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Von kleinen Korrekturen bis Großbaustellen

Die 32 Teams gehen mit unterschiedlichen Baustellen in die Free Agency - SPOX nimmt sie unter die Lupe
© getty

Die Free Agency ist da - zumindest fast! Ab Dienstag dürfen die Teams mit den Beratern der Spieler, deren Verträge auslaufen, offiziell verhandeln und ab Donnerstag dürfen neue Verträge unterschrieben werden. Doch welches Team hat wo den dringendsten Bedarf? Wer ist nur einige Bausteine entfernt, wer im kompletten Umbruch? SPOX zeigt die größten Baustellen der 32 Teams, verfolgt werden können alle Gerüchte und Wechsel der Free Agency ab Donnerstagabend (ab 18.30 Uhr) hier im SPOX-Live-Ticker!

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Disclaimer: Die 32 Teams sind in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

Arizona Cardinals (Vorjahresbilanz: 7-8-1)
Größte Needs: CB, O-Line, QB, LB

Chandler Jones hat den Franchise Tag erhalten, das rückt vor allem zwei Spieler mit auslaufenden Verträgen in den Fokus: D-Liner Calais Campbell und Safety Tony Jefferson. Letzterer wird wohl nicht zu halten sein, auch Campbell dürfte angesichts seiner starken Saison schwierig werden. Doch Arizona hat mit Blick auf Campbell in den vergangenen Jahren einige Draft-Ressourcen in die Defensive Line gesteckt, selbst wenn beide gehen, wären die größten Baustellen anderswo: Der zweite Cornerback-Platz neben Patrick Peterson ist seit Jahren ein anhaltendes Problem, in der O-Line muss mindestens ein Guard-Platz (Evan Mathis, Earl Watford) ersetzt werden. Auch Center A.Q. Shipley ist ab Donnerstag ein Free Agent. Ein neuer Linebacker muss definitiv her, falls Kevin Minter geht, daneben gibt es zwei längerfristige Großprojekte: Der Quarterback der Zukunft soll endlich her, auch ein zusätzlicher perspektivischer Receiver ist angesichts der so sicher nicht geplanten Trennung von Michael Floyd denkbar.

Atlanta Falcons (11-5)
Größte Needs: Pass-Rush, D-Line

Nur wenige Teams gehen mit so wenigen offensichtlichen Baustellen in die Offseason. Gerade offensiv dürfte Atlanta, abgesehen von Fullback Patrick DiMarco, keinen wichtigen Spieler verlieren - hier gilt es eher, den Abgang von Offensive Coordinator Kyle Shanahan aufzufangen und zusätzlich womöglich einen der beiden Tight Ends Jacob Tamme und Levine Toilolo zu halten. Auf der anderen Seite des Balls sollten die Falcons einen erneuten Einjahresvertrag für Pass-Rusher Dwight Freeney erwägen, Freeneys Einfluss auf die junge Defense sowie vor allem auf Pass-Rush-Kollege Vic Beasley war deutlich sichtbar. Hier besteht noch Luft nach oben, generell aber hat Atlanta auch hier einen starken Kern aus jungen Spielern.

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Baltimore Ravens (8-8)
Größte Needs: WR, RB, Pass-Rush, D-Line

Steve Smith ist zurückgetreten, Kamar Aikens Vertrag läuft aus und Aiken hat wohl schon mehrere Interessenten angezogen. Mike Wallace soll zwar bleiben, das Wide-Receiver-Corps ist aber dennoch eine Ungewisse. Das gilt auch für beide Lines: In der Offensive Line läuft der Vertrag von Ricky Wagner aus, in der Defensive Line der Deal von Tackle Brandon Williams, mutmaßlich Baltimores wichtigster Free Agent. Darüber hinaus werden die Pass-Rusher Terrell Suggs und Elvis Dumervil nicht jünger, beide hatten über die letzten beiden Jahre Verletzungsprobleme.

Buffalo Bills (7-9)

Größte Needs: WR, CB, D-Line, QB (?)

