NFL

Stoppt auch Arizona Elliott und Co.?

Die Dallas Cowboys müssen zum Abschluss von Week 3 nach Arizona
© getty

Week 3 endet in der Wüste: Die Arizona Cardinals empfangen die Dallas Cowboys und beide Teams bringen so einige Fragezeichen mit: Wie reagieren Elliott und die Cowboys auf das Run-Game-Debakel in Denver? Ist Arizonas Offense so schlecht wie sie bisher aussah? Und wer kann an welchen Schrauben drehen, um für Besserung zu sorgen? SPOX-Redakteur Adrian Franke diskutiert mit mySPOX-User Red_7, das Spiel gibt es in der Nacht von Montag auf Dienstag ab 2.30 Uhr live auf DAZN zu sehen!

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Arizona Cardinals (1-1) - Dallas Cowboys (1-1) (Di., 2.30 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User Red_7: Das Duell der Cowboys gegen die Cardinals ist seit der Ligareform 2002, man spielte doch vorher in einer gemeinsamen Division, eher selten geworden. Dieses Jahr findet das Spiel bereits sehr früh im Jahr statt und beide Mannschaften sind gefühlt noch nicht mit allen Zylindern unterwegs.

Bei den Cowboys hat besonders in der Defense und in der Secondary das Verletzungspech zugeschlagen. Die Cornerbacks Carroll und Awuzie werden ebenso ausfallen wie Linebacker Hitchens. Dafür werden Moore (Dopingsperre) und Scandrick (Handbruch in Week 1) wieder auf dem Feld sein.

Überraschend war bisher, dass die Defensive Line in der Lage war, Druck gegen die Giants (zugegeben, eine der schwächeren O-Lines im Land), aber auch gegen die Broncos zu entfachen. Die Rückkehr von Moore sollte eine bessere Rotation möglich machen und ein guter Pass-Rush von Lawrence (zum ersten Mal fit, nicht gesperrt und im Contract-Year) ist wichtig, um Arizonas aggressive Offense früh einzubremsen und mit dem eigenen Laufspiel die Kontrolle über die Uhr zu übernehmen.

Auf der LB-Position hat Lee dieses Jahr Verstärkung von Smith bekommen, der für mich schon überraschend gut spielt, trotz seiner langen Verletzungspause seit seinem letzten Spiel für Notre Dame. In der Secondary werden wohl die Jungspunde Lewis und Brown den Laden gegen Fitzgerald und Co. zusammenhalten müssen, bei Scandrick wird man schauen müssen wie effektiv er nach seinem Handbruch vor zwei Wochen spielen kann. Bei Safety Heath hoffe ich nur, dass er diese Woche mehr Gegner als Mitspieler erwischt.

Mit den Cardinals steht jetzt die nächste interessante Prüfung für die Defense ins Haus, so dass man nächste Woche schon genauer sehen wird wo man steht.

Die Cowboys und das Sorgenkind Offense

Nun zum Sorgenkind. Die Offense. Gegen die Giants reichte ein etwas uninspiriertes Aufspielen von Prescott und Elliott. Gegen die Broncos funktionierte das Laufspiel gar nicht (40 Yards total) und Bryant, Witten sowie Beasley taten sich sehr schwer gegen die Broncos-Secondary. Resultat: Eine 17-42 Klatsche in Mile High.

Bryant wird nach Talib mit Peterson den nächsten Top-Cornerback gegenüber haben und es wird wichtig, dass er seine zwei bis drei Plays in der Red Zone macht. Dazu MUSS das Laufspiel in Gang kommen. Wenn Dallas den Ball laufen kann und auf sehr viel Ballbesitz kommt, dann sind sie nur sehr schwer zu stoppen. Ich persönlich zweifle ja noch etwas, dass man die den Abgang von Leary (Denver) und Free (Karriereende) so einfach wegstecken kann, aber es war eh klar, dass man diese Offensive Line nicht zusammenhalten (sprich: bezahlen) kann.

Im Laufspiel wird Smith eventuell das erste Mal einen NFL-Ball überreicht bekommen und ich würde mich freuen, auch Switzer bei einigen Offensivesnaps auf dem Spielfeld zu sehen. Ansonsten wird es Zeit für die Offense mal endlich wieder 30 Punkte oder mehr anzubringen. Mit einem 2-1 sollte man beruhigter die anstehenden Duelle mit den L.A. Rams und zum Playoff-Rematch gegen die Packers angehen können.

Adrian Franke (SPOX): Als Cardinals-Fan muss man nach diesem Saisonstart ernüchtert sein. Die Defense leistet weitestgehend noch akzeptable Arbeit, die Offense aber ist bislang mehr oder weniger ein Totalausfall. Nur eine Gala von J.J. Nelson in der Schlussphase verhinderte in der Vorwache letztliche eine - bei allem Respekt vor Indianapolis - inakzeptable Niederlage gegen die Colts.

