.

Die Antwort drauf, wie die Bucs dieses Spiel gewinnen können, ist somit schnell gegeben: So weiterspielen. Die bisherige Leistung der Offense aus Tampa beschreibt man gut durch folgende Gegebenheit: Nach zwei Wochen hat man mit Fitzpatrick (QB), Marpet (O-Line), Jackson (WR) und OJ Howard (TE) jeweils den laut Pro Football Focus bestbewerteten Spieler auf allen wichtigen Positionen der Offense.

Dazu rangieren Mike Evans (3. Platz WR) und Chris Godwin (11. Platz WR) auch dort, wo man es vor der Saison von ihnen erhofft hat. Die Dominanz erkennt man auch in der Statistik ANY+/RR, in der die bisherige Top 10 aus drei Spielern der Bucs besteht.

Ein Großteil des Lobes gebührt Todd Monken, der zum ersten Mal Spielzüge in der NFL ansagt und dabei die schematischen Schwächen des Gegners attackiert und die eigenen Stärken einbringt. Die Big Plays prägen sich ein, aber es ist vor allem die Konstanz, die überzeugt: 54 Prozent aller Dropbacks ergaben bis jetzt ein neues First Down, ein absurder Wert.

Bucs-Defense: Mismatch gegen die Steelers

Das Duell gegen die Steelers Defense scheint somit ein Mismatch zu sein. In 1-gegen-1 Matchups sollte das Receiving Corps sowohl gegen die Secondary (die Rückkehr von Joe Haden sollte den Steelers jedoch helfen) als auch mit O.J. Howard gegen die Linebacker überlegen sein und Monken hat bewiesen, dass er dies ausnutzen kann.

Dabei gibt es jedoch auch Probleme: Das extrem hohe Level der Bucs-Offense wird regressieren, das gegen KC niedrige Level der Steelers-Defense ebenfalls. Während die ersten drei Drives der Chiefs quasi völlig ohne Gegenwehr erfolgten, ließ man die Chiefs im weiteren Verlauf des Spiels wenigstens für ihr Geld arbeiten.

Dazu kommt, dass auf der anderen Seite des Balles ebenso ein Mismatch herrscht, mit viel weniger als 30 Punkten werden die Bucs dieses Spiel schwer gewinnen können. Hoffnung gibt, dass Brent Grimes in die wackelige Secondary zurückkehrt und McCoy und Curry die rechte Seite der O-Line der Steelers attackieren könnten, in der DeCastro wohl ausfällt und Gilbert (ebenfalls doubtful) sich gegen die Chiefs nicht sattelfest gegen den Bull-Rush erwies.

Dünn besetzt sind die Bucs plötzlich in der Interior D-Line, da Beau Allen ausfällt und Vita Vea nach seinem siebenwöchigen Lachkrampf zwar wieder trainiert hat, aber dennoch nicht eingesetzt werden kann. Insgesamt ruht die Hoffnung daher definitiv wieder auf der von Magie eingehauchten Offense.

Adrian Franke (SPOX): Die große Frage rund um die Bucs am Ende des Tages ist ja: Wann endet der Ryan-Fitzpatrick-Höhenflug? Wir beide sind uns glaube ich einig, dass Fitzpatricks ganze Karriere von diesen Achterbahnfahrten geprägt war, und wir aktuell eben ein - zugegeben besonders hohes - Hoch bei dieser Fahrt erleben.

Fitz hat dabei eine so kaum konstant mögliche Kombination aus erfolgreichem Downfield-Passing-Game mit wenigen Turnover-Risiko-Plays, dabei profitiert er natürlich von den tollen Play-Designs und dem Play-Calling in Tampa. Gegen die Eagles war er, wie schon zuvor gegen die Saints, wieder stark gegen den Blitz und gegen Pressure, er ist in seinen Reads entschlossen und der vertikale Ansatz kommt ihm entgegen - wie also stoppt Pittsburgh diese Offense?

Ein ganz zentraler Faktor wird Joe Haden sein. Die Steelers spielen eine Zone-Coverage, die sich während des Plays häufig in eine Man Coverage umwandelt und gegen Kansas City haben wir gesehen, dass Pittsburgh ohne Haden dafür nicht ansatzweise die individuelle Klasse hat. Dazu waren die Zone-Konzepte zu durchsichtig, so dass Patrick Mahomes immer wieder die Lücken zwischen den Zonen fand.

Aktuell deutet alles darauf hin, dass Haden spielen kann und das gibt den Steelers womöglich auch wieder mehr Mut für Coverage-Vielfalt. Es muss ein Ziel sein, Fitzpatrick eben nicht diese klaren Reads zu geben, die er in den ersten beiden Wochen zu häufig hatte. Er hat bereits wieder die Tendenz gezeigt, in Sacks und Pressures zu laufen und auf sein Run Game kann sich Tampa Bay nicht stützen; Peyton Barber steht bei 2,6 Yards pro Run und hat bei 35 Runs ganze zwei First Downs erlaufen.

Die Steelers-Offense: Tampa Bay hat ein Problem

Wenn ich aber für einen Weg argumentiere, wie Pittsburgh das Spiel am ehesten gewinnt, dann blicke ich ebenfalls auf das Matchup gegen Tampa Bays Defense. Die Bucs haben auch dieses Jahr wieder Probleme damit, gegnerische Quarterbacks unter Druck zu setzen; aktuell haben sie sechs Spieler mit mindestens 35 Pass-Rush-Snaps, diese sechs Spieler haben zusammen genommen 31 QB-Pressures auf dem Konto.

Wenn es den Bucs nicht gelingt, Roethlisberger unter Druck zu setzen, dann haben sie ein Problem. Gegen die Chiefs brachte er ohne Pressures über 68 Prozent seiner Pässe für 358 Yards und 7,6 Yars pro Pass an, und Tampa Bays Secondary ist nicht bedeutend besser als die von Kansas City. Zumindest der Ausfall von Guard David De Castro sollte die Aufgabe für Tampa etwas einfacher machen.

Gleichzeitig aber gibt es in der Bucs-Secondary keine Antworten auf JuJu Smith-Schuster, der insbesondere im Underneath-Passing-Game bislang eine herausragende Saison spielt, in Kombination natürlich mit Antonio Brown Outside. Gelingt es Pittsburgh, Smith-Schuster gegen die Zone Coverage der Bucs in Matchups gegen die Linebacker zu bekommen, dann kann er das Spiel maßgeblich prägen.

Im Run Game erwarte ich keine Wunderdinge von Pittsburgh, hier machen sich Tampas Investitionen in die Defensive Line eher bemerkbar - nur 3,6 Yards lassen die Buccaneers pro Run zu. Die Frage wird aber sein, ob Pittsburgh das Run Game überhaupt braucht, um diese Partie zu gewinnen.

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