NFL

Kirk Cousins und der historische Vertrag: Doch sind die Vikings wirklich besser?

Von Pascal De Marco
Kirk Cousins unterzeichnete bei den Minnesota den in dieser Höhe ersten voll garantierten Vertrag in der Geschichte der NFL.
© getty

Der größte Fisch der Free Agency war letztlich schnell vom Markt: Quarterback Kirk Cousins hat sich den Minnesota Vikings angeschlossen und unterzeichnete dabei einen Vertrag, der die Free-Agency-Verhandlungen revolutionieren könnte. Wie ändert sich dadurch die Situation der Vikings, was passiert jetzt mit der Offense und was bedeutet der Deal für die Quarterbacks, die künftig in die Free Agency treten? SPOX blickt auf die fünf wichtigsten Fragen rund um den Cousins-Deal.

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1. Was passiert mit den auslaufenden Verträgen in Minnesota im nächsten Jahr?

Die Vikings haben sich auf den Quarterback ihrer nächsten drei Spielzeiten festgelegt und dafür tief in die Tasche gegriffen. So tief, dass es in jedem Fall andere zukünftige Planungen beeinträchtigen wird: 84 Millionen Dollar ist der Vertrag wert. Zum ersten Mal in der Ligageschichte ist ein Deal in dieser Höhe voll garantiert.

Wie ist Cousins' Vertrag strukturiert?

JahrBasis GehaltSigning BonusWorkout BonusCap Hit
201822,5 Millionen Dollar1 Millionen Dollar500.000 Dollar24 Millionen Dollar
201927,5 Millionen Dollar1 Millionen Dollar500.000 Dollar29 Millionen Dollar
202029,5 Millionen Dollar1 Millionen Dollar500.000 Dollar31 Millionen Dollar

Diese Zahlen werden von Minnesota geschicktes und vorsichtiges Salary-Cap-Management um Cousins herum verlangen. Schon in der kommenden Saison gehen mit Anthony Barr, Eric Kendricks, Stefon Diggs und Danielle Hunter eine Reihe wichtiger Säulen in das letzte Vertragsjahr, die nicht zuletzt in der erfolgreichen Vorsaison bewiesen haben, dass ihnen gute Verträge zustehen.

Wie also sieht die Situation der Vikings nach dem Cousins-Vertrag aus?

Für die aktuelle Free Agency hat man noch Cap Space in Höhe von 27,3 Millionen Dollar zur Verfügung. So viel, dass man neben den Rücklagen für die neuen Rookie-Verträge tatsächlich noch mit Defensive Tackle Sheldon Richardson einen weiteren Hochkaräter nach Minneapolis locken konnte. Acht Millionen Dollar kassiert Richardson 2018 unter einem Einjahresvertrag.

Betrachtet man den Salary Cap dieser Saison, so nimmt Cousins' Vertrag 13,6 Prozent der Gesamtkapazität ein. Bei einer angenommenen Salary-Cap-Steigerung von rund zehn Millionen Dollar für die nächsten beiden Jahre würde Cousins 2019 15,5 Prozent des Gesamtetats und 2020 schließlich 15,7 Prozent davon einnehmen.

Sicherlich hohe Prozentualen, die im Vergleich zu anderen großen Quarterback-Deals der jüngeren Vergangenheit aber nicht aus der Reihe fallen. Nach dem aktuellen Stand der Dinge ist Cousins Cap Hit 2018 der sechsthöchste unter den QBs ligaweit. Für 2019 rangiert er nach dem Stand der Dinge auf Platz 3, 2020 auf Platz 2. Hier aber werden noch mehrere große Deals etwa für Aaron Rodgers oder Matt Ryan Cousins nach unten rutschen lassen.

Die Zahlen, die für Cousins in den nächsten Jahren in den Büchern stehen, sehen also auf den ersten Blick schwerer aus, als dass sie es im Falle der Vikings sind. Man war vor dem Cousins-Deal in einer ausgesprochen guten Cap-Situation und hat sich von allen drei Quarterbacks der Vorsaison getrennt. Dies gewährte weiteren Handlungsspielraum für etwa den Richardson-Deal, aber auch um die in der kommenden Saison anstehenden Verlängerungen anzugehen.