NFL

Brady und Ryan (fast) im Gleichschritt

Matt Ryan (l.) gegen Tom Brady (r.) - wer hat am Sonntag in Houston die Nase vorn?
© getty

Super Bowl 51 rückt immer näher. Wenn die New England Patriots auf die Atlanta Falcons treffen (Montag, 0.30 Uhr live auf DAZN - mit deutschsprachigem und dem Original-Kommentar), werden die Stars im Mittelpunkt stehen - aber auch den Akteuren aus der zweiten Reihe fallen wichtige Rollen zu. SPOX-Redakteur Stefan Petri hat den Test gemacht und die 20 wichtigsten Spieler vom Sonntag in einem "Power Ranking" bewertet. In der Spitze kann Atlanta mithalten, danach haben die Pats ein Übergewicht. Und: Es wird kontrovers.

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20. James Develin, Fullback, New England Patriots

Überraschung - der Fullback! Seine Position ist ein Dinosaurier in der heutigen NFL, aber kaum einer ist auf dieser Position besser als Develin. Der ist ein elementarer Baustein des Running Games der Pats und unter anderem "Vorbereiter" von 16 der 18 Blount-Touchdowns. Kein Wunder, dass ihn Belichick sogar mit einem "Pickup Truck" vergleicht. In den Playoffs war er bisher 58 Snaps auf dem Feld, kann auch in der Pass Protection bestehen - und so wie man die Patriots kennt, könnte er gegen Houston sogar auch mal den Ball sehen. Nach null Carries in der Regular Season. Vielleicht bleibt Develin am Sonntag unsichtbar, deshalb ist der 20. Platz recht hoch gegriffen. Nennt es so eine Art Ahnung ...

19. Keanu Neal, Safety, Atlanta Falcons

Für Head Coach Dan Quinn gibt der Rookie-Safety den "Kam Chancellor Light", wobei er ganz sicher nicht als leicht bekömmliche Variante durchgeht: Neal spielt enorm physisch und kann nicht nur die Box sichern, sondern covert hin und wieder auch Slot-Receiver oder Backs aus der Tiefe. Die Pats werden ihn aufgrund seiner Unerfahrenheit sicherlich attackieren, aber Neal ist auch ein Playmaker: 5 Fumbles erzwang er in der abgelaufenen Saison, dazu ist kaum ein Safety schneller beim Ball als er (4.83 Sekunden bis zum Tackle bedeuten Rang vier).

18. Vic Beasley, Outside Linebacker, Atlanta Falcons

Mit 15,5 Sacks der erfolgreichste Pass-Rusher der Regular Season. Gerade seine Geschwindigkeit über die linke Seite verbreitet Angst und Schrecken. Dennoch könnte es Beasley am Sonntag schwer haben, zu Brady durchzukommen: Da wäre zum einen Right Tackle Marcus Cannon (siehe unten), der eine bemerkenswerte Saison spielt. Dazu kommt der traditionell schnelle Release von Nummer 12. Und: Beasley ist vor allem ein Mann für Pass-Situationen, mit drei oder mehr gegnerischen Receivern auf dem Feld. Setzen die Pats dagegen auf ihr Running Game, dürfte er weniger Snaps spielen. Bietet ihn Quinn eventuell, wie es die Texans in der Divisional-Runde mit ihren Pass-Rushern gemacht haben, auch mal über die Mitte auf?

17. Chris Hogan, Wide Receiver, New England Patriots

180 Yards und zwei Touchdowns gegen die Steelers - bei den Stats konnte Hogan damit sogar gegen Julio Jones mithalten. Kaum vorstellbar, dass seine Rolle gegen Atlanta ähnlich groß sein wird, aber der ehemalige Lacrosse-Spieler hat sich im Passing-Game der Pats als zweite Option neben Julian Edelman etabliert. Und als Spezialist für Deep Balls: Schon sechs Catches bei Pässen über 20+ Yards in dieser Postseason.

