NFL

Bengals überzeugen - Böhringer nicht im Kader

Von SPOX
Die Cincinnati Bengals hinterließen gegen Washington einen guten Eindruck
© getty
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Denver Broncos (3-0) - Green Bay Packers (2-1) 20:17 (7:10, 3:0, 10:0, 0:7) BOXSCORE

  • Das Quarterback-Duell in Denver ist inzwischen entschieden, schon unter der Woche wurde Trevor Siemian vor Paxton Lynch als erneuter Starter für die Regular Season verkündet. Wirklich ruhig können Broncos-Fans mit Blick auf ihre Quarterbacks aber nach wie vor nicht schlafen: Siemian (13/22, 127 YDS, INT) zeigte vor allem zu Beginn mehrere Ungenauigkeiten, Paxton Lynch (1/2, 9 YDS) stand nur ganz kurz auf dem Feld - und musste dann mit einer Schulterverletzung raus. Während seines Kurzeinsatzes aber zeigte er erneut kein gutes Gefühl für den Pass-Rush und hielt den Ball zu lange.
  • Doch es gab auch positive Erkenntnisse für die Broncos-Offense: Jamaal Charles (4 ATT, 27 YDS; 2 REC, 15 YDS) hinterließ einen sehr guten Eindruck, zeigte Cuts, Explosivität und Agilität. Auch C.J. Anderson (9 ATT, 31 YDS, TD) bot einige gute Runs - genau wie Rookie De'Angelo Henderson (9 ATT, 34 YDS), der zum wiederholten Male gut spielte. Head Coach Vance Joseph verkündete nach dem Spiel, dass Charles im 53-Mann-Kader stehen wird.
  • Verletzungen derweil auf beiden Seiten: Neben Lynch musste auch Demaryius Thomas aufgrund von Leistenproblemen raus, bei den Packers verletzte sich Nick Perry am Knöchel.
  • Aaron Rodgers (3/5, 12 YDS) spielte nur zwei Drives, Ty Montgomery (3 ATT, 31 YDS, TD) zeigte in begrenzter Zeit einen starken 25-Yard-Run. Backup Brett Hundley (20/30, 186 YDS) konnte anschließend auch gegen einige Broncos-Starter Erfahrung sammeln. Die präsentierten sich schon in sehr guter Frühfom.
  • Starter-Infos: Der Deutsche Kasim Edebali startete für die Broncos gegenüber von Von Miller, bei den Packers begannen in der Nickel-Defense Randall und King outside, Rollins im Slot.

Detroit Lions (2-1) - New England Patriots (1-2) 28:30 (0:24, 7:0, 14:0, 7:6) BOXSCORE

  • Den Schock des Spiels gab es gleich zu Beginn. Nach nur zwei Minuten, in denen er bereits 52 Yards bei drei Receptions gesammelt hatte, ging Julian Edelman bei einem Cut zu Boden. Edelman humpelte daraufhin unter starken Schmerzen vom Feld. Die Anzeichen deuten auf das Kreuzband hin.
  • Tom Brady spulte sein Pensum dessen unbeeindruckt ab. Bei zwölf von 15 erfolgreichen Pässen überquerte der 40-Jährige 174 Yards des Feldes und fand gleich zweimal den Pass in die Endzone. Einmal allerdings wurde Brady von Glover Quin intercepted.
  • Auffällig war, dass New England sowohl unter der Regie von Brady, als auch unter der von Jimmy Garoppolo (7/12, 83 Yards) häufig no-huddle spielten. "Es ist immer schwer, das auf gegnerischem Boden aufzuziehen. Deshalb wollten wir schonmal ein paar Snaps ausspielen", erklärte Bill Belichick.
  • Die Lions fanden sich nach einer Vielzahl von Fehlern und gleich fünf Penalties im ersten Viertel schnell einem hohen Rückstand entgegenstehend. Matthew Stafford und die Offense der Lions konnten daraufhin ihre Comeback-Qualitäten aus der Vorsaison einmal mehr unter Beweis stellen.
  • Stafford, der sogar bis ins dritte Viertel Spielzeit sah, fand Marvin Jones über 23 Yards und Dwayne Washington per 18-Yard-Pass jeweils in der Endzone und beendete seinen Arbeitstag nach 15 von 22 Pässen und 190 Yards. Eine Interception leistete er sich ebenfalls, als durch das Zentrum werfen wollte. "Die geht auf mich. Eine solche Entscheidung kann ich nicht treffen", gab sich Stafford anschließend einsichtig.
  • Entschieden wurde das Spiel von zwei Stephen-Gostkowski-Kicks. Den ersten verwandelte der Veteran aus 25 Yards bei 3:41 Spielzeit auf der Uhr. Nachdem die Patriots den anschließenden Drive der Lions schnell stoppen konnten übernahm Gostkowski die Heldenrolle bei zwei Sekunden Restspielzeit und verwandelte auch aus 45 Yards.