Natürlich wiegt der Ausfall von David Johnson schwer, das dürfte niemanden überraschen. So nicht auf dem Zettel hatte ich aber den Abstieg von Carson Palmer. Der offenbart schlechte Reads sowie Kommunikationsfehler mit Receivern, mit denen er seit Jahren zusammenspielt. Vor allem der Arm wirkt kaputt, die Pässe kommen ohne Touch, mitunter deutlich zu hoch oder zu kurz - schlicht unpräzise.

Dazu kommen Probleme in der Offensive Line, die Palmers massive Defizite bislang unterstreichen: Gegen vier oder weniger Pass-Rusher steht er bei 57 Prozent angebrachten Pässen mit 6,25 Yards pro Pass, einem Touchdown, vier Interceptions und vier Sacks. Bringt die Defense dagegen fünf oder mehr Rusher? 68 Prozent, 10,94 Yards pro Pass, ein Touchdown und nur ein Sack. Kurzum: Palmer hat Probleme damit, wenn die Defense viele Spiele in die Coverage abstellt, sowohl in puncto Reads als auch mit Würfen in die entsprechenden Fenster.

Jetzt sind die Cowboys genau das Team, von dem ich erwarte, dass es so spielen wird - konservativer Pass-Rush, viele Spieler in die Coverage. Warum sollte es also anders aussehen? Weil Arizona offensiv notwendige Umstellungen vornimmt: Mike Iupati trainiert seit einigen Tagen wieder, auch Tight End Jermaine Gresham ist wohl wieder fit. Chris Johnson hatte gegen die Colts einige gute Szenen und mit einem besseren Run-Blocking sollte Arizona einer passiven Cowboys-Defense im Run Game Probleme bereiten können. Und wenn Coach Arians die richtigen Schlüsse aus den ersten beiden Spielen zieht, sollte das Kurzpassspiel eine deutlich größere Rolle einnehmen.

Defense: Orientieren sich die Cardinals an Denver?

Und defensiv? In gewisser Weise haben die Denver Broncos gezeigt, wie es gegen Dallas gehen kann. Die Kurzfassung: Die Runs in der Mitte halten und dort ein numerisches Übergewicht kreieren. Und die Run-Defense war bislang Arizonas Stärke, ich erwarte einen deutlich aggressiveren Ansatz mit mehr Blitzing, um die Cowboys-Offense zum zweiten Mal in Folge eindimensional zu machen.

Nur so hat Arizona wohl eine Chance. Gelingt es Dallas, über das Run Game ins Rollen zu kommen und das Spiel so zu dominieren, müsste die Cardinals-Offense mutmaßlich mehrfach und auch schnell punkten. Vor zwei Jahren noch das Markenzeichen dieses Teams, ist davon nicht mehr viel übrig geblieben. Die Cardinals haben auf dem Papier die Cover-Spieler, um viel Man-Coverage zu spielen - und dann müssen die Blitzpakete ihren Dienst tun.

Gelingt es tatsächlich, defensiv im Run Game zu dominieren, muss der Fokus vor allem auf dem Slot ruhen. Arizona hatte bislang in dieser Saison mit Slot-Receivern seine liebe Mühe, Tyrann Mathieu muss hier besser spielen. Outside darf man sich indes auch aus neutraler Sicht auf das Duell zwischen Patrick Peterson und Dez Bryant freuen.

Das SPOX-NFL-Tippspiel, Week 3:

Florian RegelmannAdrian FrankeMarcus Blumberg

Pascal

De Marco

Rams @49ersRams49ersRamsRams
Ravens @JaguarsRavensRavensRavensRavens
Broncos @BillsBroncosBroncosBroncosBroncos
Saints @PanthersPanthersPanthersPanthersPanthers
Steelers @BearsSteelersSteelersSteelersSteelers
Falcons @LionsFalconsFalconsFalconsFalcons
Browns @ColtsColtsColtsColtsColts
Buccaneers @VikingsVikingsBuccaneersBuccaneersBuccaneers
Texans@PatriotsPatriotsPatriotsPatriotsPatriots
Dolphins @JetsDolphinsDolphinsDolphinsDolphins
Giants @EaglesEaglesEaglesEaglesEagles
Seahawks @TitansTitansTitansTitansTitans
Bengals @PackersPackersPackersPackersPackers
Chiefs @ChargersChiefsChiefsChiefsChiefs
Raiders @RedskinsRaidersRaidersRaidersRaiders
Cowboys @CardinalsCowboysCardinalsCowboysCowboys
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Insgesamt
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