NFL

Thanksgiving-Meltdown! Cowboys gehen unter

Von SPOX
Die Dallas Cowboys empfangen zu Thanksgiving die Los Angeles Chargers
© getty

Die jährlichen Thanksgiving Games eröffneten Week 12 in der NFL: Die Dallas Cowboys (5-6) empfingen die Los Angeles Chargers (5-6) und offenbarten dabei große Probleme - offensiv wie defensiv. Am Ende steht eine deutliche Heimpleite, die noch entschieden höher hätte ausfallen können. Abschließend trafen die Washington Redskins (5-6) noch zum Thanksgiving-Abschluss auf die New York Giants (2-9), in einem von Ausfällen und Punts geprägten Spiel sahen die Fans eine äußerst zähe Angelegenheit - und einen Sieg für die Redskins.

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Ergebnis: 23:30 (0:13, 10:7, 6:7, 7:3) BOXSCORE

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Dallas Cowboys (5-6) - Los Angeles Chargers (5-6)

Ergebnis: 6:28 (0:0, 0:3, 0:13, 6:12) BOXSCORE

  • Strafen, weiterhin einige Probleme in Pass-Protection, extrem konservatives Play-Calling im Passspiel mit zahlreichen kurzen Pässen - die Cowboys-Offense hat aktuell keinerlei Antworten, sobald sie in Down und Distanz zurückfallen. Angesichts der limitierten Play-Designs im Passspiel geschieht das häufig und so wirkt die Offense extrem zahnlos. Prescott (20/27, 179 YDS, 2 INT) stand zur Halbzeitpause bei 46 Passing-Yards - und das bei neun Completions bei zehn Pässen! In der ersten Hälfte versuchte Prescott keinen Pass, der mehr als acht Yards Downfield flog. Sein Pick Six im Schlussviertel war ein zu später und zu ungenauer Wurf, die zweite Interception kurz danach deutlich in Coverage.
  • Dallas, das Left Tackle Tyron Smith zurück begrüßte, hatte im Run Game früh sogar einige kreative Momente, mit WR-Reverse-Runs, End-Arounds und dergleichen. Auch hier aber fehlte die Konstanz. Es wirkt, als fehle Dallas neben kreativen Downfield-Route-Kombinationen um Receiver frei zu bekommen auch ein explosiver Playmaker im Passspiel. Die kurzen Pässe zu Witten und den Slot-Receivern reichen nicht, Dez Bryant bliebt in seinem 17. Regular Season Spiel in Folge (!) unter 100 Receiving-Yards und sah in der ersten Hälfte nicht ein Target.
  • Defensiv sah man von den Cowboys anfangs den altbekannten "Bend-don't-Break"-Stil. Zwar hatte Dallas vor allem mit einigen Downfield-Konzepten im Passing Game der Chargers seine liebe Mühe, in der Red Zone aber stoppten die Cowboys L.A. mehrfach. Dabei half es, dass Kicker Nick Novak mit einer Rückenverletzung raus musste und die Chargers so gar ein 4th&13 ausspielten, anstatt den Punter ein Field Goal versuchen zu lassen.
  • Das hielt aber nur eine Weile lang an. Touchdown-Drives des glänzend aufgelegten Philip Rivers (27/33, 434 YDS, 3 TD) mit TD-Pässen zu Hunter Henry und Tyrell Williams schaufelten ein zu tiefes Loch für Dallas, deren Offense solchen Situationen aktuell nicht gewachsen ist. Allerdings waren es nicht nur die Downfield-Konzepte, auch verlor Dallas in Coverage mehrfach Eins-gegen-Eins-Duelle. Vor allem der herausragende Keenan Allen (11 REC, 172 YDS, TD) war kaum zu stoppen, immer wieder waren auch Underneath-Routes offen. Die Chargers-Coaches schafften es dabei auch glänzend, Mismatches - etwa Running Backs gegen Linebacker in Coverage oder Allen gegen einen Linebacker - zu erzwingen und zu nutzen. Ein spielerischer Aspekt, der den Cowboys offensiv komplett abging.
  • Der Pass-Rush der Chargers ist und bleibt eine Freude. Ganz besonders schwer zu stoppen sind die Tackle-End-Stunts, die Joey Bosa und Melvin Ingram gemeinsam durchführen, wenn sie auf der gleichen Seite aufgestellt werden. Das war um so gefährlicher, da Cowboys-Guard Zack Martin mit einer Kopfverletzung raus musste.
  • Dallas' Touchdown zu Beginn des Schlussviertels war der erste Touchdown für die Cowboys nach 154 (!) Snaps: Im ersten Viertel in Week 10 gegen Atlanta hatten Cowboys-Fans den letzten Touchdown ihres Teams bejubeln dürfen.