Seattle Seahawks (3-0) - Kansas City Chiefs (1-2) 26:13 (3:3, 13:7, 3:0, 7:3) BOXSCORE

  • Auch in Seattle wurde das Spiel von einer Verletzung überschattet. Cheifs-Running-Back Spencer Ware verletzte sich bei der Niederlage gegen die Seahawks am rechten Knie. Ware konnte nach einem sechs-Yard-Pass nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen und musste vom Feld getragen werden.
  • Kansas City wird den Ausfall durch Veteran Charcandrick West und den bislang überzeugenden Rookie Kareem Hunt kompensieren. Hunt übernahm auch in Seattle für Ware und lief bei neun Versuchen für durchschnittlich 4,3 Yards.
  • Auch mental schien die Verletzung Wares einen Effekt auf das Chiefs-Spiel gehabt zu haben. Die Offense produzierte in Halbzeit eins lediglich 102 Yards. Alex Smith blieb bei sieben von 17 für 44 Yards, wenngleich einige Drops auf das Konto des Receiving-Corps gingen. Der einzige TD war ein 95-Yard-Kick-Off-Return von De'Anthony Thomas.
  • Bei den Seahawks hingegen war der Blick auf die Left-Tackle-Position gerichtet. Nachdem sich George Fant in der letzten Woche einen Kreuzbandriss zugezogen hatte übernahm Rees Odhiambo und blieb weitestgehend solide. Den einzigen Sack, den Seattles Starter allerdings zuließen, verantwortete Odhiambo.
  • Während alldem blieb Russel Wilson einmal mehr komplett unbeeindruckt und performte bereits auf Midseason-Niveau. Der 28-Jährige warf bei 13 von 19 erfolgreichen Versuchen über 200 Yards und einem Score.

Jacksonville Jaguars (1-2) - Carolina Panthers (2-1) 23:24 (0:7, 10:3, 0:6, 13:8) BOXSCORE

