NFL

Eagles nach Startschwierigkeiten weiter Spitze

Von Pascal De Marco
Ronald Darby hatte ein bemerkenswertes Comeback nach einer Knöchelverletzung
© getty

Die Philadelpiha Eagles 9-1 siegen nach gehörigen Startschwierigkeiten und halten weiterhin die beste Bilanz der gesamten Liga inne. Gegen die Dallas Cowboys 5-5 kann die bärenstarke Offensive-Line erst in der zweiten Halbzeit des 37:9-Sieges überzeugen. Die beiden Quarterbacks hatten nicht ihren besten Abend.

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Die Abstinenzen bei den Cowboys waren das große Thema vor dem Spiel. Die Texaner mussten nämlich neben Ezekiel Elliott unter anderem auf Sean Lee, Tyron Smith und Darren McFadden verzichten. Während Lee in den letzten Wochen überragend spielte, machten sich O-Line-Probleme in der letzten Woche gegen die Falcons eindeutig bemerkbar.

Nach großen Problemen im Opening Drive fand sich die Dallas-Defense allerdings besser zurecht als erwartet. In den sechs darauffolgenden Possessions ließ man bis zur Pause lediglich 30 Yards zu und vereitelte trotz aussichtsreicher Feldpositionen nach Interceptions jedes Third Down der ersten Halbzeit.

Anderes Bild im zweiten Durchgang. Jetzt schaffe es die Eagles-O-Line Lücken aufzureißen und Tackles auf dem Second Level fanden zu spät statt. Hier machte sich die Abwesenheit von Lee klar bemerkbar. Carson Wentz (14/27, 168 YDS, 2TD) und das Eagles-Run-Game profitierten also erst beim Lauf in der zweiten Hälfte.

Dak Prescott (18/31, 154 YDS, 3INT) erlebte einen schwachen Abend und beging ungewohnte Fehler. Die Cowboys-Defense rette den Playcaller in der ersten Halbzeit mehrmals aus der Patsche. Positiv stach Elliott-Ersatz Alfred Morris (17 CAR, 91 YDS) heraus. Er konnte der Offense zumindest ab und an einen kleinen Schub verleihen.

Die wichtigsten Statistiken

Dallas Cowboys (5-5) - Philadelphia Eagles (9-1) 9:37 (6:7, 3:0, 0:16, 0:14) BOXSCORE

  • Vor seiner ersten Interception warf Prescott in 129 Passversuchen keine einzige. Letztmals unterlief ihm ein solcher Fehler in Week 5 gegen die Packers. Zum dritten Mal in seiner Karriere unterlief ihm dann ein weiterer Patzer. Spiele, bei denen Dak mindestens zwei Picks geworfen hat, verloren die Boyz zuvor immer. Drei Interceptions sind Prescott bis zum Sonntagabend noch nie unterlaufen.
  • Carson Wentz hat im sechsten Spiel in Serie mindestens zwei Touchdown-Pässe gespielt. Die aktuell längste Serie der Liga.
  • Die Eagles und Cowboys gingen als das viert- und drittbeste Team im Hinblick auf die Third-Down-Conversion-Rate in das Spiel. Bis allerdings das erste Third Down verwertetet werden konnte dauerte es insgesamt neun Versuche.
  • Zum 14. Mal in Folge erzielten die Eagles mindestens 20 Punkte. Die aktuell längste Serie in der Liga. Darauf folgen die Saints mit neun Spielen mit mindestens Punkten in Serie.
  • Seit 2004 hatten die Cowboys zu Hause nicht mehr mit 28 Punkten zurückgelegen. Damals verlor man ebenfalls gegen die Eagles.
  • Dez Bryant bleibt auch im 16. Spiel in Folge unter der 100-Yard-Receiving-Marke.

Stimmen zum Spiel

Jay Ajayi (Philadelphia Eagles):

"Die erste Halbzeit haben wir verschlafen. Wir wollten die zweite Halbzeit physischer gestalten und im Run Game dominieren. Jeder hat seinen Teil zum Sieg beigetragen und wir haben das Spiel über den Lauf bestimmen können."

