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Return of the Raiders?

Die Oakland Raiders haben ernsthafte Chancen auf den AFC-Top-Seed
© getty
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24. Carolina Panthers (4-8)
(Chargers, @Redskins, Falcons, @Buccaneers)

Die letzte Chance, zumindest rechnerisch im Playoff-Rennen zu bleiben, ging für Carolina komplett in die Hose - in Seattle gab es eine mehr als deutliche Pleite. Offensiv wie defensiv fehlen zudem inzwischen absolute Säulen: Ohne Center Ryan Kalil kränkelt die Offensive Line, Carolina bekommt kein konstantes Running Game zustande. In der Defense können die Panthers derweil, wenig überraschend, den Verlust von Luke Kuechly nicht auffangen, Offenses attackieren gezielt die Mitte des Feldes im Passing Game, Kuechly fehlt auch als defensiver Play-Caller und Spieler, der die Löcher stopft. Ohne Kuechlys Cover-Fähigkeiten werden zudem die Lücken in der Secondary wieder größer, während die D-Line selbst gegen eine mehr als anfällige Seahawks-O-Line nur bedingt für Druck sorgte. Offensiv helfen zudem die Receiver Cam Newton wenig, aber auch Newtons schwache Adjusted Completion Percentage (67,3 Prozent, nur Josh McCown und Colin Kaepernick sind schlechter) zeigt deutlich, dass Newton selbst ansonsten ebenfalls keine besonders gute Saison spielt.

23. Houston Texans (6-6)
(@Colts, Jaguars, Bengals, @Titans)

Houston ist nach wie vor geteilter Erster in der AFC South, doch ein Playoff-Team sind die Texans lediglich auf dem Papier. Auf dem Platz dagegen? Jede Menge Durchschnitt, mit Ausreißern nach oben und nach unten. Positiv hervorzuheben sind unter anderem Jadeveon Clowney, vor allem in der Run-Defense, sowie Running Back Lamar Miller. Auch die Offensive Line spielt weitestgehend solide, genau wie die Defense insgesamt. Doch Houstons Passing Game ist so schlecht, dass es schwer fällt, hier Argumente zu finden, die für einen starken Schlussspurt sprechen. Als einziges Team stehen die Texans bei unter sechs Yards pro Pass (5,8), das TD-INT-Verhältnis hat sich bei 14:13 eingependelt. Houston hat mit Abstand die wenigsten Big Plays im Passing Game, auch nach zwölf Spielen passt die Kommunikation in der durchaus nicht einfachen Offense zwischen Osweiler und seinen Receivern nicht. Das gilt, bemerkenswerterweise, vor allem für die Connection mit DeAndre Hopkins. Dabei gibt es zwar leicht positive Tendenzen, abgesehen vom desolaten Spiel gegen San Diego vor zwei Wochen, insgesamt aber ist die Inkonstanz die große Konstante. Die Folge: Kurze Drives, wenig Pause für die Defense und daher oftmals defensive Einbrüche spät im Spiel. Fragen nach einem Quarterback-Wechsel häufen sich.

22. San Diego Chargers (5-7)
(@Panthers, Raiders, @Browns, Chiefs)

Wenn es die Chargers doch nur in den ersten Wochen geschafft hätten, nicht ein enges Spiel nach dem anderen herzuschenken. Wenn sie doch nur nicht schon wieder so brutal vom Verletzungspech erwischt worden wären. Wenn doch der drohende Umzug nicht im zweiten Jahr in Folge wie ein Damoklesschwert über dem Team schweben würde - wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre. Wer weiß schon, was in dieser Saison möglich gewesen wäre, in der Melvin Gordon seinen Durchbruch hat, in der Joey Bosa seit Wochen mit herausragenden Leistungen Argumente für die Auszeichnung zum Defensiv-Rookie des Jahres sammelt, und in der Philip Rivers lange als Hoffnungsträger fungierte - bis zuletzt. In den vergangenen beiden Spielen unterliefen Rivers nämlich mehr als kostspielige Turnover, es scheint, als würde die erneut von Schlaglöchern geprägte Saison auch mental ihren Tribut fordern. Die Chargers haben defensiv um Bosa, Casey Hayward, Melvin Ingram und Co. ein starkes Gerüst, das es ihnen ermöglicht, Gegnern Probleme zu bereiten. Die Offense ist immer dazu in der Lage, mit einem Big Play schnell zu punkten, bittere Turnover aber ziehen sich genauso wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. Vielleicht fasst das San Diegos Saison am ehesten zusammen: Die Chargers können jedes einzelne ihrer ausstehenden Spiele gewinnen - und genauso gut mindestens drei davon ohne Frage verlieren.

21. New Orleans Saints (5-7)
(@Buccaneers, @Cardinals, Buccaneers, @Falcons)

Was für eine Enttäuschung im Big Easy! Ausgerechnet das Heimspiel gegen die Lions und deren sensationell anfällige Secondary bedeutete das Ende von Drew Brees' Serie (60 Heimspiele mit mindestens einem TD-Pass in Folge) sowie das Ende der letzten Playoff-Träume. Dennoch haben die Saints nach wie vor ein herausragendes Passing Game, das wie kaum eine andere Offense zu Big Plays in der Lage ist. Die Defense dagegen stoppt gegnerische Teams viel zu selten, das stellte auch Detroit eindrucksvoll unter Beweis. Schlechtes Tackling, immer wieder riesige Löcher in der Secondary, und eine maximal inkonstante Run-Defense. Die hängt stark davon ab, ob Sheldon Rankins aufläuft: Mit dem Rookie an der Defensive Line lassen die Saints 3,2 Yards pro Run sowie einen Rushing-TD zu. Ohne Rankins? 4,4 Yards pro Run und elf Rushing-Touchdowns. So oder so, die Diskrepanz zwischen der Offense und der Defense hält New Orleans auch in dieser Saison aus den Playoffs raus - und im Power Ranking im grauen Mittelfeld.