16. Taylor Gabriel, Wide Receiver, Atlanta Falcons

Gabriel ist nicht unbedingt ein besserer Receiver als Mohamed Sanu und wird vielleicht auch nicht so viele Bälle sehen wie dieser. Aber mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit ist er ein größerer X-Faktor und steht deshalb hier. Dan Quinn dürfte versuchen, den Downfield-Speed von Gabriel durch Screens oder vielleicht sogar ein Trick Play ins Spiel zu bringen, und dabei ist ein Big Play immer drin. Im Eins-gegen-eins gegen Malcolm Butler würde es schwer, gegen andere Corner muss er dann liefern.

15. Alan Branch, Defensive Lineman, New England Patriots

Vielleicht der beste Run-Defender der Pats. Branch dürfte es mit Falcons-Center Alex Mack zu tun bekommen, eine größere Herausforderung kann man sich kaum wünschen. 31 Stops in dieser Saison hat Branch gegen den Run schon hingelegt, trotz der Tatsache, dass er es häufig mit Double-Teams zu tun bekommt. Kann er seine Gaps schließen, wird es ganz schwer für das Running Game Atlantas. Und: Den Passer attackieren kann er auch (2 Sacks, 24 Total Pressures).

14. Deion Jones, Linebacker, Atlanta Falcons

Ein Kandidat für den Defensive Rookie of the Year, und vielleicht ein zukünftiger Star: Jones ist schnell und leichtfüßig unterwegs, kann sich mit Slot Receivern und Tight Ends anlegen und dabei auch noch den Run spielen (41 Run Tackles). In seinen Einzugsbereich werden Bälle fliegen, aber kein Linebacker hat so viele Pässe verteidigt wie er (7), dazu kommen auch noch drei Interceptions. Wenn er sich nicht von Brady austricksen lässt, ist das eine oder andere Big Play drin.

13. Dont'a Hightower, Linebacker, New England Patriots

Der Linebacker ist eine der vielen Allzweckwaffen auf der defensiven Seite des Balles. Er kann sowohl gegen den Run, als auch in Coverage gegen Receiver oder Tight Ends bestehen. Außerdem setzt ihn Defensive Coordinator Matt Patricia immer mal wieder als Blitzer ein. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er gegen Atlanta auf eine zweistellige Anzahl Tackles kommt. Allerdings stehen noch kleine Fragezeichen hinter seiner lädierten Schulter: Gegen Pittsburgh konnte Hightower nur 36 Snaps spielen, dazu zuletzt nur eingeschränkt trainieren.

12. Marcus Cannon, Right Tackle, New England Patriots

Der Ersatzmann von Sebastian Vollmer hat sich zum Leistungsträger gemausert und über die gesamte Saison nur mickrige zwei Sacks zugelassen - da kam die All-Pro-Ehrung nicht überraschend. Mit seinen 335 Pfund kann er auch im Running Game mächtig drücken. Solder und Cannon sind schon eine brutal gute Kombination. Überhaupt hat die O-Line der Pats seit dem 9. Oktober nicht mehr umbauen müssen - und Kontinuität wird in diesem Bereich oft unterschätzt.

11. Devonta Freeman, Running Back, Atlanta Falcons

Freeman bringt im Running Game die Konstanz und das Breakaway-Potenzial für Big Plays, im Passing Game ist er aufgrund seiner Flexibilität aber fast noch wichtiger und die Sicherheitsleine für Matt Ryan. Pre-Snap kann er auch in den Slot oder nach außen wechseln und es der Defense so schwer machen. War es eine Ablenkung, als sein Berater zuletzt eine Gehaltserhöhung forderte? "Wo ich aufgewachsen bin, musste ich auf der Straße Kugeln ausweichen und habe mir nachts Sorgen über Schusswechsel gemacht. Das hat mich abgelenkt. Dies hier ist nur Football." Damit ist wohl alles gesagt.

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