Washington Redskins (5-6) - New York Giants (2-9)

Ergebnis: 20:10 (0:0, 3:3, 7:7, 10:0) BOXSCORE

  • Washington geht personell extrem am Stock. In der Line fehlten neben Left Tackle Trent Williams auch ein Starting-Guard und der Starting-Center, für Chris Thompson, im bisherigen Saisonverlauf der Schlüsselspieler der Redskins-Offense, ist das Jahr verletzungsbedingt seit dem Wochenende beendet. Auch Jordan Reed und Terrelle Pryor waren erneut nicht dabei. Die Liste der Ausfälle aufseiten der Giants war unter anderem mit Eli Apple, Sterling Shepard, B.J. Goodson, Justin Pugh und D.J. Fluker ebenfalls nicht gerade klein.
  • Und die Ausfälle forderten ihren Tribut, ganz besonders mit Blick auf die beiden Offensive Lines. Insgesamt sechs O-Liner mit weniger als zehn NFL-Starts waren in beiden Startformationen auf dem Platz, und das Play-Calling reflektierte das. Sowohl Washington als auch New York waren hier extrem konservativ und vorsichtig, eher darauf bemüht, keinen Fehler zu machen und auf die Field-Position zu spekulieren. Zahlreiche kurze Pässe und Screens, offensichtlich weil beide Coaches ihren Lines nicht voll vertrauten, waren bestimmende Elemente, genau wie Formationen mit vielen Tight Ends, um die Line zu entlasten - was umgekehrt aber auch die Route-Vielfalt einschränkte.
  • In Kombination mit Strafen, Drops, Kommunikationsfehlern zwischen Quarterback und Receiver sowie schlechten Pässen beider QBs entwickelte sich so ein äußerst zähes Spiel. Punts prägten das Bild über weite Strecken der ersten Halbzeit. Probleme bereitete der Giants-Defense am ehesten Jamison Crowder (7 REC, 141 YDS, TD), der mehrfach die Lücken zwischen den Zones fand (auch zum ersten Touchdown des Spiels) oder einem Linebacker aus dem Slot heraus entwischte. Crowder war mit weitem Abstand der beste und auffälligste Offense-Spieler auf dem Platz.
  • Auf der anderen Seite passte es, dass die Giants nur durch einen Pick Six von Janoris Jenkins in die Endzone kamen und zum zwischenzeitlichen 10:10 ausglichen. Während Washington immerhin eine Handvoll Big Plays hatte, war New Yorks Offense komplett harmlos. Unter dem Strich, man muss es so klar sagen, war es ein offensiver Offenbarungseid der G-Men um Eli Manning (13/27, 113 YDS, INT). Josh Doctsons Touchdown dreieinhalb Minuten vor dem Ende bedeutete so die Entscheidung, die Giants hatten offensiv spielerisch keine Chance, das Feld runter zu marschieren. Für Manning war es die 100. NFL-Niederlage
  • Außerdem auffällig waren die einmal mehr riesigen Probleme der Redskins im Run Game in den ersten beiden Vierteln. Zur Halbzeit hatte Washington zwölf Rushing-Yards - davon sieben durch einen Scramble von Kirk Cousins (19/31, 242 YDS, 2 TD, INT). Das änderte sich aber deutlich nach der Halbzeitpause, als Samaje Perine (23 ATT, 100 YDS) zunehmend stärker auftrat.

Das SPOX-NFL-Tippspiel, Week 12:

Florian RegelmannAdrian FrankeMarcus Blumberg

Pascal

De Marco

Vikings @LionsLionsVikingsVikingsVikings
Chargers @CowboysCowboysChargersChargersChargers
Giants @RedskinsRedskinsRedskinsRedskinsRedskins
Titans @ColtsTitansTitansTitansTitans
Bears @EaglesEaglesEaglesEaglesEagles
Panthes @JetsPanthersPanthersPanthersPanthers
Dolphins @PatriotsPatriotsPatriotsPatriotsPatriots
Buccaneers @FalconsFalconsFalconsFalconsFalcons
Browns @BengalsBengalsBengalsBengalsBengals
Bills @ChiefsChiefsChiefsChiefsChiefs
Seahawks @49ersSeahawksSeahawksSeahawksSeahawks
Saints @RamsRamsSaintsRamsSaints
Jaguars @CardinalsJaguarsCardinalsJaguarsJaguars
Broncos @RaidersRaidersBroncosRaidersRaiders
Packers @SteelersSteelersSteelersSteelersSteelers
Texans @RavensRavensRavensRavensRavens
Week 119-511-312-28-6
Insgesamt
105-55

101-59

102-5899-61
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