  • Wer auf ein ausführliches Comeback von Cam Newton gehofft hatte, war womöglich schnell enttäuscht, Newton absolvierte in seinem ersten Spiel nach der Schulter-OP nur einen Drive. Der aber wiederum dürfte den Coaches sehr gut gefallen haben: Newton (2/2, 21 YDS, TD) musste nur zwei Pässe werfen, acht Runs (vier Mal Stewart, vier Mal McCaffrey) prägten stattdessen den ersten Drive - darunter ein 31-Yard-Run von Stewart.
  • Ebenfalls positiv auffällig bei den Startern war Kelvin Benjamin (4 REC, 36 YDS, TD), der Newtons einzigen Drive mit einem Touchdown via Slant-Route abschloss. Benjamin steht somit in der Preseason laut Pro Football Focus bei starken 3,69 Yards pro gelaufener Route. Rookie Curtis Samuel gab derweil sein Debüt und fing vier von sechs Targets (15 YDS).
  • Kein sonderlich gutes Spiel dagegen für Matt Kalil: Carolinas in der Offseason teuer verpflichteter Left Tackle ließ einen QB-Hit sowie zwei Hurries zu und sah gegen Calais Campbell - dem insgesamt 4 Pressures und ein Run-Stop gelangen - überhaupt kein Land.
  • Bei den Jaguars stand das längst offiziell eröffnete Quarterback-Duell zwischen Blake Bortles und Chad Henne im Vordergrund - mit dem ersten Hinweis auf die Regular-Season-Hackordnung schon vor dem Spiel: Henne, nicht Bortles erhielt den Startplatz gegen die Panthers.
  • Wirklich überzeugen konnte keiner der beiden. Henne (8/13, 73 YDS) zeigte zwar zwei sehenswerte lange Pässe, kassierte aber auch drei Sacks und war einige Male deutlich ungenau. Bortles war zwar besser als noch bei den desolaten Auftritten der vergangenen Wochen - eine ernsthafte Bewerbung für den Startplatz sieht allerdings auch anders aus. Bortles (12/16, 125 YDS, TD, INT) konnte aber immerhin mit zwei TD-Drives etwas Selbstvertrauen tanken, spielte dabei aber auch mitunter hinter der Starting-O-Line gegen Carolinas Backups. Und er leistete sich dennoch einen Pick Six.
  • Im Backfield musste Jacksonville erneut ohne Leonard Fournette auskommen, so dass Chris Ivory (10 ATT, 36 YDS, TD) und Corey Grant (10 ATT, 58 YDS) das Backfield anführten. Grant sorgte mit einem 51-Yard-Run für das Highlight im Jags-Run-Game. Und das via Fake Punt.

Philadelphia Eagles (2-1) - Miami Dolphins (1-2) 38:31 (14:14, 14:10, 3:7, 7:0) BOXSCORE

  • Wilder Shootout in Philly! Beide Starting-Quarterbacks knackten die 100-Yard-Marke, Jay Cutler (5/8, 105 YDS, TD) gelang das gar mit nur fünf Completions - ein 72-Yarder zu DeVante Parker, der Ronald Darby schlug, machte es möglich. Gleichzeitig leistete sich Cutler allerdings auch einen Fumble.
  • Sein Gegenüber Carson Wentz (6/10, 129 YDS, 2 TD, INT) bot eine noch bessere Partie, die vier Incompletions setzten sich aus zwei Throwaways, einem Wurf, während welchem ein Verteidiger ihn erwischte und die an der Line abgefälschte Interception zusammen.
  • Auch bei den Backup-Quarterbacks sahen die Eagles besser aus, Matt McGloin (22/26, 155 YDS, TD, INT) erhielt erneut jede Menge Spielzeit. Miamis Matt Moore (5/11, 43 YDS, 2 INT) hatte dagegen einen gebrauchten Tag.
  • Im Run Game ging der Vorteil klar auf das Konto der Dolphins: Jay Ajayi (9 ATT, 53 YDS, 2 TD) verzeichnete 5,1 Yards nach erstem Gegnerkontakt und präsentierte sich in absoluter Topform.
  • Die Eagles dagegen arbeiten im Backfield noch an der Hackordnung, der gerade wieder genesene Wendell Smallwood (4 ATT, 28 YDS) und LeGarrette Blount (4 ATT, 19 YDS) teilten sich die Snaps mit den Startern. Donnel Pumphrey (12 ATT, 37 YDS) konnte erneut wenige Argumente für sich sammeln, Corey Clement (9 ATT, 42 YDS, TD) war der auffälligste Running Back für Philly.
  • Defensiv gab es ebenfalls auf beiden Seiten einige positive Erkenntnisse. So sammelte Miamis Ndamukong Suh vier QB-Pressures und einen Run-Stop, während Eagles-Linebacker Mychal Kendricks seine dritte (!) Preseason-Interception verzeichnete.