NFL

Lions bleiben perfekt - Giants-O-Line zerbricht

Von Pascal De Marco
Eli Manning wurde von der Lions-Defense gleich fünfmal gesackt
© getty

Die Detroit Lions (2-0) haben auch das zweite Saisonspiel für sich entschieden. In East Rutherford profitierte man gegen die New York Giants (0-2) von einer erneut schwach aufspielenden Offensive Line des Gegners. Eine Entscheidung ließ dennoch lange auf sich warten.

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Gleich fünfmal wurde Eli Manning (22/32, 239 YDS, TD, INT) von der Detroit-Lions-Defense zu Boden gerissen. New Yorks Vorstellung war im Monday Night Game wie schon in der Vorwoche gegen die Dallas Cowboys eine große Enttäuschung. Daran änderte auch die Rückkehr von Odell Beckham Jr. (4 REC, 36 YDS), der nach einer Knöchelverletzung sein erstes Spiel der Saison bestritt, nichts.

Mannings einziger Touchdown-Pass gelang ihm mit einem 18-Yard-Pass auf Tight-End Evan Engram für den zwischenzeitlichen Ausgleich im zweiten Viertel. Der Rookie allerdings leistete sich daraufhin eine Strafe wegen unsportlichen Verhaltens und erlaubte den Lions den darauffolgenden Drive bereits von der 45-Yard-Linie der Giants zu starten. Matthew Stafford (15/21, 122 Yds, 2 TD), der die Gäste im ersten Viertel mit einem 27-Yard-Pass auf Marvin Jones auf den richtigen Weg führte, fand bei seinem zweiten Score Eric Ebron.

In der zweiten Hälfte hatten die Giants, die aufgrund einer guten Defensiv-Leistung lange Zeit in Reichweite blieben, die Chance den Rückstand auf drei Punkte zu reduzieren, fingen sich daraufhin bei 1st and Goal von der Ein-Yard-Linie eine Holding-Penalty und mussten sich schließlich mit einem Field Goal abfinden.

Die Entscheidung folgte gleich zu Beginn des Schlussviertels. Rookie Jamal Agnew returnierte einen Punt von Brad Wing für über 88 Yards und fand dabei den Weg in die Endzone. Der daraus resultierende Vorsprung war für Manning und die Giants nicht mehr zu kompensieren. Aus den großen Problemen der Offensive Line resultierte des Weiteren ein weiteres schwaches Spiel auf dem Boden. Hier wurden lediglich 62 Yards erzielt.

Die wichtigsten Statistiken

New York Giants (0-2) - Detroit Lions (2-0) 10:24 (0:7, 7:10, 3:0, 0:7) BOXSCORE

  • Nach zwei Saisonspielen haben die Giants lediglich 13 Punkte erzielt. Einen derart schlechten Start gab es zuletzt vor 70 Jahren, als man in der Saison 1947 auf die Punktausbeute von sieben Zählern kam.
  • Zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte haben die Giants ihre ersten beiden Saisonspiele mit mindestens 14 Punkten Rückstand verloren.
  • Schlechte Saisonstarts sind für Eli Manning allerdings nichts ungewöhnliches. In vier der letzten fünf Spielzeiten starteten die G-Men 0-2.
  • Mit 122 Passing-Yards musste Matthew Stafford nicht allzu viel aus dem Hut zaubern, um das Spiel zu gewinnen. Nie zuvor haben ihm derart wenige Passing-Yards für einen Sieg gereicht.
  • Jamal Agnews Punt-Return-Touchdown war für die Lions der bereits dritte seit Beginn der letzten Saison. Kein Team hat in diesem Zeitraum häufiger Punts für sechs Punkte returniert.

Die Stimmen zum Spiel

Odell Beckham Jr. (New York Giants): "Mental habe ich mich gut gefühlt. Physisch bin ich mir nicht sicher, wie sehr es mich beeinflusst hat. Ich habe meine 20 bis 30 Snaps gemacht und versucht, das Bestmögliche herauszuholen."

Matthew Stafford (Detroit Lions): "Es war schön, aus der Führungsposition heraus zu spielen. Wir haben bei First und Second Down den ganzen Abend einen sehr guten Job gemacht. Das Running Game war hier besonders hervorzuheben. Die Line hat einen großartigen Job gemacht."