20. Minnesota Vikings (6-6)
(@Jaguars, Colts, @Packers, Bears)

Die Vikings haben wahrlich schwierige Wochen hinter sich: Die Offensive Line wurde weiter von Verletzungen dezimiert, der Tausch des Offensive Coordinators sorgte dafür, dass die Offense ins andere Gegenteil umschlug: Statt tiefer Drops jetzt extrem schnelle und vor allem (zu) kurze Pässe, wodurch Sam Bradford viel zu häufig Drives keine Chance gibt. Im Running Game gibt es ebenfalls kaum Fortschritte, Adrian Peterson kann wohl maximal noch zum Saisonende eingreifen - und die ersten beiden Spiele der Saison geben wenig Grund zu glauben, dass Peterson alleine das Run Game reparieren könnte. Die Offensive Line ist so schlicht nicht konkurrenzfähig und zieht das Team mit runter. Selbst wenn die Defense wieder eine Leistung abruft, die an den großartigen Saisonstart erinnert - wie jüngst gegen Dallas - reicht das unter Umständen nicht. Derweil häufen sich die Hiobsbotschaften in einer von Verletzungen geprägten Vikes-Saison, mit Safety Harrison Smith droht dem nächsten Eckpfeiler das vorzeitige Saisonaus.

19. Arizona Cardinals (5-6-1)

(@Dolphins, Saints, @Seahawks, @Rams)

"Endlich" - dürfte so mancher Cardinals-Fan gesagt haben. Beim Sieg gegen Washington am Sonntag zeigte Arizona endlich wieder eine Leistung, die an die Vorsaison erinnerte: Mutiges sowie effektives Play-Calling und ein präziser Carson Palmer, gepaart mit hoher Risikobereitschaft und einer aggressiven Defense. Mutmaßlich ist es mit Blick auf die Playoffs zu spät, doch zeigten die Cards insgesamt fast durch die Bank weg positive Anzeichen. Die Defense gehört, getragen von Chandler Jones, Calais Campbell und Patrick Peterson, gehört noch immer zu den ligaweit besseren, wenngleich bei der Klatsche in Atlanta vor zwei Wochen die Schwierigkeiten mit der Underneath-Coverage schmerzhaft offen gelegt wurden. Die elementaren Probleme bleiben derweil die altbekannten: Pass-Protection (siehe: Vikings-Spiel) und Special Team (siehe: fast jedes Pleite dieser Saison). Beides waren so gravierende Baustellen, dass selbst eine potentielle Rekord-Saison von David Johnson, einer der beiden besten Running Backs dieses Jahres, wohl nicht für die Playoffs reicht.

Panthers, Cardinals, Bengals und Co.: Wie konnte es so weit kommen...?

18. Buffalo Bills (6-6)
(Steelers, Browns, Dolphins, @Jets)

Durch die Bank weg ließ sich aus Buffalo ein Gefühl nach der Pleite in Oakland vernehmen: "Geschockt" war das Team, dass die Raiders innerhalb einer Viertelstunde 29 Punkte in Folge auflegten, so das Spiel mal kurzerhand drehten und die Playoffs für Buffalo womöglich schon außer Reichweite rücken ließen. Wie schon in der Woche davor beim knappen Heimsieg über Jacksonville hatte Tyrod Taylor kein gutes Spiel (beziehungsweise keine gute zweite Hälfte), die starke Saison von LeSean McCoy, die Speerspitze eines noch immer unglaublich gefährlichen Running Games, reicht allem Anschein nach nicht für die Postseason. Daran ist Taylor, der allerdings bis zur Rückkehr von Sammy Watkins auch kaum verlässliche Ziele hatte, nicht unschuldig, vor allem aber schafft es Rex Ryan nicht, die Defense zu festigen: Buffalo lässt viel zu viele Yards pro Play zu, und das eher konstant, als über einige Big Plays - obwohl die Defensive Line zumindest gegen den Pass wieder deutlich besser auftritt, Buffalo hat eine Adjusted Sack Rate von 7,9 Prozent. Ligaspitze. Secondary und Run-Defense dagegen? Not so much.

17. Indianapolis Colts (6-6)
(Texans, @Vikings, @Raiders, Jaguars)

Genauso ungefährdeter wie wichtiger Sieg über die Jets am Montagabend: Die Colts haben jetzt drei ihrer letzten vier Spiele (in Green Bay, in New York und gegen die Titans) gewonnen, dazwischen gab es lediglich die Pleite gegen Pittsburgh, als Andrew Luck ausfiel. Stichwort Luck: Der ist seit Wochen in bestechender Form, gegen die Jets lieferte er eine absolute Gala. Generell aber bleibt die Pass-Protection ein Problem, das vor allem in Minnesota und in Oakland über die kommenden Wochen für Schwierigkeiten sorgen könnte. Luck in seiner aktuellen Form aber ist gut genug, um viele Schwächen zu überspielen. Das wird auch nötig sein, insbesondere wenn es die, zuletzt immerhin etwas verbesserte, Defense mit der Raiders-Offense zu tun bekommt: Die Colts lassen die fünftmeisten Yards pro Pass zu (7,7), kreieren kaum Turnover und sind auch in der Run-Defense mehr als anfällig. Die Tatsache, dass jetzt mit Linebacker D'Qwell Jackson der Leading-Tackler (78 Tackles, 1 Sack, 2 Fumble Recoveries) für vier Spiele suspendiert wurde, hilft dabei mal überhaupt nicht.

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