NFL

Sieg Nummer 201! Nächster Rekord für Brady

Von SPOX
Tom Brady gewann an diesem Sonntag das insgesamt 201. Spiel seiner Karriere
© getty

Patriots-Quarterback Tom Brady holt sich gegen die Rams eine NFL-Bestmarke, in der AFC ziehen die Broncos wieder an den Dolphins vorbei. Dichtes Schneetreiben in Green Bay und Chicago sorgt für Ärger, die Bengals und Ravens überragen. Und: der Kracher in Atlanta geht an die Chiefs! Der Kracher in Pittsburgh geht an die Steelers, den Raiders reicht eine gute Halbzeit.

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Bye-Week: Browns, Titans

Minnesota Vikings (6-6) - Dallas Cowboys (11-1) 15:17 (3:0, 0:7, 3:0, 9:10) BOXSCORE

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Atlanta Falcons (7-5) - Kansas City Chiefs (9-3) 28:29 (10:6, 6:14, 0:7, 12:2) BOXSCORE

Als Matt Ryan (297 YDS, TD die Partie mit drei Pässen auf Julio Jones (113 YDS) eröffnete - für drei First Downs - wusste man, dass der Defense der Chiefs ein langer Tag bevorstand. Und als die Chiefs nach dem Touchdown von Devonta Freeman direkt mit einem Score von Spencer Ware zurückschlugen, war klar: Das könnte ein richtiger Kracher werden! Und an Highlights mangelte es wahrlich nicht. Zum Beispiel der Pick-Six von Chiefs-Safety Eric Berry kurz vor der Pause, den Ball bekam übrigens die Mutter im Publikum. Oder das 59-Yard-Field-Goal von Oldie Matt Bryant, direkt im Anschluss an diesen Touchdown.

20:16 führten die Chiefs dann nach 30 gespielten Minuten, denn mehrere gute Gelegenheiten, wie etwa einen Sack-Fumble von Alex Smith, konnte Atlanta nur per Field Goal abschließen. Umgekehrt waren die Chiefs bei eigenen Chancen eiskalt. Smith (21/25, 270 YDS, TD) spielte praktisch fehlerlos und fand immer wieder Tight End Travis Kelce (8 REC, 140 YDS), das Running Game steuerte 123 Yards bei. Und dann sagte Coach Andy Reid nach der Pause einen Fake Punt an, der die Falcons vollkommen überraschte. Albert Wilson flitzte 55 Yards durch die Mitte - 27:16.

Ein Fourth Down an der gegnerischen 10-Yard-Linie spielten die Hausherren anschließend aus, erfolglos. War es das schon? Mitnichten! Die Chiefs punteten, einen lange Drive beendete erneut Freeman zum TD. Die Two-Point-Conversion gelang nicht, also 22:27. Und weiter: Chiefs-Punt, wieder ein langer drive - und dann fing Aldrick Robinson den Touchdown zur Falcons-Führung! 28:27, also erneut der Two-Pointer. Ryan in Richtung Austin Hooper, aber da war schon wieder Berry! Der spritzte dazwischen und trug das Leder über das Feld zurück! Ein Pick-Two nach dem Pick-Six! Kansas City führte wieder, und das ließ man sich in den letzten Minuten dann nicht mehr nehmen. Wahnsinn, was für ein Ende. Der 20. Sieg im 23. Spiel für die Chiefs, die weiter auf den Titel der AFC West hoffen können.

New Orleans Saints (5-7) - Detroit Lions (8-4) 13:28 (0:3, 6:10, 0:6, 7:9) BOXSCORE

Einen Screenshot von Experten-Picks posteten die Lions nach der Partie auf ihrem Twitter-Account. Alle hatten auf die Saints getippt. Und der einzige Kommentar dazu: "lol".

In der Tat hatten nicht viele mit einem derart souveränen Auftritt der Lions in der - Achtung, Wortspiel - Höhle des Löwen gerechnet. Das Passing Game der Saints ist im heimischen Dome fast nie zu stoppen, schon gar nicht von einer eher mäßigen Defense, wie sie die Lions stellen. Aber zur Pause hatten die Saints dreimal gepuntet und nur zwei Field Goals auf dem Konto. Umgekehrt machte Matt Stafford in den ersten 30 Minuten richtig Alarm (19/23, 175 YDS) und warf einen Touchdown auf Theo Riddick. Mit 13:6 für die Gäste ging es in die Kabine, Brees hatte bis dahin nur 94 Passing Yards gesammelt.