Dak Prescott (Dallas Cowboys):

"Wir machen gerade nicht das, was wir tun müssen. Das Laufspiel hat funktioniert, das Passspiel nicht. Wir brauchen eine bessere Balance und müssen einfach konstanter werden."

Der Knackpunkt: Jay Ajayi's 71-Yard-Lauf im dritten Viertel

Mit sechs Punkten Rückstand Mitte des dritten Viertels mussten die Cowboys in der Defensive wieder in die Spur finden, wie sie es im ersten Durchgang geschafft haben. Ajayi fand dank seiner Protektoren aber eine große Lücke und trug den Ball bis tief in die Cowboys-Hälfte über 71 Yards. Von der 15-Yard-Linie kam Philly dann schnell zum Touchdown und konnte damit wohl auch den Willen der Boyz-Defense brechen.

Das entscheidende Duell: Cowboys' Pass Rush gegen Eagles O-Line

Ohne Lee schien die Aufgabe für die Cowboys, noch mehr Druck auf Wentz aufzubauen eine ganz entscheidende. Was beim Opening Drive ganz und gar nicht gut aussah, schien dann im weiteren Verlauf sehr gut zu funktionieren. Anfangs der zweiten Halbzeit übernahm die Eagles-O-Line dann aber die Kontrolle. Löcher für die vier Eagles-Backs wurden größer und Philly kontrollierte das Spiel auf dem Boden ab hier.

Der Star des Spiels: Jay Ajayi

In seinem zweiten Spiel für die Eagles schafft es Ajayi endgültig, ein dickes Ausrufezeichen zu setzen. Der Running Back wurde als Starter des vierköpfigen Back-Corps eingesetzt und wusste schon beim Opening Drive zu überzeugen. Im zweiten Durchgang war er dann wie die gesamte Eagles-Offense komplett auf Betriebstemperatur und krönte seine Leistung mit einem Riesen-Lauf.

Der Flop des Spiels: Dak Prescott

Fehler waren im Spiel von Prescott bislang über die gesamte Karriere Mangelware. Gegen die Eagles versuchte er mangels Optionen etwas zu viel. So hielt er teilweise zu lange an, bevor er den Ball warf. Das direkte Duell gegen Wentz ging eindeutig an den Mann aus North Dakota State.

Die Taktik-Tafel

  • Lange wurde im Vorfeld über das Duell des Spiels geredet. Wentz gegen Prescott. Zwei Quarterbacks, die keineswegs wie Playcaller im zweiten Jahr aussahen. Aufgrund der Wichtigkeit der Partie unterliefen beiden wohl doch Fehler der mangelnden Erfahrung. Prescott versuchte den Ball das Feld hinunter zu forcieren. Wentz zeigte sich mit einigen Ungenauigkeiten.
  • Ohne Lee schienen sich früh Probleme für die Cowboys im Run Blocking abzuzeichnen. Nachdem die Eagles-O-Line Lücken aufreißen konnte, gab es im Opening Drive ohne den wichtigen Linebacker große Probleme, diese Lücken zuzumachen. Philly attackierte hier mit Ajayi, Blount, Kenjon Barner und Corey Clement. Alles hier gesehene änderte sich daraufhin allerdings. Dallas machte gegen den Lauf plötzlich nahezu alles richtig und Philly schien ideenlos. Erst im zweiten Durchgang liefen die Eagles dann wieder auf und davon.
  • Tyron-Smith-Ersatz Byron Bell hatte es je nach Pass-Rush-Formation der Eagles mit unterschiedlichen Gegenspielern zu tun. Er sah vor allem bei der zweiten Prescott-Interception nicht gut aus. Ansonsten gelang Bell für seinen zweiten Start überhaupt ein gutes Spiel.
  • Die Cowboys hatten früh die Intention, Ronald Darby zu testen. Der Rückkehrer spielte erstmals seit September und machte im Duell mit Dez Bryant einen sehr guten Job.
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