Die mit Abstand größte Baustelle in Buffalo würde entstehen, sollten sich die Bills tatsächlich gegen Tyrod Taylor entscheiden und ihn ziehen lassen, ehe seine Option für die nächsten Jahre greift. Dann bräuchte Buffalo plötzlich einen neuen Quarterback, um nicht mit Cardale Jones in die neue Saison zu gehen. Wer allerdings auch der Bills-QB in der neuen Saison ist: Neue Receiver würden ihm helfen. Sammy Watkins ist hochtalentiert, fällt aber schlicht zu häufig aus. Dahinter wird Robert Woods Free Agent, genau wie die WR-Kollegen Justin Hunter, Marquise Goodwin und Brandon Tate. Plötzlich steht Buffalo mit einem minimalsten Receiving-Corps da. Defensiv dürfte Cornerback Stephon Gilmore anderswo in der Free Agency mehr Geld verdienen, so dass hier auch Bedarf besteht.

Carolina Panthers (6-10)
Größte Needs: O-Line, WR

Es ist ein fast jährliches Phänomen geworden: Die Carolina Panthers brauchen (mindestens) einen Offensive Tackle. Michael Oher hat in der Vorsaison nach mehreren Verletzungen nur drei Spiele absolviert und hat nach einer Gehirnerschütterung noch immer keine Spielerlaubnis von den Ärzten. Nicht nur diese Ungewissheit rückt bei den Panthers die Tackle-Position wieder einmal in den Mittelpunkt - der Vertrag von Right Tackle Mike Remmers läuft darüber hinaus nämlich aus. Cam Newton stünden zusätzlich ein bis zwei neue Receiver gut zu Gesicht, und das nicht nur, weil Ted Ginn ab Donnerstag Free Agent ist. Victor Cruz hat sich in Charlotte bereits vorgestellt.

Chicago Bears (3-13)
Größte Needs: QB, S

Brian Hoyer und Matt Barkley stehen ab Donnerstag nicht mehr in Chicago unter Vertrag, Jay Cutler soll übereinstimmenden Berichten zufolge unbedingt abgegeben werden. Notfalls via Entlassung. Das rückt die Quarterback-Position bei den Bears voll in den Fokus: Mike Glennon von den Bucs soll eine erste ernsthafte Option sein, auch Jimmy Garoppolo wird immer wieder mit Chicago in Verbindung gebracht. Defensiv drückt ganz besonders bei den Safeties der Schuh, hier waren die Bears in der vergangenen Saison enorm anfällig. Auch ein neuer Receiver steht auf der To-Do-Liste, falls Alshon Jeffery geht. Doch bei den Bemühungen, Jeffery doch zu halten, gab es am Wochenende scheinbar nochmals eine positive Wendung.

Cincinnati Bengals (6-9-1)
Größte Needs: O-Line, WR

Über Jahre war die Offensive Line eine große Stärke in Cincinnati, in der letzten Saison brachen die Bengals hier dann heftig ein. Insbesondere in Pass-Protection führt Football Outsiders die Line nur um unteren Viertel der Liga. Das alleine schreit bereits nach Upgrades - das gilt umso mehr, da mit Guard Kevin Zeitler und Oldie-Tackle Andrew Whitworth zwei der Lichtblicke in der Line auslaufende Verträge haben. Gleiches gilt für Rotations-Tackle Eric Winston. Vor allem Zeitler könnte den Bengals auf dem Markt zu teuer werden, während bei den Receivern Brandon LaFell nach einem Jahr wieder Free Agent wird. Ein weiterer Spieler, der Cincy wohl verlässt: Cornerback Dre Kirkpatrick.

Cleveland Browns (1-15)
Größte Needs: QB, Pass-Rush, O-Line

68 Sacks steckten Browns-Quarterbacks in der vergangenen Saison ein, der Liga-Höchstwert - und ein Grund dafür, dass Cleveland regelmäßig einen neuen QB aufbieten musste. Vor allem die rechte Seite der O-Line könnte deutlich verbessert werden, bevor man zum Kern der Sache kommt: Finden die Browns endlich, ob im Draft oder der Free Agency, ihren Franchise-Quarterback? Wichtig wäre es so oder so, dass die Receiver-Überraschung Terrelle Pryor einen neuen Vertrag erhält. Doch das beschreibt nur einige der Baustellen in Cleveland: Die Browns haben ohne Blitzing kaum einen Pass-Rush sowie dahinter bestenfalls inkonstante Cornerbacks.