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Am Ende waren es dann standesgemäße 326 Yards für den Saints-Quarterback - aber dazu kamen keine Touchdowns, sondern gleich drei Interceptions. Während Matt Prater für Detroit ein Field Goal nach dem anderen verwandelte, wollten die Saints den Homerun. Die ließ aber nur die eigene Defense zu. Zum Beispiel ein 36-Yard-Pass auf TJ Jones bei Third-and-16. Oder den Big Blitz bei Third-and-ten - Stafford auf Golden Tate, der gegen zwei Verteidiger, 66-Yard-Touchdown!

Zum ersten Mal in dieser Spielzeit lagen die Lions im vierten Viertel nicht zurück. Und zum ersten Mal seit 60 Spielen konnte Brees vor eigenem Publikum keinen Touchdown auflegen. Und noch eine Statistik: Zum ersten Mal seit 1974 konnten die Lions die Partie im Anschluss an das traditionelle Thanksgiving-Heimspiel gewinnen. Die Playoffs winken.

New England Patriots (10-2) - Los Angeles Rams (4-8) 26:10 (7:0, 10:0, 6:3, 3:7) BOXSCORE

Herzlichen Glückwunsch zum 201., Tom Brady! Ein nie gefährdeter Sieg über die Gäste aus L.A. bedeutete nicht nur die weiterhin beste Bilanz in der AFC, sondern auch Erfolg Nummer 201 in der NFL für den vierfachen Champion. Damit steht er in dieser Statistik nun ganz allein, vor großen Namen wie Peyton Manning (200) und Brett Favre (199).

Die Patriots machten früh klar, wie der Hase laufen sollte: Bei Fourth-and-one von der gegnerischen 41 stürmte LeGarrette Blount (88 YDS) beim Opening Drive in die Endzone, nach einer getippten Interception von Jared Goff legte Brady Chris Hogan den nächsten Touchdown in die Arme. Ein kurzes Field Goal vor der Pause bedeutete 17:0, das Ding war eigentlich schon durch. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Rams ein kümmerliches First Down auf dem Konto und waren nicht über die eigene 36-Yard-Linie hinaus gekommen.

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In der zweiten Hälfte wurde mehr oder weniger die Uhr heruntergespielt, der in diesem Jahr bisher nicht immer sichere Stephen Gostkowski durfte noch drei weitere Field Goals nachlegen. Goff (14/32, 161 YDS, TD, 2 INT) und Todd Gurley (11 CAR, 38 YDS) fanden offensiv kaum statt, erst kurz vor dem Ende gelang dem Top-Pick noch der Touchdown-Pass auf Kenny Britt. Brady (33/46, 269 YDS, TD) fand jeweils acht Mal Julian Edelman (101 YDS) und Malcolm Mitchell (82 YDS). Für ein ganz besonderes Highlight sorgte im dritten Viertel noch der frisch mit neuem Vertrag ausgestattete Jeff Fisher, der ein ganz besonderes Utensil schmerzlich vermisste - seine Challenge Flag. Was da passiert war, könnt ihr am Dienstag im Hangover nachlesen.

Chicago Bears (3-9) - San Francisco 49ers (1-11) 26:6 (0:0, 7:6, 14:0, 5:0) BOXSCORE

Was für ein Sauwetter im Soldier Field - oder anders gesagt: Perfektes Football-Wetter! Andauernder Schneefall und schneidender Wind machte es den Protagonisten in Chicago richtig schwer - vor allem den Quarterbacks. Das ging so weit, dass Colin Kaepernick und Matt Barkley fast 19 Minuten brauchten, bis der erste Pass überhaupt ankam. Im ersten Viertel standen sie beide zusammen bei 0/3.

Aber während es bei Barkley (11/18, 192 YD) dann langsam besser wurde und er doch einige Yards verzeichnen konnte, verzichteten die Niners eisern darauf, überhaupt Pässe anzusagen. Resultat: Zur Pause hatte Kap einen Pass für vier Yards an den Mann gebracht. Unfassbar. Chip Kelly vertraute dem Quarterback offenbar in diesem Wetter überhaupt nicht - und das ging soweit, dass er ihn im Schlussviertel sogar durch Blaine Gabbert ersetzte. Da stand Kaepernick bei 1/5 und den erwähnten vier Yards. Und fünf Sacks. Zum ersten Mal in der Geschichte der NFL kam damit ein Quarterback auf 5 Sacks und weniger als fünf Passing Yards.

Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel aber schon unter Dach und Fach für die Bears. Die stellten sich auf die widrigen Bedingungen nach einem verschlafenen ersten Viertel und einem 0:6-Rückstand viel besser ein als die Kalifornier und setzten immer wieder auf Running Back Jordan Howard. Der bekam den Ball 32 Mal für 117 Yards - und alle drei Touchdowns dieser Partie. 26 Punkte für Chicago sind Saisonbestleistung.

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