Das entscheidende Duell: Lions O-Line gegen die Giants-Front

In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel wurde für die Lions das Running Game zum entscheidenden Faktor. Grund dafür war die hervorragende Leistung der Offensive Line der Lions, die gegen eine der besten Fronts der Liga immer wieder Lücken aufgestoßen hat.

Daraus resultierten 86 Rushing Yards für Ameer Abdullah, 23 für Matthew Stafford und 20 für Theo Riddick. Die Lions sind nicht gerade für ein potentes Running Game bekannt, so kam die letzte 100 Yard-Rushing-Performance im Jahr 2013 durch Reggie Bush zustande. Heute jedoch war die Arbeit der O-Line maßgeblich für das gut funktionierende Laufspiel.

Der Knackpunkt: Jamal Agnews 88 Yard Punt-Return

Trotz einer drückenden Dominanz des Pass Rushs und guter Defense setzten sich die Lions lange Zeit nicht klar ab. Dafür agierte die gegnerische Defensive schlichtweg zu konstant. Hilfe bekamen die Gäste dann durch ein Special-Team-Play.

Jamal Agnew fing einen Punt von Brad Wing und konnte diesen dank eines hervorragenden Catches und einiger sehr guter Blocks über 88 Yards in die gegnerische Endzone tragen. Der daraus resultierende 14-Punkte-Vorsprung brachte die Lions in eine komfortable Position. Offensiv konnten sie die Uhr kontrollieren und die Secondary sich auf das Vermeiden von Big Gains konzentrieren.

Der Star des Spiels: Ezekiel Ansah

Lineman Ziggy Ansah verpasste in der letzten Saison aufgrund einer Knöchelverletzung mehrere Spiele und musste seine Sack-Ausbeute deshalb bereits bei zwei beenden. Gegen die vollkommen überforderte Giants-Offensive-Line gab es derweil gleich drei.

Ansah dominierte Gegenspieler Ereck Flowers und durfte sich deshalb mehrmals nahezu ungestört in die Richtung von Manning begeben. Zugegebenermaßen war das Matchup das voraussichtlich einfachste, welches Ansah diese Saison bekommen wird, doch machte er aus den gegebenen Möglichkeiten das Meiste.

Der Flop des Spiels: Ereck Flowers

Die Giants haben keine andere Möglichkeit als Änderungen an ihrer Offensive Line vorzunehmen. Tackle Ereck Flowers hatte gegen Ansah nicht den Hauch einer Chance.

Flowers ist nun in seiner dritten Saison bei den Giants und hat bereits nach den ersten beiden Jahren einen Ruf als vielleicht größte Problematik in der Giants-Offense genossen. Dies hat sich nach zwei Spielen auf keinen Fall geändert. Head Coach Ben McAdoo muss hier schnellstmöglich eine Alternative finden. Manning hat bereits ein paar brutale Hits einstecken müssen.

Die Taktik-Tafel

  • Trotz des Mismatches zwischen Flowers und Ansah haben sich die Giants nicht dazu entschieden, den Defensive Lineman und Star des Spiels zu doppeln. Zwar besitzt man auch keine Tight Ends, die im Blocking-Bereich einen wirklich guten Ruf genießen. Eine Form von Unterstützung jedoch hätte Flowers in jedem Fall gebrauchen können.
  • Die Lions haben die Probleme im Passing-Bereich durch hervorragendes Spiel auf dem Boden kompensiert. Allen voran Ameer Abdullah verzeichnete eines der besten Spiele seiner Karriere und lief für über 80 Yards. Auch Stafford und Riddick profitierten von der guten Line-Arbeit.
  • Brandon Marshall ist weiterhin nicht wirklich im Visier von Eli Manning. Der große Receiver fing lediglich einen Pass von Manning. Zwar hatte Marshall auch einen üblen Drop zu verzeichnen, doch könnte er aufgrund seiner Körpergröße und der geringen Zeit, die Manning in der Pocket hat, eigentlich eine überaus dankbare Anspielstation für den Quarterback sein.
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